Dienstag, 14. Juli 2015

Boil them Cabbage down

Die Süße hat vor knapp 2 Jahren mit dem Cello spielen angefangen.

Irgendwann vor ein paar Wochen hat ihr Lehrer dann gemeint: "Süße, du spielst an unserem Musikschulenfest im Orchester mit."

Drückte uns ein Notenblatt in die Hand mit der Bitte dieses Stück zu üben.


Das tat sie dann auch fleißig.

Zwei Wochen vor dem Konzert war die erste Orchesterprobe.

Leider habe ich, entgegen meiner Art, die Zeit vergessen und wir kamen 5 Minuten zu spät zur Probe.

Das Orchster bestand aus 20-30 Geigen,
8 oder 9 Querflöten und 2 Celli.
Diese Instrumente wurden von
 Kindern unterschiedlichsten
Alters und unterschiedlichstem
 Können gespielt.

Der Dirigent hatte anscheinend schon alles erklärt und dachte wohl, dass die Süße bereits von ihrem Lehrer eingewiesen worden wäre, was zu spielen ist.

Leider wusste sie es aber nicht, war völlig überfordert, sah mich flehend und weinend an und sagte Mama!!!
Was ich aber nur an den Lippen ablesen konnte,
weil das Orchester zu laut war

Ich versuchte sie zu trösten, war aber genau so ratlos, was sie spielen sollte, denn das Stück war definitiv länger, als das was die Süße geübt hatte.
Glücklicherweise kam dann ganz schnell ihr Lehrer zur Hilfe, tröstete sie und erklärte ihr, dass sie ihr Stück 5 mal zu spielen hätte.

Es war allerdings über 35 ° C und so rutschte die Süße immer etwas mit ihrer Greifhand ab.
Aber egal, sie kämpfte sich wacker durch.

Eine Woche später Samstags war die zweite Probe.
Die Süße hatte das Stück bis zum Exzess geübt.
Der Lehrer hatte uns auch mittlerweile erzählt, dass der Junge, der das zweite Cello spielt leere Seiten spielt, also ohne zu greifen
und das obwohl er schon etwas 
länger spielt als die Süße und älter ist.

Sie war etwas pikiert, weil sie, als jüngere den schwierigeren Part spielen muss.
Der Cellolehrer erklärte ihr, dass sie halt die bessere Cellistin sei.
Ziel erreicht: Von nun an erklärte die Süße mit Stolz geschwellter Brust, die erste Cellistin zu sein. ;-)
Bei der zweiten Probe klappte es schon wesentlich besser, wenn auch nicht wirklich gut.
Sie verzagte und wollte nicht das Konzert spielen.
Ich konnte ihr aber glaubhaft machen, dass es normal sei, dass die Generalprobe immer schief laufen müsse, damit es an der Aufführung richtig gut klappt und sie konnte das Stück wirklich schon im Schlaf spielen.

Am Sonntag war die Aufführung.

Die Süße war SUPER!
Nicht ein einziges Mal hat sie sich verspielt, nicht ein einziges Mal hat sie den Faden verloren.
Es hat schlicht perfekt geklappt.
Ich bin ziemlich stolz auf sie!

Was war ich froh, denn wäre das schief gegangen hätte sie vermutlich keine Lust mehr aufs Cello gehabt und dabei macht sie es wirklich gut und eigentlich hat sie auch meistens Spaß daran..

Jetzt aber hat sie einen Höhenflug und plant ein Konzert mit David Garrett...

Ich frag dann mal bei ihm an, ob er Boil them Cabbage down spielen kann :-)

6 Kommentare:

  1. Great!
    Bitte nächstes Mal das Cello dabei haben, dann spielen wir was Nettes zusammen. Bin zwar nicht David Garrett, aber das wird sicher auch lustig! ;-)
    Liebe Grüße vom
    LandEi

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    1. Wenn es noch in den Kofferaum passt, gerne ;-)

      Ich finde allerdings du solltest Dein Leicht nicht unter den Scheffel stellen. Du bist zwar nicht David Garrett, aber bestimmt nicht die schlechtere Wahl ;-)

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  2. ach, wie schön..schön, dass die Süße das geschafft hat....ist ein dolles Ding, über seinen Schatten zu springen und sich durch zu wurschteln.....toll! Und glauben se mir, diese Erfahrungen prägen! ....Cello finde ich sehr, sehr cool!

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    1. Das glaube ich auch, dass diese Erfahrungen prägen...
      Sie tat mir schon ein wenig leid, wie sie so verzweifelt auf der Bühne saß, aber sie war dann voller Stolz, als es so gut geklappt hatte.

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  3. Wie toll, dass sie es dann doch durchgezogen hat. Und dann wars auch noch großartig!! Was will man mehr?! Fürs Ego natürlich super.

    LG

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    1. Ich freue mich auch total darüber, dass sie eine so gute Erfahrung machen konnte.
      Ist doch schön, wenn man merkt, dass es sich manchmal lohnt sich anzustrengen.

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