Donnerstag, 8. November 2012

Lebenslinien


Früher dachte ich, ich kenne mein Lebensziel und machte mir Pläne wie ich es erreiche. Lächerlich, kein Leben ist planbar!

Vor ungefähr 12 Jahren habe ich dann einen gravierenden Fehler gemacht. Anstatt reißaus zu nehmen entwickelte ich ein Mutter-Theresa-Syndrom und habe versucht ein Leben zu verbessern. Ich habe mich manipulieren lassen, alles unter dem Denkmäntelchen der Philantropie und der Liebe.

Nun kann man sich natürlich fragen, warum? Warum tut sich jemand das an? Eine berechtigte Frage. Als Außenstehender kann man, nach dem das Ergebnis bekannt ist, leicht sagen wo die Fehler begangen wurden. Abgesehen davon, kenne ich die Fehler selbst am Besten, schließlich habe ich sie ja gemacht. Der unschlagbare Vorteil eines jeden Kritikers ist, dass er zwar im Nachhinein kritisiert, aber in dem Moment als es galt Entscheidungen zu treffen nicht da war.

Der entscheidende Fehler war, dass ich nicht auf mein Gefühl gehört habe. Zu dieser Zeit hörte ich gerne ABC, irgendwie war es das gefühlte Lied, mindestens einige Textpassagen. 

Aber man sollte sich immer auf sein Gefühl verlassen, wenn man denkt jemand ist komplett anders als man selbst, wenn man glaubt dieser Jemand hat andere Werte als man selbst, wenn man sich jemandem erklären muss, weil man so ist wie man ist, dann hat man keine Basis, egal wie sehr man sich bemüht und wie gut es oberflächlich passt, egal wie verliebt man ist. 

Auch wenn mich mein Fehler eine Menge Zeit gekostet hat, so habe ich doch eine Menge gelernt und Erkenntnis ist niemals Zeitverschwendung. Auch wenn das Ergebnis nicht das ist was ich mir gewünscht hätte, so war es doch eine interessante Zeit, die mich viel über mich und über das Leben gelehrt hat. Erkenntnisse die ich nicht missen möchte. 
Komfortable Schlösser sind eine tolle Sache, bringt einem aber nichts, wenn die Gesellschaft schlecht ist und man nicht hinaus kann, weil die Türen versperrt sind und man keinen Schlüssel hat, mit dem man sie aufschließen kann. Da hilft dann nur der Sprung aus dem Fenster, auch wenn man Gefahr läuft sich dabei zu verletzen.

Im Grunde, geht es nicht darum was man hat und was nicht. Es geht darum, ob Sie das Beste aus den Mitteln zu machen und sich wohl zu fühlen. Und das Wichtigste: Es ist scheißegal was die Anderen tun oder sagen... man selbst muss sich treu bleiben. Jeder schaut sich morgens selbst im Spiegel an und dieser Anblick muss einem gefallen. Der einzige Mensch vor dem man Rechenschaft ablegen und sich verantworten muss, ist man selbst.

Für diese Erkenntnis habe ich lange gebraucht.

Aber besser spät als nie und es war auch keine verlorene Zeit

Diese Zeit hat mir das Beste beschert, was mir im Leben passieren konnte und genau deshalb will ich die Zeit nicht zurück drehen:



8 Kommentare:

  1. "...when your world is full of strange arrangements..."
    Oh ja...
    *seufz*

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  2. Ich bereue es immer wieder. so viel zeit an jemanden verschwendet, der es einfach nicht verdient hat.
    8 Jahre verschwendet. und nur, weil ich nicht ehrlich genug zu mir war. und mutter theresa spielt dabei auch ne rolle.
    hach ja... :-(

    Ich liebe meine Kinder. Und das ist das einzige was ich nicht bereue.

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    1. Im Grunde waren es bei mir keine 12 Jahre, nicht einmal 8, aber das ist ein anderes Thema und viel zu kompliziert.

      Es war ja nicht immer alles schlecht, aber eben vieles nicht gut.
      Gelernt habe ich viel, von daher keine Verschwendung und auf mein Kind würde ich niemals verzichten wollen...

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    2. klar war nich immer alles schlecht. das wär ja auch furchtbar. aber wirklich gut wars auch nich. nie. zumindest bei mir nicht. umso unverständlicher ist es warum ich das überhaupt so lange mitgemacht hab.
      mir fällt das schwer so zu sagen, denn es versteht eh keiner. wenn mich meine freunde fragen, dann mach ichs mir einfach und sag eben, dass es irgendwann nicht mehr gepasst hat. Aber eigentlich hat es nie gepasst. WIR haben nie gepasst.

      interessant finde ich halt, dass es wohl nicht nur mir so ging. ich dachte echt, nur ich wär so dämlich. ;-)

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    3. Nein, ich war genau so dämlich und gefühlt mindestens 1000e vor uns auch;-)

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  3. Hallo,
    das höre ich immer wieder schon mal, dass Frauen erst spät bemerken, dass sie auch an sich selbst denken müssen, dass sie nicht nur mit jede Menge Liebe ihr eigenes Haus und ihre eigene Familie umsorgen sollen. Falls mit "manipulieren" eine Zweierbeziehung gemeint ist, ist das ohnehin schwierig. Da spielt sich so vieles auf der emotionalen Ebene ab, dass jeder sowieso immer nur das beste für den anderen will. Und das läßt sich dann äußerst weit auslegen. In einer Zweierbeziehung wird es immer gewisse gemeinsame Aktivitäten geben, die ihr gemeinsames Eigenleben haben. Da ist sicherlich schwierig zu trennen, was Manipulation ist und was eine gewisse Eigendynamik hat.

    Gruß Dieter

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    1. Hallo Dieter,

      danke für deinen netten Kommentar.

      Es ist in der Tat viel zu komplex um den Sachverhalt auch nur annähernd schriftlich darstellen zu können. Das würde ein Buch füllen.

      Man kann es vielleicht am Besten damit zusammen fassen. Zu einer Beziehung gehören immer zwei, so seltsam es klingt, zu einer Trennung aber auch und letzteres ist hier das Problem.

      Klingt verwirrend ist aber so.

      LG

      Lady Crooks

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