Dienstag, 6. März 2012

Kindergarten reloaded...

Heute rief ich mal wieder beim Amt für Familie an, da ich immer noch keine endgültige Zusage habe für den Kindergartenplatz der Süßen.

Leider erreichte ich niemanden und landete letztendlich beim Sekretariat.
Nach einigem hin und her wurde ich mit dem Amtsleiter verbunden.

Er kannte meinen "Fall". Ich fragte ihn wie das nun sei, mit dem Platz, ob ich den nun bekommen würde.

Amtsleiter: "Wie ist denn der aktuelle Stand der Dinge?"

Crooks: "Zuletzt hat man mir einen KiGa in Provinzdorf angeboten, was aber aufgrund der Entfernung nicht in Frage kommt. Da bin ich täglich mehrere Stunden unterwegs und das geht mir alles von meiner Arbeitszeit ab, wenn ich eine Stelle finde und außerdem - und dies hat sogar der Leiter des Kindergartens angemerkt - ist es Unsinn ein Kind 25 km entfernt in einen KiGa zu bringen. Das Kind hat dann alle Freunde dort und in 2 1/2 Jahren muss ich ihr dann erklären, warum alle dort in die Schule gehen und sie als einzige nicht. Das ist für ein Kind nicht nachvollziehbar."

Amtsleiter: " Sie können sich aber nicht nur die Rosinen rauspicken."

Crooks: "Das tu ich nicht, aber ich brauche eine machbare Lösung und machbar ist sie nur, wenn es vor allem für mein Kind gut ist."

Amtsleiter: "Ihnen steht aber kein Vollzeitplatz zu, wenn sie nicht arbeiten."

Crooks: "Wie soll ich eine Arbeit finden, wenn mein Kind nicht betreut ist? Ich hatte bereits eine Stelle, die wurde mir aber abgesagt, weil ich keinen KiGa-Platz habe."

Amtsleiter: "Der Job wurde ihnen nicht deshalb abgesagt, sie hätten ja einen Platz haben können."

Crooks: "Ja, den habe ich aber abgelehnt, weil er im sozialen Brennpunkt ist und ich mein Kind nicht dafür hergebe um die mangelnde Integration der vergangenen 40 Jahre wett zu machen."

Amtsleiter: "Sie können sich nicht nur die Rosinen rauspicken, dann hätten sie ihr Kind dort reingegeben und wir hätten dann in Ruhe um nach einem anderen Platz schauen können. Stattdessen kommen sie mit ethnischen Vorurteilen."

Crooks: "Das hat nichts mit ethnischen Vorurteilen zu tun, sondern mit der Tatsache, dass der Kindergarten dort im sozialen Brennpunkt liegt und ich mein Kind ganz bestimmt nicht da rein stecke. Außerdem halte ich es nicht für zumutbar, ein Kind irgendwo einzugewöhnen, wieder rauszureißen und wieder einzugewöhnen. Das Kind wurde soeben erst aus einem Kindergarten in München rausgerissen, ich kann sie nicht unendlich durch Einrichtungen reichen."

Amtsleiter: "Dass sie von München hierher gezogen sind ist nicht unsere Schuld."

Crooks: "Sie können sicher sein, dass ich lieber in München geblieben wäre, aber es ist jetzt nun mal so und jetzt brauche ich eine Lösung."

Amtsleiter: "Den Kindern macht das meistens nicht so viel aus, wenn man sie verpflanzt."

Crooks: "Mein Kind sitzt jeden Abend da und weint, weil sie zurück nach München zu ihren Freunden möchte. Das ist durchaus eine Belastung für sie und ich könnte abgesehen davon auch nicht arbeiten, wenn ich mein Kind nicht gut betreut weiß."

Amtsleiter: "Sie haben doch nur Ausflüchte, weil sie ihr Kind in die gewünschte Einrichtung bringen wollen."

Crooks: "Ich habe keine Ausflüchte sondern Gründe und die sind aus rein pädagogischer Sicht nicht von der Hand zu weisen."

Amtsleiter: "Und was sollen wir ihrer Meinung nach nun tun?"

Crooks: "Geben sie mir den zugesagten Kindergartenplatz und dann kann ich auch dafür sorgen einen Job zu bekommen."

Amtsleiter: "Ihnen steht aber nur ein Ganztagesplatz zu wenn sie arbeiten."

Crooks: "Und wie soll ich eine Bewerbung schreiben, wenn ich den ganzen Tag ein Kind betreue, das eigentlich Anschluss sucht und braucht? Das Kind weint jeden Abend, weil es hier keine Freunde hat und ein potentieller Arbeitgeber fragt mich, ob mein Kind auch betreut ist. Da muss ich sagen können, ja, das ist geregelt."

Amtsleiter: "Ich könnte mich darauf einlassen ihnen den Platz mal für 6 Monate zu geben, wenn sie bis dahin keine Stelle haben müssen wir den Platz anderweitig vergeben."

Crooks: "Dann machen sie das doch. Da habe ich nichts dagegen."

Amtsleiter: "Ich rede mit der Sachbearbeiterin. Die ruft sie an."

 Meine Güte... wie oft lande ich noch in dieser Schleife und was muss ich mir denn noch alles anhören?

12 Kommentare:

  1. Frau Crooks, ich trete Ihnen jetzt in den Arsch! Ich verstehe Sie... und ich verstehe auch den Amtsleiter. Aber damit ist Ihnen ja nicht geholfen und daher hoffe ich weiterhin, dass...

    ... die Amtsstellen Sie proaktiv unterstützen und sich für Ihre Interessen einsetzen

    ... Sie einen KiGa-Platz finden (vielleicht noch nicht den Wunschplatz, aber wenigstens einen Platz).

    ... Sie sich um den Bewerbungsmarathon kümmern können (Bewerbungen kann man ja auch nach dem gute Nacht Kuss schreiben).

    ... Sie zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden.

    ... Sie einen Job finden, den Sie mittel- bis langfristig ausüben wollen

    ... Sie für Ihre Prinzessin die optimalste Lösung finden

    ... Ihre Prinzessin Freunde und Freude findet.

    ... Sie in Provinzstadt langsam Fuss fassen und Gefallen finden.

    ... Sie eine gesunde Work-Life-Balance finden

    ... Sie MUC nicht nachtrauern, sondern mit einem Lächeln zurückschauen.

    Frau Crooks, Sie werden das schaffen, auch wenn es weh tut und viele Hindernisse im Weg stehen. Aufgeben ist keine Option,... also los!!!

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  2. Ich verstehe den Amtsleiter ebenfalls...

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  3. Ich verstehe den Amtsleiter, nicht aber unsere Gesellschaft.
    Ich verstehe nicht, dass man einer Mutter zugesteht das beste für ihr Kind zu wollen und Gefahren abzuwenden und ich betrachte es als eine Gefahr für mein Kind, wenn es unter Kindern ist, die aus Familien kommen in denen Schläge, Alkohol und Schimpfworte Alltag ist und in denen Kinder vor den Fernseher anstatt betreut werden.
    Es ist meine Pflicht als Mutter dies nicht zu zulassen und letztendlich hat mir der Amtsleiter, ganz zum Schluss recht gegeben. Auch er würde seine Kinder niemals in den besagten Kindergarten geben.

    Wer Kinder hat versteht auch, dass man ein Kind nicht beliebig verpflanzen kann...
    Kinderlose sehen das gerne alls Ausrede, Eltern und Pädagogen verstehen das jedoch.

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  4. Der Amtsmann hat seine Vorschriften.
    Immerhin (nach endlosem hin und her) hat er sie zu Deinen Gunsten ausgelegt. Immerhin.
    Das kostet schrecklich viel Kraft.

    MiH - wer täglich 10-12 Stunden ein Kind betreut, dem fehlt abends die Kraft, noch konzentiert eine Bewerbung zu schreiben. Von der Kraft, die für die anderen Sachen (s.o.) weggeht, ganz zu schweigen.
    Kinder zu betreuen, beschäftigen, betüddeln, anleiten, großziehen, ist kein Job, den man nach dem Gutenachtkuss an den Nagel hängt. Das ist eine Aufgabe, die mehr zehrt, als eine "normale" Arbeit.
    Das kann aber eigentlich nur jemand nachvollziehen, der das selber mitgemacht hat.
    Da sind wir dann wieder beim Amt - wenn da eine DINK-Bearbeiterin sitzt, die Kinder nur von den Sims kennt, die kann derartiges nicht nachvollziehen.

    Die Crooky, wünsche ich alles erdenklich gute und einen 1.-Klasse-Job nach der allerersten Bewerbung!!!

    Gruß
    Südschwede

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  5. Ich hoffe echt, dass das jetzt alles so klappt, wie er das zugesagt hat.

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  6. Zur Kita im sozialen Brennpunktbezirk: Hast du dir die mal angeschaut? Wir mussten den Junior mangels anderer Angebote auch in einer als "Brennpunktkita" verschrieenen Einrichtung betreuuen lassen und er war eines der wenigen deutschen Kinder in seiner Gruppe.

    Ihm hat es dort weitaus besser gefallen als uns, er ist gerne hingegangen und die Erzieher waren wirklich engagiert. Positiver Nebeneffekt: Es gibt kaum Elternabende und wenn mal einer stattfindet, ist er ganz schnell vorbei, weil kaum jemand kommt. ;) [Galgenhumor]

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  7. Nachtrag: Gegen eine Schule im Brennpunktkiez hätte ich mich auch mit Händen und Füßen gewehrt. Aber bis zum Vorschulalter sind die Kinder doch erstaunlich gut miteinander ausgekommen und die Erzieher sind als Kontrollinstanz noch weitaus mehr zwischengeschaltet, als es später auf dem Schulhof oder auf dem Spielplatz der Fall ist.

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  8. Danke, Sudschwede...
    Du sprichst mir aus dem Herzen....

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  9. Endlich mal gepunktet!
    ;-)

    Gruß
    Südlicher

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  10. Oh weh, ich drücke feste die Daumen, dass das mit den 6 Monaten klappt, Du die 6 Monate gut nutzen kannst , einen passenden Job findest und Deine Kleine damit dann länger als 6 Monate dort bleiben kann bzw. ganztags bleiben kann. Übrigens malt sie wirklich toll für ihr Alter, finde ich.

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  11. @Südlicher: Noch habe ich nichts schriftlich...


    @Ralv: Das hoffe ich auch....
    Ja, sie malt toll! Ich bin begeistert...

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  12. Hu... ich kann alle Seiten verstehen.Ich hoffe, dass die letzte angebotene Lösung jetzt funktioniert und daraus resultierend du eine Stelle bekommst UND deine Süße Freunde in einem schönen Kindergarten. Fingers crossed!

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