Donnerstag, 11. Juli 2013

Kindheitserinnerungen: Tanzkurs Teil II

Teil I

Nadja und ich sprangen auf, stürmten übers Parkett.
Nadja machte einen Ausfallschritt, ich stolperte über ihr Bein und schlitterte auf Knien bis vor das Objekt meiner Begierde.


WO WAR DAS LOCH IN DAS ICH HÄTTE VERSINKEN KÖNNEN?


Na ja, immerhin war ich einen Tick schneller als Nadja.


Er lachte und half mir hoch und meinte: "Du musst nicht gleich vor mir auf die Knie fallen, ich hätte auch so mit dir getanzt."

Puh!
Gott sei Dank! Das hätte auch anders ausgehen können.

Nadja musste nun also mit seinem wesentlich weniger attraktiven Bekannten vorlieb nehmen.

Samba war als nächstes angesagt. Wir hüpften in übers Parkett und ich lernte:

Das Objekt der Begierde hieß Thorben und kam aus einem Ort am anderen Ende von Provinzstadt.


Für die nächste Runde holte mich Thorben erneut.
Ich strahlte, Nadja kochte.

In den folgenden Wochen mischten sich die Grüppchen immer mehr durch.
Danas Tanzpartner saß meist bei uns, dafür setzte sich Caro des öfteren zu den Leuten aus unserem Dorf. Sie hatte sich einen dieser Herren als Tanzpartner erwählt.
Wir durften Thorben an unserem Tisch begrüßen. Er war ein wirklich angenehmer Unterhalter. Lustig, charmant und stets höflich, wenn auch ein kleiner Aufschneider.

Nadja und ich belauerten uns wie zwei eifersüchtige Kater.

Jede nutzte jede Gelegenheit für sich, um Thorbens Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Dann kam Fasching und die damit verbundene obligatorische Ski-Ausfahrt.
Mir schwante zwar böses, aber ich musste eine Tanzstunde ausfallen lassen, weil es als Skilehrerin ziemlich schlecht kommt, wenn man die Skiausfahrt schwänzt.

Kaum zurück verkündete mir Nadja gleich: "Ich mache übrigens mit Thorben Abschlussball."

Ich fiel fast in Ohnmacht! Ich hätte auf keinen Fall diese Skiausfahrt mitmachen dürfen, das hatte ich doch gewusst!
Jetzt hatte dieser Kerl doch tatsächlich Nadja in meiner Abwesenheit gefragt, ob SIE mit ihm Abschlussball macht.

Und nein, ich hätte mir lieber die Zunge
abgebissen als ihn vorher zu fragen,
bevor ich in Urlaub fahre.
Das hat gefälligst der Herr zu tun.
Da bin ich altmodisch

Da stand ich nun. Ohne Abschlusballpartner. Ich war nicht mehr ansprechbar, so sauer war ich.

Mittlerweile hatten sich nämlich die ganzen Pärchen herauskristallisiert und die noch nicht vergebenen waren aus gutem Grund nicht vergeben. Sie konnten nämlich so gar nicht tanzen oder waren selten dämlich.

Ich verlor schlagartig die Lust auf den Tanzkurs und der Gedanke an den Abschlussball mutierte zur Horrorvorstellung.

tbc

13 Kommentare:

  1. So fies aber auch. Obwohl ich auf so einen Typen echt sch... äh verzichten würde, wenn der gleich abwandert. Ich hoffe, sie hat ihm ein Glas Kirschsaft auf den Anzug gekippt, oder so.
    LG Susann

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  2. Nun, mach schon, raus mit der Spache, Du bist bestimmt Ballkönigin geworden?!

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    1. Wir sind doch nicht in Amerika, wo eine Ballkönigin gekürt wird;-)

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  3. Jungs mochten offenbar keine Mädels die Sport machen?

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  4. Danke für die passenden Bilder! Göttlich :-)))

    Und Thorben ist doch mittlerweile sicher ein 150-Kilo-Aufschneider mit ohne Haupthaar und Gesundheitslatschen o.ä.
    Jedenfalls kein Grund für Gram,oder?

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  5. Liebe Lady Crooks. Tolle Story, aber irgendwie bin ich mir fast sicher das am Ende immer eine Lady gewinnen wird ;-)

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  6. Geniale story, echt wahr! Die verlinkten pics sind klasse, Hut ab :-), bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!

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