Donnerstag, 1. Oktober 2015

Betriebsversammlung

Ich bin jetzt ja schon etwas länger in diesr Firma.
Entsprechend gab es schon ein paar Betriebsversammlungen.
Die erste Betriebsversammlung, die es für mich gab, war wenige Wochen, nachdem ich angefangen hatte.
Ich fragte damals ganz unbedarft: "Wie fahrt ihr zur Betriebsversammlung?  Faharen wir alle ein zusammen?"


Die Reaktion irritierte mich etwas.
Alle starrten kurz zum Chef und dann kam unisono die Antwort: "Wir gehen nicht hin. Was sollen wir da. Da erfährt man doch sowieso nichts neues"
Ich war etwas eingeschüchtert und lies mich leider darauf ein auch nicht hin zu gehen.
Im Folgejahr, fragte ich erst gar nicht, sondern ging einfach. Mein Chef hat es sowieso nicht bemerkt, da er ganztägig in einem Termin war.


Die Kollegen waren aber nicht dabei.


Tja und jetzt hat mein Chef gekündigt.


Gestern kam eine Einladung zur Betriebsversammlung.
Mein Chef war allerdings nicht da,
denn er baut gerade peu à peu
seinen Resturlaub ab.

Ich war gerade gekommen und hatte mich an meinen Rechner gesetzt, da fragt schon der Kollege Marc:
"Lady Crooks, gehst du auf die Betriebsversammlung?"


"Ja, klar."


"Ich gehe auch hin."


"Ich auch," sagt der Kollege Alex.


Der Rest des Kollegiums ist uns aufgrund
Umstrukturierungen abhanden gekommen.
"Ach? Wieso denn das auf einmal, Du warst doch noch nie dort!"
Alex war bisher derjenige,
 der am lautesten die Meinung vertrat,
 dass Betriebsversammlungen
 Zeitverschwendung sind.


"Na, da erfährt man mal schneller was und nicht immer hinterher auf dem Flur. Ich will doch wissen was geplant ist."


Tja, so ändern sich die Meinungen.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob er jetzt geht, weil der Chef geht den ich im Verdacht habe, dass er immer sehr subtil Aussagen getätigt hat, wie z.B. "Der Betriebsrat ist der natürliche Feind eines Unternehmens und Leute die mit ihm kollaborieren sind Verräter," oder ob es daran liegt, dass dieses Unternehmen mit uns im vergangenen halben / dreiviertel Jahr ziemlich Schindluder getrieben hat, indem man uns von einer Betreibsorganisation in die nächste geschoben hat und wieder zurück und das alles ohne ordentliche Kommunikation, so dass hier sehr, sehr große Unsicherheiten entstanden sind.


Aber Fakt ist.
Der verbliebene Teil unserer Abteilung geht geschlossen zur Versammlung.



6 Kommentare:

  1. In der letzten Firma, in der ich arbeitete (als ich mich noch im Vertrieb herumtrieb...) gab es überhaupt keinen Betriebsrat. Und es ging uns allen damit ausgezeichnet. Mittlerweile hat diese Firma um die 50 Beschäftigte und noch immer keinen Betriebsrat, weil niemand einen will. Und noch immer geht es allen wunderbar damit.
    Natürlich kommt es dabei sehr auf die Firmenleitung an, klar. Wenn du da so Popolöcher hocken hast, ist da so ein bisschen Auf-die-Finger-Gucken schon echt sinnvoll.
    Aber in dieser Firma herrscht eine gute und vertrauensvolle Stimmung. Geben und Nehmen. Leben und leben lassen. Geht auch, echt.

    Liebe Grüße vom
    LandEi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das gibt es sicherlich, aber in so großen Unternehmen wie dem meinen ist die Dichte an A.... in der Führungsebene hoch. Da ist er dringend notwendig.
      Schon alleine die Tatsache, dass sich bisher keiner der Kollegen getraut hat zu einer Versammlung zu gehen spricht meines Erachtens Bände.

      Löschen
  2. Betriebsversammlungen finde ich auch wichtig. Doof nur, dass die bei uns immer morgens um 8 anfangen und ich an diesen Tagen IMMER ( bis auf einmal ) Mittel- oder Spätschicht habe. Und ehrlich gesagt, habe ich keine Lust, zweimal zum AG zu fahren.

    LG

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das verstehe ich gut.
      Hoffentlich hat Du Kollegen, die dich dann informieren?

      Löschen
  3. Oh ja, und je länger ich in dem Laden bin um so mehr glaube ich, dass ein Betriebsrat notwendig ist, also gehe ich sich hin.

    AntwortenLöschen

Mein Blog, meine Regeln.

Die Kommentare dürfen gerne kritisch sein, an der Sache an der Person, sie müssen NICHT meine Meinung widerspiegeln, aber:

Hier wird nicht rumgepöbelt. Wem das nicht passt, oben rechts ist ein Kreuz, dort bitte klicken, das beendet das Leiden.

Ich behalte mir vor Kommentare, nicht zu veröffentlichen, wenn ich sie als beleidigend oder politisch unkorrekt o,ä. empfinde.

Außerdem sollte jeder Manns/Frau genug sein, auch wenn er/sie anonym kommentiert, dass er wenigstens mit einem Pseudonym "unterschreibt", das ist ein Akt der Höflichkeit.

Ansonsten freue ich mich natürlich über jeden Kommentar. Das ist ja auch gut fürs Ego;-)