Ich hatte somit Ausgang, aber leider hatte mein "Wunschdate" so kurzfristig keine Zeit, also saß ich zuhause und überlegt ob ich nicht doch alleine in mein Stammlokal gehen sollte, als eine SMS eintrudelte.
Olaf, mein Exfreund. Na ja, das ist jetzt wirklich schon zwanzig Jahre her, dass wir zusammen waren. Genau am 16. Januar 1992 machte ich damals mit ihm Schluss, weil er sich solange daneben benommen hatte bis ich nicht mehr wollte.
Er heiratete ein-zwei Jahre später eine Frau, die er damals, als wir noch zusammen waren in einem Skiurlaub bei dem ich nicht dabei war in Zermatt kennen gelernt hatte .... (reden wir nicht drüber. Er schwört das hätte sich nicht überschnitten...)
Die beiden bekamen zusammen ein Kind (das mittlerweile auch schon 14 Jahre alt ist) und sind seit 1-2 Jahren wieder geschieden.
Letzte Woche hat mir Olaf zum Geburtstag gratuliert und ich habe ihm daraufhin gebeichtet, dass ich wieder in Provinzstadt lebe.
Samstag schrieb er mir eine SMS, ob ich Lust und Zeit auf nen Kaffee hätte. Kam mir ja gelegen und ich fuhr zu ihm. Wir überlegten wo wir hingehen könnten. Das erste Lokal, auf das wir uns einigen konnten, hatte geschlossen.
Ich meine ich mag den Wirt ja wirklich sehr gerne, aber sowas nervt mich. Wie kann man ein Lokal an einem Samstag Abend NICHT aufmachen? Das ist jetzt schon das zweite mal, dass ich dort vor verschlossener Tür steht, wegen akuter Lustlosigkeit des Wirts....Trottel!
Der zweite Versuch war ein Lokal das erst kürzlich eröffnet hatte. Es stellte sich heraus, dass man drinnen nicht schön sitzt und es auch eher ein Esslokal ist, also entschieden wird und letztendlich für einen Besen. Dort war Hoffest, was bedeutet, dass ein großes Zelt aufgebaut wird und
Ich (er-)kannte sogar ein paar Leute, allerdings nicht auf Anhieb. Erst als eine
Ich erklärte
Olaf fragte plötzlich: "Hey Crooks, was denn los?"
Lady Crooks (etwas überrumpelt ob der plötzlichen Ansprache):" ähm..... nichts."
Olaf: "Du schaust aus, als ob Du einen Geist gesehen hättest."
Lady Crooks: "Nicht nur einen...."
Er schaut sich um und fängt an zu lachen: "Du passt hier einfach nicht her. Das ist nicht Deine Welt. Früher waren die Hoffeste ja lustig, aber Du hast recht, jetzt ist ein einziges Gruselkabinett."
Wir ließen unseren
Dort kredenzte Olaf mir noch ein Glas Sekt und seine Erkenntnis: "Du schaust immer noch so aus wie früher. Ich verstehe gar nicht dass ich Dich damals gehen lies."
Lady Crooks: "Du hast mich nicht gehen lassen, du hast mich vergrault und es hat mich damals hart getroffen, aber heute bin ich Dir dankbar dafür. Mit Dir wäre ich nicht das was ich heute bin und ich bin froh so zu sein, wie ich bin."
Olafs Gesicht war herrlich;-)
Ich mag ihn, aber mit uns wird das nichts mehr... Ganz bestimmt nicht;-)
Wer will denn schon abgestandenen und aufgewärmten Kaffee?! Gut gemacht, Mylady.
AntwortenLöschenIch stell mir gerade Olafs zerfließende Gesichtszüge vor - als ob unsereins auf Verflossene wartet, also was die sich manchmal so denken ... tze tze.
Grüße! N.
Oh my dear...da warst Du echt im falschen Film. Mein Beileid. Mir ist aber auch aufgefallen, dass in der Provinz (und damit meine ich in JEDER Provinz, nicht nur in unserer) die Leute schneller alt, fett und/oder verlebt aussehen. Woran das wohl liegen mag? Vielleicht doch eine Frage der unterschiedlichen Lebensstile.
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