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Samstag, 28. Dezember 2013

Selbst verursachtes Leid, oder wie ich zu dem wurde was ich bin... Teil 2

mit der Diagnose wurde mir die schwerste Last, die seit Jahren auf mir lag erst mal genommen worden. Dies sollte nicht lange so bleiben.
Die Schwangerschaft zeichnete sich durch Schwierigkeiten aus, schon ab der 24 Schwangerschaftswoche bekam ich ein Beschäftigungsverbot, wegen Frühgeburtsbestrebungen.


Wir hatten uns mittlerweile wieder gefunden und es lief eigentlich ganz gut. Einzig die Wohnungssuche gestaltete sich schwierig.
Wir wollten etwas aufs Land ziehen, in ein Haus, weil das mit Kind einfach besser ist, aber es war nichts bezahlbares und vernünftiges um München herum zu finden.
Wir entschieden uns in Provinzkaff zu schauen, denn bevor ich 80 Kilometer von München weg ziehe, kehre ich lieber in meine Heimatstadt zurück außerdem ist meine Mutter in der Nähe ein nicht zu verachtender Vorteil mit Kind.

Wir fanden auch sehr schnell ein wunderbares Haus.
Wir fingen an das Haus zu renovieren und das Kind kam zur Welt. Alles schien gut zu sein.
Die Süße war von Anfang an unser ein und alles und der SüVa kümmerte sich rührend um sie, aber nicht lange.
Dann fiel er wieder in seine alten Verhaltensmuster zurück.
Er ignorierte Dinge die mir wichtig waren, er wälzte alles wozu er keine Lust hatte auf mich ab
Er machte weiterhin seinen Job, der viel Reisetätigkeit beinhaltete. Ich machte den Rest.
Irgendwann, er war wohl zur Erkenntnis gelangt, dass er mich jetzt ganz sicher hätte, nachdem wir nun ein Kind hätten und ich jetzt niemals die Beziehung beenden würde fragte er mich beim Einkaufen ob wir heiraten wollten.
Ich bin kein großer Romantiker, aber ganz ehrlich, im Supermarkt, zwischen den Getränkekisten, das fand ich ziemlich unpassend. Das sagte ich ihm auch, außerdem war ich mittlerweile so davon angenervt, dass er sich um nichts kümmerte und immer seinen Job als Ausrede nahm und alles an mir hängen blieb. Ich managte einen Umbau aus fast 300 km Entfernung, ich kümmerte mich ums Kind, ich organisierte das Leben in München und wenn ich von ihm was wollte, sagte er er könne das nicht, oder er hätte keine Zeit oder was auch immer.
Hinzu kam, dass die Wohnung in Hessen immer noch nicht renoviert und vermietet war. Ich bat, dass wir das machen sollten, aber es war ihm zu viel (was ich sogar ein wenig verstehen konnte). Ich reiste nach Hessen und schaute mir das Desaster nochmals an. Dann schlug ich ihm vor, wie man die Renovierung in Angriff nehmen konnte. Als er hörte, dass ich nochmals in der Wohnung war wurde er sauer. Der Grund hierfür: Seine Ex hatte ihm damals, als ich das erste mal die Wohnung angeschaut hatte die Hölle heiß gemacht, dass ich nichts in der Wohnung zu suchen hätte, die sie mit ihm zusammen bewohnt hätte, das wäre ein Eingriff in ihre Privatsphäre.. Ja lacht, ich habe es auch gemacht!

Aber genau das warf er mir jetzt wieder vor. Ich hätte die Privatsphäre seiner Ex verletzt.
Mich machte diese Illoyalität dermaßen wütend, dass ich die Beziehung als beendet erklärte.
Er schleppte mich wieder zur Paarberaterin und ich erklärte dort erneut, dass ich durch diese Illoyalität so verletzt bin, dass ich nicht mehr mit ihm zusammen bleiben will und auch sonst waren ein paar Dinge vorgefallen, die meine Entscheidung gefestigt hatten. Die Süße war mittlerweile ein halbes Jahr alt und der Umbau in Provinzkaff neigte sich dem Ende zu, aber ich hatte einfach die Nase voll.
Ich wollte nicht mehr. Ich war zu verletzt.
Ich sagte, er solle alleine nach Provinzkaff ziehen, ich bliebe in München, weil ich dort einen Job hätte.

Wir gingen nach Hause und ich dachte, es ist eine Frage der Zeit, bis er dann ginge.
Das Haus wurde fertig gestellt. Für mich war das Zusammenleben wie eine WG, es funktionierte einigermaßen, weil ich nichts mehr von ihm erwartete.
Was ich nicht bedacht hatte, dass er die Trennung ignorierte.
 Ein paar Wochen, nachdem ich die Trennung ausgesprochen hatte, wir aßen gerade zu abend, er hatte Steaks und Salat gekauft und ich hatte es zubereitet, fragt er mich doch tatsächlich erneut, ob wir nicht heiraten würden.
Mir fiel mein Besteck aus der Hand: "Ich habe vor ein paar Wochen die Beziehung beendet, ich finde nicht, dass das gute Voraussetzungen für eine Ehe sind."
SüVa: "Aber es läuft doch wieder ganz gut!"
Lady Crooks: "Nein, tut es nicht, du machst gerade so weiter wie immer, ignorierst alles was mir wichtig ist und bist illoyal. Ich vermeide nur Streit mit dir, wegen der Süßen und erwarte, dass du ausziehst, sobald das Haus fertig ist."



6 Kommentare:

  1. Oh man, was für eine Knalltüte. Sorry, aber...ohje.
    Ich befürchte, da kommt noch eine ganze Menge mehr...
    Bin gespannt auf die Fortsetzungen. Nochmal danke dafür, dass du dich uns "anvertraust".

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    1. Ich kenne seine Motivation und darum verstehe ich ihn sogar und er tut mir unendlich leid...

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    2. Also wenn er dir selbst danach noch leid tut, muss wirklich viel dahinter stecken. In dem Fall hab ich nix gesagt.

      Trotzdem verändert das ja auch nicht, was er da abgezogen hat. Und das weißt du selbst: das war nicht okay.

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    3. Nun, ich weiß, dass er einfach Angst hatte alles zu verlieren, was ja auch stimmt.
      Auch wenn ich weiß, dass er daran selbst Schuld ist, weil er mit seiner Familie gebrochen hat und sich nie um eigene Freunde kümmerte, so ist er doch ein sehr einsamer Mensch, dessen größter Traum eine Familie war und den habe ich ihm mit der Trennung zerstört.
      Auch, wenn er großteils selbst daran Schuld war, dass ich mich getrennt habe, weil er sich einfach arschlochmäßig verhalten hat, aber ich glaube ihm ist das nicht bewußt. Ich glaube wirklich, dass er ein psychisches Problem hat, das in Richtung Authismus/Asperger geht und Krankheit kann man keinem vorwerfen.

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  2. Jetzt ist mir klar, was es mit dem Haus, in dem Du grad wohnst auf sich hat...

    Ich hatte das Ganze ja schon bruchstückhaft mitbekommen, bzw mir wohl ziemlich gut aus den Einzelteilen zusammengereimt (ich les Dich schon sehr lange ;-)). Trotzdem - puh! Da sieht man mal wieder, was ein Mensch nervlich alles so aushalten kann...

    Und - danke, dass Du uns so ehrlich einweihst.

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  3. Unglaublich, wie gefühlskalt und fern jeglicher Realität manche Männer sind...auch wenn Du weißt, warum er so tickt, wie er tickt: es muß schon sehr schwer sein, sowas auszuhalten...

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