Dienstag, 23. April 2013

K-D

Als ich hierher gezogen bin habe ich relativ schnell gemerkt, dass ein alter Bekannter von mir irgendwo in der Nähe wohnen muss. Ich sah in oft die Straße entlang laufen.



Es ist ein seltsamer Typ, war er schon immer und er war mir schon immer suspekt.
Ein Mensch der immer "gute" Ideen hatte, einen auf dicke Hose machte aber irgendwie nie etwas wirklich stemmt.

Ein Mensch der sehr destruktiv ist, immer etwas zu meckern hatte und sich wunderte, dass seine Kneipen nicht liefen. Kein Mensch setzt sich zu einem depressiven Barmann an den Tresen.

Ich sah ihn im vergangen Jahr immer wieder laufen. Meist mit einer Einkaufstüte in der Hand, einen leicht wippenden Gang und IMMER alleine. Er hat einen leicht abwesenden Blick und wirkt auf mich eher unglückllich. Manches mal erwischte ich mich dabei, dass ich ein schlechtes Gewissen bekam, wenn ich ihn sah und mich schnell weg drehte, damit er mich nicht sieht und erkennt und mich in ein Gespräch verwickelt.

Aber nein, ich habe keine Lust auf ein Gespräch mit ihm. Er würde Fragen stellen die ich nicht beantworten und Dinge erzählen die ich nicht wissen will.

Leider hat er mich nun erwischt: Ich war gerade mit der Süßen am Radfahren üben und konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Er erkannte mich wohl an der Stimme, denn ich hatte in aus den Augenwinkeln gesehen, mich sofort abgewandt, musste aber der Süßen eine Antwort auf eine Frage geben.

KD: "Lady Crooks?"

Lady Crooks (gespielt überrascht): KD?

KD: "Hach, was machst du hier? Wohnst du hier"

Ich zeigte auf mein Haus vor dem ich stand: "Ja hier..." (Lügen zwecklos, die Süße war dabei)

KD: "Hach schön, dich mal wieder zu sehen, Mensch ich habe mich immer gefragt wer hier eingezogen ist, ich habe das immer beobachtet."

Shit! Mein schlimmster Alptraum ist wahr geworden. Ich stehe unter Beobachtung.


Lady Crooks: "Ach ja? Du aber ich muss nun los, die Süße lernt gerade Rad fahren und ich muss hinterher."

KD ruft hinterher: "Wir können ja mal einen Kaffee trinken."

Ich winke zurück und laufe schnellstmöglich hinter der Süßen her.

Verdammte Hacke. In Zukunft werde ich wohl immer zum Fenster rausschauen und schauen wer vor der Tür ist bevor ich an die Sprechanlage gehe.
Nein, ich habe keine Lust mir einen verschrobenen Eigenbrötler ans Bein zu binden, der mir nicht mehr von der Pelle rückt.

Auch wenn es eine gute Tat wäre, aber ich habe genug von sozialinkompatiblen Charakteren. Ich bin nicht Mutter Theresa...

4 Kommentare:

  1. Das ist gut. "Nein" sagen können muss man nämlich auch erst lernen, wenn man ein Gutmensch ist. Und so bitter es manchmal auch erscheint, wenn man schon von Anfang an weiß, dass man etwas eigentlich nicht will, soll man auf seinen Bauch hören. Ich wünsche Dir, dass der Herr nicht jeden Tag klingelt!

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  2. Ein "sei mir nicht böse, aber ich mag dich nicht" ist immer schwer zu erklären. Wenn er aber nicht gänzlich sozial daneben ist wird er es spätestens nach deiner zweiten Abfuhr merken.

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  3. So blöd aber auch, dass er erfahren musste, wo Du wohnst.

    Ich kenne solche Situation auch nur zu gut und kann Dich grad so gut verstehen. Gab Zeiten, wo ich auch sagte: "Pff, ist mir langsam egal, bin nicht Mutter Theresa!" Auch wenn es doof für ihn wird, er wird es auch irgendwann kapieren. Tja...das Leben ist hart.

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  4. Auch wenn das nicht leicht wird, aber da wird es sicher nicht verkehrt sein, gleich zu Anfang einen Distanzstrich zu ziehen.

    Natürlich nur, wenn der Herr öfters mal vor der Tür steht oder sonstwie "zufällig" den Weg kreut, aber davon auszugehen wäre ja nicht so unberechtigt...

    Du regelst das schon :-).

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