Freitag, 26. Dezember 2014

Fröhöliche Weihnacht... der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Nachdem ich Sonntag dieses schreckliche Erlebnis hatte ging es mir nicht gut.
Mit meiner Schwester hatte ich ja vereinbart, dass sie am ersten Weihnachtsfeiertag zu mir kommt.


Wir habe nicht das beste Verhältnis, aber sie ist nun mal meine Schwester.
Meine Schwester hat zwei Jungs. Der eine ist schon "erwachsen", also er ist 24 Jahre alt, hat aber den geistigen Stand eines 5-jährigen. Er ist geistig behindert und hat stark autistische Züge. Die Süße hat Angst vor ihm. Ich kann es verstehen, weil sie keinerlei Beziehung zu ihm hat und es ihr unheimlich ist, dass ein erwachsener Mensch weniger erwachsen ist als sie selbst und er eine solch hohe Stimme hat.
Der jüngere Sohn ist 11 und eigentlich ziemlich in Ordnung. Die Süße und er verstehen sich gut.
Meine Schwester behauptet er habe ADHS behandelt ihn mit Ritalin aber der offensichtliche Sprachfehler wird ignoriert. Selbst als ich sie darauf angesprochen habe, wischte sie es mit der Bemerkung: "Der soll sich halt anstrengen, dann spricht er deutlich..." weg.

Am 24. Dezember, vormittags, rufe ich meine Schwester an: "Was können deine Kinder denn gebrauchen? Ich möchte denen eine Kleinigkeit schenken."

Schwester: "Ich weiß auch nicht..."
Nach ein wenig hin und her wurden M*d*a M*rkt-Gutscheine ausgehandelt. Ich fragte ob ihr Freund auch kommt.
Sich schreit mich an: "Jetzt mach nicht so ein Heckmeck. Ich weiß nicht ob der mitkommt. Der Arsch hat heute wieder was mit seiner Tochter ausgemacht, dass er sich um 3 mit ihr trifft."

Ich weiß jetzt nicht was daran schlimm sein soll, dass sich ein Vater an heilig Abend mit seiner Tochter treffen will. Ich habe es auch nicht weiter nachgefragt, weil ich auch etwas über den Ton meiner Schwester angenervt war. Ich weiß auch nicht was daran falsch ist, wenn man wissen will wie viele Leute kommen.

Gestern war es dann also so weit. Meine Ma, war auch da.
Henri, der Freund meiner Schwester war mit dabei. Ich habe mich gefreut, weil er ein netter Typ ist.

Es gab Sauerbraten, Spätzle und Feldsalat.

Ich habe einen sehr langen Tisch, da muss man schon mal die Schüsseln herumreichen. Meine Schwester hortete alles bei sich. Ich musste jedesmal nachfragen, wenn ich was wollte. Sie hatte sich bereits das dritte mal eine riesen Portion Salat genommen, als ich fragte: "Könntest du mir bitte mal den Salat reichen?"

Schwester: "Hast du noch Salat?"

Lady Crooks: "Ich hatte noch keinen."

Schwester: "Ja, ich mache den jetzt leer. Musst nochmal einen machen."

Okay... kann man machen muss man nicht, dachte ich.
Henri verdrehte die Augen...
Ich stellte mich in die Küche, putzte nochmal Salat.
Dann setzte ich mich hin und schöpfe mir.
Meine Schwester: "Mach mir mal einen Kaffee."

Lady Crooks: "Gleich, ich esse nur noch meinen Salat auf."
Henri verdreht die Augen.

Ich mache Kaffe, Weihnachtsplätzchen stehen auf dem Tisch, meine Schwester zieht den Teller zu sich heran und isst. Reicht keine weiter.
Henri verdreht die Augen, als ich frage ob sie mir auch mal einen Keks reichen könne.

Ich war froh als sie gingen.
Plötzlich merkte ich, dass Henri seine Kamera vergessen hatte. Ich rief meiner Schwester an.
Meine Schwester: "Ach Scheiße. Bringe sie uns doch am Montag vorbei."

"Nein, Schwester. Ich fahre keine 50 km um euch die Kamera vorbei zu bringen. Du kannst sie abholen."
Meine Schwester: "Ich habe jetzt keine Zeit, wir regeln das dann irgendwann."

Irgendwann am Abend klingelt es. Henri steht vor der Tür. Er will die Kamera holen.
Ich bitte ihn herein und wir trinken noch einen Kaffee.
Wir unterhalten uns.
Er ist kreuz unglücklich.
Er klagt mir sein Leid mit meiner Schwester und dass er sich so geschämt hat.
Ich erkläre ihm, dass er sich vor mir nicht schämen muss. Es ist MEINE Schwester.
Sie schreit ihn anscheinend auch nur an. Sie schreit ihre Kinder ständig an. Sie befehligt alle Leute.
Lady Crooks: "Henri, ich als Schwester sollte das nicht sagen, aber ich frage mich was du eigentlich von der willst. Lasse dich nicht fertig machen. Gehe. Bitte gehe"

Henri: "Ich gehe auch, sobald ich eine Wohnung habe. Ich mag nicht mehr. Sie ist wie dein Vater. Sie ist so verbittert."

Ja, das ist sie wohl.
Er ist Baumpfleger. Er hat mir vor 2 Jahren meinen Kirschbaum ausgeschnitten und dafür meinen Unfallwagen bekommen.
Wir reden über das Auto und ich erzähle ihm von dem damaligen Anruf meiner Schwester und dass ich ziemlich sauer war.

Er war schockiert, dass sie das gemacht hat. Er entschuldigt sich.
Es gab noch ein paar solche Themen.
Sie hat wirklich Ähnlichkeit mit meinem Vater.

Die Süße wird irgendwann sauer, weil ich so lange keine Zeit habe.
Henri geht.

10 Minuten später ruft meine Schwester an: "Wo bleibt denn der?"

Lady Crooks: "Wir haben noch einen Kaffee getrunken. Der ist gerade weg."

Ich hoffe Henri geht. Sie ist ja wohl wirklich der volle Kontrolletti.

Er ist wirklich ein Netter. Der braucht sich das echt nicht geben.

Man, man...

Henri hat mir Geschichten erzählt.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...

Was habe ich nur angestellt, dass ich solch eine Familie habe....

10 Kommentare:

  1. Falscher Ansatz Lady Crooks...nicht was hast du angestellt.....Sondern diese Familie hat dich geschenkt bekommen und erkennt dieses Geschenk einfach nicht ;-) Manche Geschenke bleiben unerkannt und werden erst bemerkt wenn sie weg sind.

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    1. Holunderblüte27/12/14 12:59 PM

      Hab sowas mal als Mutter. Das ist auch nicht besser ;)

      Und man selbst bleibt solange als Geschenk unerkannt, bis man gebraucht wird. Danach ist man wieder an allem Schuld.

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    2. Oh, ich habe mich ja schon jahrelang zurück gezogen und das kreidet man mir ja auch an. Also von meinem Vater, meine ich.
      Meiner Schwester habe ich schon so oft geholfen, ich habe so ein Helfergen befürchte ich, sie mir noch nie.
      Tja, was soll es. Ich kann es nicht ändern und jemanden im Regen stehen lassen kann ich irgendwie auch nicht.
      Das ist wie ein Reflex. Ich bin schon am helfen bevor ich darüber nach gedacht habe.

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  2. Herrje. Bei so einem Hausdrachen kann man ja nur die Flucht ergreifen.

    Da frage ich mich aber: was willst DU denn von ihr? Das Argument "Sie ist meine Schwester" ist für mich da echt kein Argument mehr. Wer so egoistisch und bösartig ist, kann einen Umgang mit lieben Menschen wie dir doch gar nicht schätzen. Vergebene Liebesmüh',

    Das Leben ist zu kurz, um sich mit Menschen herumzuärgern, die einem nicht gut tun. Egal ob verwandt oder nicht...

    Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.

    Alles Liebe dir und der Süßen. ♥

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    1. Du hast ja recht, aber mein Helfergen schlägt mir da immer ein Schnippchen.
      Ich halte den Kontakt so knapp wie möglich.

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  3. Da ist wohl wirklich das Erbgut Deines Vaters voll durchgeschlagen. Kann ich nicht anders sagen, wenn man das Verhalten so vergleicht. Krass.

    Ich hoffe, Du kannst Dich wenigstens jetzt nach den Feiertagen ein wenig erholen!
    Alles Liebe und habt wenigstens nen guten Rutsch :-)

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    1. Voll durchgeschlagen hat das, ja. ..
      Ich hoffe auch, aber momentan fängt mein Handy an zu zicken. Der Akku entlädt sich in Lichtgeschwindigkeit. Irgendeine Zwangsapp die sich verselbständigt, aber irgend was ist ja immer.

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  4. Liebe Lady,
    wirklich - für diese "Familie" kannst du doch wahrhaftig nichts. Du hast es geschafft, dein Leben anders zu gestalten: Respekt! Jetzt lass es dir doch bitte nicht wieder ständig vermiesen. Ich leide hier förmlich mit, weil ich es kenne. Nicht unbedingt von meiner eigenen Familie, so krass sind die nicht (zum Glück), aber von den Herkunftsfamilien meiner Pflege- und Adoptivkinder. Die Große ist erst zur Ruhe gekommen, nachdem ihre leibliche Mutter gestorben war (Alk und andere Drogen....) und sie keine Sorge wegen eventueller Kontakte mehr haben musste. Die Mini steckt ja gerade noch mitten drin, es geht ihr jedes Mal total dreckig, wenn sie wieder mit "denen" zusammen war.
    Und ganz aktuell hat der Lieblingsschwiegersohn auch so merkwürdige Leute im Hintergrund. Deren Drogen heißen Geld und Machtspielchen.
    Das Leben könnte SO nett und einfach sein ohne all das....
    Lass dich nicht niedermachen, nicht vergiften, wie Frau Felina das schrieb. Mach DEINS, du bist für dich und die Süße verantwortlich. Nicht für das Getue von anderen.
    Liebe Grüße vom
    LandEi

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  5. Ach, schau an... Ihr habt auch einen 2.0? Bei Dir die Schwester? Tja. Ich dachte immer, solche Menschen sind eher selten. Scheinbar nicht.
    LG und sei tapfer, Holger

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  6. Wie bei mir: "Herr, lass mich ein Findelkind sein!"

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