Dienstag, 21. Mai 2013

Was ist ein Brunch?

Ich habe mal vor gaaaaanz langer Zeit gelernt, dass das Wort Brunch ein Kofferwort ist.
Zusammen gesetzt auch Breakfast und Lunch.
Ich habe auch mal gelernt, dass man damit ein spätes aber dafür ausgiebiges Frühstück meint, bei dem es alles mögliche gibt. Semmeln gibt es da, aber auch Rühr- und Spiegeleier, Würstchen, Obst- und Gemüsesalate. Bisschen was warmes, bisschen was kaltes.
Einfach ein Sammelsurium an Leckereien die man nicht unbedingt bei einem gewöhnlichen, kontinentalen Frühstück essen würde.

Dazu gibt es dann Getränke wie Kaffee (in allen möglichen Varianten), Säfte, aber auch Sekt noch besser Champagner. Ist aber eben alles eine Frage des Preises.

Na ja, jetzt war ich am Wochenende kurzfristig mit einer Freundin zum "Brunchen".

Kostenpunkt 19 € pro Erwachsener. Kinder  5 €. Finde ich nicht ganz billig, also erwarte ich auch das eine oder andere.

Na ja, anfangs kannte ich den Preis nicht (das wurde mir erst beim zahlen klar). Meine Freundin hatte die Lokation vorgeschlagen, weil es Spielmöglichkeiten für die Kinder gibt und man in Ruhe reden kann. Es handelt sich hierbei um den Gastronomiebetrieb eines gemeinnützigen Vereins, der schwer vermittelbaren Arbeitssuchenden die Chance einer Ausbildung und den (Wieder-)Einstig in den Beruf bietet. Sie können sich hier unter anderem als Koch, Gastronomiefachkraft etc ausbilden lassen.


Ich finde das ja gut, aber man muss es den Leuten auch richtig bei bringen.

Dieser Brunch bestand aus einem etwas mageren Frühstücksbuffet, aus Semmeln, ein wenig Wurst und Käse, zweierlei Marmelade, ein bisschen Müsli, Cornflakes und Schokopops. Zu trinken gab es Wasser und Orangensaft (aus der Tüte), Filterkaffee und Tee. Ei wurde extra berechnet und das Buffet wurde irgendwann abgebaut.
Etwa eine halbe Stunde Später wurde ein Mittagsbuffet angerichtet. Mit Braten, Geschnetzeltem und einigen Beilagen. Blöd nur, dass keiner mehr Hunger hatte, weil man ja unwissender Weise schon beim Frühstück sich satt gegessen hatte.

Jetzt habe ich soeben in der Einrichtung angerufen und erklärt, dass das was da serviert wurde nichts, aber rein gar nichts mit einem Brunch zu tun hat und dass man es den Leuten, will man sie fit für den freien Markt machen, doch bitteschön richtig beibringen möchte.

Zuerst wollten sie mir das Geld zurückerstatten, als ich aber sagte, das ich das gar nicht möchte, sondern lediglich den Hinweis geben wollte, dass sie die Leute richtig ausbilden sollen, haben sie sich sehr gefreut.

Mal sehen ob sich was ändert.

So der Rest vom WE kommt noch per Bilder, aber erst später oder morgen. Mal sehen.


13 Kommentare:

  1. Wollen Sie wissen, was man hier für +/- CHF 25.00 bekommt?

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    1. Ich weiß, aber wir sind hier nicht in Zürich.
      Da habe ich mal in der Bahnofstrasse (ja, ich weiß da geht man auch nicht zum essen hin, aber ich hatte Hunger und war gerade dort um die Ecke), etwas gegessen was man hochtrabend Panino mit Schinken und Käse nannte.
      Das war eine Frechheit! Ein völlig lieblos belegtes Stück Brot und das ganze für 10 Franken.
      Ja ihr Schweizer könnt das auch, ist mir klar.

      Mir ging es aber darum, dass die ein Brunch anbieten, was nichts mit Brunch zu tun hat und dass sie die Leute schlicht falsch ausbilden.
      Wenn sie das falsch machen, was dann noch alles?

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    2. Im Grundsatz haben Sie Recht und auch hier gehen die Angebote ganz weit auseinander - je nach Ort und Location.

      Gnerell kann man hier für CHF 25.00 nicht viel erwarten... oder eben sowas, wie Sie beschrieben haben. Am allerehesten noch irgendwo auf einem Bauernhof, bei einem gemütliche Sonntagsbrunch, aber nie in der Stadt.

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    3. Nun, ich habe auch schon in München gebruncht für 20-30 €, das waren aber mehr als ein paar trockene Semmeln mit ein bißchen Wurst.

      Es kommt ja wie Sie sagen immer auf die Lokation an. Wenn das ganze mitten in der STadt in prominenter Lage (mit entsprechenden Mieten) und gutem PErsonal ist, dann kann man sicherlich für 20 € weniger erwarten, als in einer etwas einfacheren Lokation.

      Und ein Brunch ist nun mal nicht ein einzelnes Frühstück und ein einzelnes Mittagessen, ein Brunch ist ein sehr ausführliches kalt-warmes Buffet.

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  2. Ahhh, in dem Content ging es um den Preis und ob man sich denn schon mal überlegt hat, was man dafür in der Schweiz bekommt?

    Hah, hab ich das doch ganz anders gelesen, aber gut, wieder was gelernt.

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    1. Denken Sie mal drüber nach, was das heißen könnte...;-)

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    2. Es ging mir nicht um die Schweiz, sondern die eigene Erwartungshaltung. "Was kann ich hier für 25 Ocken erwarten?" war die eigentliche Frage. Nichts, dass meine Erwartungen an einen Brunch erfüllt, der die genannte Beschreibung erfüllt.

      Auf die falsche Ausbildung bin ich nicht eingegangen, ist aus meiner Sicht eh unheimlich heikel, da ich keine genaueren Angaben habe.

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  3. Mal wieder bin ich froh, in Oberfranken zu wohnen. Nicht nur, dass ein Bier in 0,5 Liter für schlanke zwei Euro auf dem Land direkt in der Brauerei genossen werden kann. Auch ein z. B. Sauerbraten kostet bei uns zwischen 8 und 10 Euro. In sättigender und hervorragender Weise zubereitet. Nur mal als Einstiegt.

    Ein Bäckerfrühstück kostet bei uns ab ca. 4 Euro. Da gibt es dann ein Croissant, ein bis zwei Brötchen, Butter, Marmelade, Honig, ein Ei und einen Kaffee. Ein Upgrade mit Wurst, Kochschinken und Käse schlägt dann nochmals mit gut 1,50 Euro zu Buche.

    Ein Brunch, ich gehe jetzt einmal vom Umfangreichsten in unserer kleinen Stadt aus, kostet 17,50 Euro. Da ist aber dann ein kompletten Nebenraum(!) mit einem Buffet vollgestellt, welches diverse Sorten Brote, Semmeln, Backwaren, diverse Fischsorten, Wurst- und Käseaufschnitte, angemachte Salate und über die Mittagszeit meist noch ein warmes Essen (Geschnetzeltes, Gulasch etc) aufweist.

    Allerdings ist da nur ein Heißgetränk und ein Saft nach Wahl dabei. Weitere Getränke kosten - teils kräftig - Aufpreis.Ach ja, meist ist für Wochen im voraus schon ausgebucht.

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    1. Na ja, eigentlich sind es hier auch keine Münchner Preise, aber anscheinend ist hier das Problem, dass die niemanden haben der sich mit Gastronomie auskennt. Da scheint es am Ausbilder zu scheitern.

      Sowas macht man doch nicht. Zusammen mit dem Mittagessen wäre der Preis ja noch einigermaßen vertretbar gewesen, aber da man ncith mit sowas rechnet blieb das Mittagsmenü quasi unberührt.

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    2. Dann gibt es in diesem Lokal zumindest ein Kommunikationsproblem zwischen Gast und Betreiber. Schade um die Mühe und Essen, welches dann übrig bleibt.

      Eine kleine Tafel aufgestellt, den Ablauf aufgezeichnet und gut ist es.

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  4. Ich finde es gut, dass du angerufen hast. Sinnvoller, als einfach nie wieder hinzugehen. Sonst ändert sich nichts. Es ist mir selbst schon so gegangen, dass ich auf ein "Hats geschmeckt?" Ein "Ja, alles prima.", geantwortet habe. War gelogen, ich bin nie wieder hin. Problematisches Verhalten, wie ich finde. Nicht für mich, wohl aber für den Betrieb. Gut, dass du angerufen hast.

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    1. Genau das dachte ich mir auch.

      Wenn sich was ändern soll, müssen die es auch wissen.

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  5. Brunch, das habe ich als nach Berlin immigrierter Rheinländer gelernt, ist erweitert kontinental mit Melone.

    Zumindest habe ich als Ex-Gastro Mensch immer das Gefühl das es häufig leider nicht mehr ist.

    Ansonsten sehr schade. Aus Brunch kann man viel machen und wenn man dann noch ordentlich Geld bezahlt dafür ...

    Den Anruf finde ich ebenfalls gut.
    (Eigentlich wollte ich nur angeben und das mit der Melone sagen. Es ist weder originell, noch witzig. Ich schäme mich...)

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