Freitag, 24. August 2012

Meine Meinung zur hypothetischen Frage

Ich habe am Mittwoch eine "hypothetische" Frage gestellt.

Ich habe viele, viele Antworten bekommen. Teils auch sehr konstruktive Ideen wie man mit so einer Situation umgehen kann.

Ich wurde vom Herrn aus der Schweiz nach meiner Meinung zu dem Verhalten gefragt:

"Wie beurteilen Sie persönlich denn das geschilderte Verhalten? War es klug, wohl überlegt und nachsichtig oder eher blauäugig, etwas naiv und sehr, sehr tolerant?! Ich bin überzeugt, dass Sie aufgrund Ihrer eigenen Lebenerfahrung eine qualifizierte Meinung haben. Und daran, verehrte Lady Crooks, bin ich sehr interessiert!"

Selbstverständlich habe ich eine Meinung dazu, aber ich kenne die Geschichte und auch die dem Leser nicht bekannten Details, das liegt in der Natur der Sache.

Es mag durchaus so zu scheinen, dass die Frau blauäugig und naiv gehandelt hat. Ein solch komplexer Sachverhalt lässt sich eben nicht vollumfänglich schildern, unter anderem auch weil so manches ausschlaggebende Detail einfach doch viel zu privat ist. Das sollte ein Leser immer berücksichtigen und nicht aus dem Auge verlieren.

Fakt ist:
Die Frau hatte Gründe, gute und viele Gründe so zu handeln. Einen der guten Gründen könnte ein aufmerksamer Leser, wenn er möglicherweise vielleicht sogar noch ein bisschen ein medizinisches Verständnis hat, herauslesen. 

Vielleicht hätte sich die Frau schon früher trennen müssen, hat sich aber eben aus besagten Gründen nicht zumal der Mann ihr eine Trennung sehr, sehr schwer machte. 

Der Frau fehlte einfach die Kraft sich aus der Umklammerung des Mannes zu befreien. 
Sie war sich durchaus darüber bewusst, dass sie da raus muss, aber es gelang ihr eben nicht.

Vielleicht kann man es ein wenig mit dem Stockholm Syndrom vergleichen.

Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es auch etwas sehr, sehr gutes hatte, denn sie hat das Kind und das ist das größte Glück ihres Lebens.

Letztendlich ist die Situation nun geklärt und die Frau ist frei. Manchmal dauert es eben einfach bis man den richtigen Fluchtweg findet.



Wie es weiter geht?

Die Frau ist nach ein paar Tagen reichlicher Überlegung und vielen Gesprächen zu einem Entschluss gekommen.

Hierzu noch ein paar Hintergrundinformationen, wenn auch nicht alle, denn so manches ist einfach zu intim.
Der Frau wurde die Information, warum der Mann die Ex mietfrei in der Wohnung wohnen lässt, immer verweigert mit der Begründung: "Das ist eine Sache zwischen der Ex und mir, das geht dich nichts an," sie wusste lediglich, dass die Ex anfangs psychisch erkrankt war, was sich aber im Laufe der Zeit besserte.

Dass der Mann nun ausgerechnet der Ex die Details ihrer Beziehung mitteilt, empfindet die Frau deshalb als besonderen Affront. 

Sie wird daraus ihre Konsequenz ziehen. Konnte sie sich bisher vorstellen, nach der Trennungsphase irgendwann mal wieder mit dem Mann versöhnlich umzugehen und vielleicht auch mal etwas gemeinsam trinken oder essen zu gehen, so ist diese Hoffnung zerplatzt.
Sie wird den Kontakt auf das Notwendigste reduzieren, weil sie nicht will, dass die Ex über ihr Leben mehr weiß, als diese es sowieso schon tut. Das ist schlimm, denn der Mann ist immerhin der Vater des Kindes und sie hätte dem Kind nur zu gerne ein wenigstens im Ansatz normales Familienleben gegönnt. 

Das ist aber mindestens aus aktueller Gefühlslage nicht möglich.

Den Umgang mit der Ex mag und kann sie dem Mann nicht verbieten. Er kann reden mit wem er will, aber er trägt die Konsequenz. 
Die Frau hat verboten, dass die Ex das Kind auch nur auf einem Foto zu Gesicht bekommt. Immerhin kennt die Frau die Ex überhaupt nicht. Nicht einmal von einem Foto. Sie ist ein Phantom das nichts, aber auch gar nichts im Leben der Frau zu suchen hat und das Kind ist der wichtigste Teil des Lebens der Frau.

Wir werden sehen wie es sich entwickelt.

11 Kommentare:

  1. Vielen Dank, Lady Crooks, ich wünsche Ihnen alles Gute!

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    1. Jetzt hätte ich aber gerne Ihre Meinung auch dazu gehört;-)

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    2. Auch zu meiner Meinung, Herr Schweizer! Nicht zu dem Verhalten der Frau!
      *kopfschüttel*;-)

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  2. Eines verstehe ich nicht. Wieso darf die Ex nichts über die Frau oder das Kind wissen? Ist sie vom Typus irre Stalkerin?

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    1. Die Antwort steht oben.

      Die Ex ist für die Frau ein Phantom und einem Phantom gibt man sein Kind nicht.

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    2. Dafür, dass die Ex nur ein Phantom ist, macht sich die NeueEx aber eine Menge Gedanken über sie und verbläst damit viel zu viel positive Energien, die sie weißgott für ihre neue Situation besser nutzen könnte.

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    3. Hypothetische Frage: Die Frau wollte doch die Ex nie kennenlernen, oder? Dann darf sie sich jetzt auch nicht beschweren, dass ihr Ex sich mit einem "Phantom" bespricht.
      Oder verstehe ich das jetzt falsch? (ist etwas verworren alles für eine Stilldemenzkranke ;) ).

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    4. @Juliane: Nobody is perfect...
      @Judy: Nein, die neue Ex wollte die Ex-ex mal kennen lernen, er verbot es ihr aber.

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  3. Frauen haben niemals Schuld, sondern immer gute Gründe ;-)

    Ist nicht von mir, also nicht hauen bitte :-)

    Generell machen uns unsere Schwächen doch erst interessant. Ein perfekter Mensch, der immer alles richtig macht, wäre so was von langweilig!

    Und die Ex solltest Du einfach Ex sein lassen. Nicht existierend quasi. Ich weiß, aktuell ist das nicht möglich, aber ich wünsche Dir das die Zeit auch diese Wunden möglichst bald heilt.

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    1. Hm, dann kenne ich einige Männer die in Wahrheit Frauen sind... ;-)

      Die Zeit heilt alle Wunden sagt man, manchmal sind Menschen einfach nur verletzt....

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