Freitag, 26. April 2013

Kindheitserinnerungen der Lady Crooks

Kürzlich ging ich mit einem Bekannten, nach über 20 Jahren, mal wieder einen Weg entlang, der früher mein Schulweg war.


Entlang dieses Weges gibt es, bis heute, ein Brachgrundstück. Es ist, wie damals, ziemlich verwildert, weil sich offensichtlich keiner richtig darum kümmert. Vermutlich kommt alle Jahre mal jemand vorbei und haut das schlimmste Kraut raus, denn sonst müssten da mittlerweile hohe Bäume und riesige Büsche stehen, tut es aber nicht. Das Grundstück sieht aus wie früher: Hohes Gras, etwas Gestrüpp und ein es liegt wenig Unrat drin.

Die Straße hat auf nur einen Bürgersteig, und zwar auf der Seite dieses Grundstückes.
Wir näherten uns dem Grundstück, als ich plötzlich völlig unmotiviert die Straßenseite wechselte und auf der gegenüberliegenden Straßenseite an dem Grundstück vorbei lief um danach wieder auf den Bürgersteig zu gehen.

Mein Bekannter blieb verdutzt stehen und sah mich fragend an: "Was war denn das jetzt? Warum bist du auf die andere Straßenseite."

Sofort formte sich in meinem Kopf ein Bild:

Ein Junge, vielleicht 10 oder 12 Jahre alt mit einem dicken Stock an dessen Ende ein unförmig-kugelartiges Etwas aufgespießt war. Der Junge, blond, Sommersprossen, freches Grinsen schaute mich an: "Schau mal Crooks, das ist ein Todenschädel, den ich in diesem Grundstück gefunden habe. Wenn du das jemandem erzählst liegt dein Kopf bald daneben."
(Ich war damals gerade eingeschult und somit 6 Jahre alt.)

Bei diesem Gedanken machte sich in meinem Magen wieder das beklemmende Gefühl breit, das ich damals empfand. Eine Mischung aus Angst, Ekel und Panik.

Der Junge, warf die Kugel wieder in den verwilderten Garten. Seit diesem Zeitpunkt mache ich einen Bogen um das Grundstück.

Erzählt habe ich es niemandem. Der Junge war in unserer Siedlung als Raudi bekannt und ich hatte Angst, dass er mir was tut, wenn ich es jemandem erzähle.

Das Bild hat sich so in ´meinen Kopf eingebrannt, dass ich heute noch genau weiß wie der Todenschädel aussah: Klick

10 Kommentare:

  1. Sellerie? Oder was ist das? Dann hast Du also Jahrzehnte danach Dein Sellerie-Totenkopf-Trauma überwunden? Gratuliere ;)

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    1. Ich nehme den nur um eine Gemüsesuppe zu kochen, ansonsten kommt mir das Zeug nicht auf den Tisch;-)

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  2. Das ist eindeutig eine Sellerieknolle.
    Aber ein solches Erlebnis bleibt ein ganzes
    Leben haften, zumal es nicht richtig ausgeräumt
    werden konnte.
    Freundliche Abendgrüße schickt dir
    Irmi

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    1. Irgendwann gehe ich da hin und werfe eine Knolle Sellerie in den Garten und dann ist alles gut;-)

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  3. Ich kann das verstehen, Sellerie ist gruselig ;-)

    Nein, Spaß, ich kann verstehen, das einen der Gedanke schaudern lässt!

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    1. Ja, das war wirklich richtig traumatisierend, aber heutzutage geht es eigentlich. Ich kann damit umgehen;-)

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  4. Diese Stückchen Gehsteig sollte sich doch zurueckerobern lassen. Eine kleine Lücke im persönlichen Terrain wäre geschlossen. Ein alter spuk weggewedelt wie ein uebler Geruch.

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  5. Kinder können ja schon wirklich grausam sein.
    Catfish hat allerdings recht. Sowas darf einen im Erwachsenenalter nicht mehr belasten.

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    1. Was dar und was sit, ist leider manchmal zweierlei, aber ich hole mir den Gehsteig zurück! Ganz bestimmt!

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