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Dienstag, 6. Oktober 2015

Religion für Atheisten...

Die Süße ist ein Atheistenkind.


Sie ist nicht getauft und außer zu Hochzeiten waren wir so gut wie nie in der Kirche (nicht an Weihnachten, nicht an Ostern, nur einmal im Rahmen eines Laternenlaufs, weil alle anderen Kinder auch mit sind.)


Ich bin überzeugter Atheist soll heißen: "Ich glaube nicht an Gott, nicht an Allah, nicht an Buddha, an keinen Trimurti/ Brahma/ Vishnu/ Shiva, ich glaube nicht an die olympischen Götter Zeus/ Poseidon/ Hephaistos/ Athene/ Artemis/ Hera/ Demeter/ Apollon/ Ares/ Aphrodite/ Hermes und Hestia (habe ich einen vergessen?), ich glaube nicht an die römischen Pendants, nicht an den Satan, am ehesten vielleicht an das fliegende Spaghettimonster, aber im Grunde bin ich ein völlig ungläubiger Mensch....
Mindestens im Sinne der Religionen.


An was ich noch weniger glaube ist an irgendeine Religion.


Die meistens Kriege wurden und werden im Namen irgendeiner Religionen geführt, weil ein Teil dieser Gläubigen meint, jemand anderem seinen Glauben und seine Ansichten aufzuzwingen.


Ich glaube aber auch, dass unsere westeuropäischen Werte stark durch das - ich nenne es mal emanzipiertes - Christentum geprägt sind, ja das ist so. Das streite ich nicht ab und ich finde unsere Werte auch im Wesentlichen gut.


Ich wurde als Kind getauft, kommuniert, gefirmt.
Ich besuchte die Pflichtgottesdienste und hin und wieder (ver-)schleppte mich meine Großmutter in die Kirche.
Ich habe dort in der Kirche viel erlebt, was ich als unchristlich bezeichnen würde. Ich habe gelernt, dass die Menschen, die am regelmäßigsten in die Kirche gehen und sich beim Pfarrer einschleimen beliebt machen, diejenigen sind, die für ihren eigenen Vorteil über Leichen gehen.


Als ich 18 wurde bin ich sofort aus der Kirche ausgetreten, weil ich mich nicht mit solchen Leuten identifizieren kann.


Ich kenne durchaus den Unterschied zwischen Religion und Kirche, aber die Kirche prägt den Glauben und eine Religion ohne Glauben wäre unmöglich, genau so wie eine Religion ohne Kirche unmöglich ist...


Tja und nun komme ich endlich zum Punkt.


Ich finde die Religionen prägen unsere Kulturen, deshalb habe ich die Süße auch seither in den Religionsunterricht geschickt.
Es war allerdings eher ein übergreifender Religionsunterricht in dem auch mal über den Islam oder andere Religionen, wie dem Buddhismus geredet wird.


Jetzt soll ich mich aber für die dritte Klasse entscheiden ob die Süße den katholischen oder den evangelischen Unterricht oder gar keinen besucht.


Ich dachte ich hätte noch Zeit diese Entscheidung zu treffen, weil wir ja erst Anfang des ersten Schuljahres stehen und noch nicht mal den ersten Elternabend hinter uns haben.


Im Anschreiben der Schule stand, dass die Kinder, wenn sie keinen Religionsunterricht besuchen in einer anderen Klasse untergebracht werden und dort arbeiten können.


Heute ruft mich die Religionslehrerin an und fragt, ob ich mich schon entschieden hätte.


Ich hakte ein wenig nach, was mit den Kindern passiert, die keinen Reliunterricht besuchen.
Da erhielt ich die Auskunft, dass die dann unbeaufsichtigt in einem Klassenraum wären um ihre Stillarbeit zu machen.


Ich lache mich schlapp...
8-jährige, die unbeaufsichtigt ihre Stillarbeiten machen.


Versteht mich nicht falsch.
Die Süße, darf - wenn sie will - sich taufen lassen.
Sie soll das aber nicht wegen irgendwelchen tollen Festen und Geschenken machen, sondern weil sie es will und weil ihr eine Religion und die damit verbundenen Lebensanschauung zusagt.


Ich will sie nicht in einen Reliunterricht schicken der sie in eine Richtung vorprägt. Sie hört dann nichts über andere Möglichkeiten.


Ich bin ein wenig sauer gefahren, dass man keinen Ethikunterricht anbietet, sondern Kinder die weder evangelisch noch katholisch sind, entweder unbeaufsichtigt sind oder sie bekommen eben eine Gehirnwäsche.


//Nachtrag: Ich habe nochmals mit der Lehrerin gemailt, sie hat sich nochmals erkundigt.
Die Kinder sind nicht unbeaufsichtigt, sie können in den Klassenraum einer anderen Klasse und Stillarbeit verrichten.
Ich glaube ich rede mit der Süßen und wir werden diese Variante wählen.



25 Kommentare:

  1. Frage mich gerade, ob die Kinder in dem Alter überhaupt unbeaufsichtigt im Klassenraum "geparkt" werden dürfen? Da hätte ich doch meine Zweifel. Und darüber hinaus ist das eine ganz schwache Schulleistung, keinen Ethikunterricht anzubieten. Sage ich als Atheist. ;)

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    1. Nun, ich bin bisher davon ausgegangen, dass Ethikunterricht mittlerweile in Deutschland standard wäre.
      Ich habe deshalb jetzt mal geguglt und festgestellt, dass dem mit Nichten so ist, dass Ethik angeboten werden muss.
      Tja und es ist halt alles immer eine Kostenfrage...

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  2. Oha, das klingt für mich in vielerlei Hinsicht enorm unpädagogisch.
    Erinnert mich ein bisschen an meine Reli-Erfahrungen. Ich habe mich in der Grundschule in der ersten Klasse für Reli entschieden. Das war einfach etwas völlig Neues für mich, komme ich doch aus einer unreligiösen Familie. Der Unterricht war ganz ok, glaub ich, zumindest habe ich keine besonderen Erinnerungen daran. Trotzdem war ich überzeugt, dass es keinen Gott gibt, auch mit 6 Jahren schon. Im Hort dann war eine christliche Erzieherin (die ich nicht kannte.) Als ich einmal sagte, Gott gäbe es nicht, ist sie völlig ausgerastet und hat mich angeschrien, sodass ich weinte. Das wars dann auch für mich mit der Religion. Im gleichen Jahr noch wechselte ich in den Ethikunterricht (da waren ohnehin die meisten) und solche Hardcorechristen sind mir seither suspekt. In die Kirche ging ich dann nur mal aus Neugier.

    Dass es keinen Ethikunterricht an eurer Schule gibt, ist ärgerlich, aber vielleicht aus organisatorischen Gründen nicht möglich.
    Dass die Kinder aber unbeaufsichtigt (!) eine Stillarbeit erledigen sollen (!) ist unter aller Sau. Zum einen halte ich das für eine Verletzung der Aufsichtspflicht, zum anderen gleicht es einer Strafe und setzt somit ein sehr negatives Signal (Ausgrenzung, Anderssein). Machte man das anders herum mit Kindern, die nicht in den Ethikunterricht gingen, weil sie christlich (erzogen) sind, hieße das "Diskriminierung aufgrund Religion." Was es da erst für einen Aufschrei gäbe...

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    1. Unpädagogisch finde ich das nicht. Mich irritiert nur, dass die Antwort JETZT benötigt wird und keine ordentliche Information heraus gegeben wird.

      Das mit der Stillarbeit oder dass sie unbeaufsichtigt sind, das irritiert mich durchaus.
      Ich finde dass so ein Thema nicht einfach per Mail rausgeschickt werden kann, sondern, dass man Eltern da etwas besser informieren sollte, bevor sie eine Entscheidung treffen müssen.

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    2. Unpädagogisch an der Sache ist das "Abschieben" in die Stillarbeit und das erwähnte Signal an die Kinder.

      Aber ja, die Kommunikation ist auch mangelhaft.

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  3. Finde es auch etwas irritierend das es an dieser Schule (Privatschule?) keinen Ethikunterricht gibt. Gar nie oder "nur" für die jüngeren nicht?

    Hätte man uns unbeaufsichtigt Aufgaben machen lassen, hätten wir …öhhm … alles andere nur das nicht gemacht.

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    1. Also ich habe mal geguglt.
      Die Schule hält sich ja durchaus strikt an den BW-Lehrplan und muss das auch um staatlich anerkannt zu werden.

      Nein, eine Grundschule muss keinen Ethikunterricht anbieten. Dazu gibt es höchst richterliche Entscheidungen. Erst ab der 7ten Klasse ist Ethikunterricht verpflichtend.

      Ich habe ja nochmals nachgehakt. Sie sind wohl nicht völlig unbeaufsichtigt...

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  4. Hallo Lady Crooks,
    ehrlich gesagt neigen wir in dieser heutigen Zeit dazu "alles und jedes" in Frage zu stellen, zu verkomplizieren, zu bewerten und im Vorfeld abzuschmettern, um es dann unseren Kindern zu überlassen, nur weil wir uns dagegen entschieden haben an Etwas zu glauben, oder auch nicht.
    Wie soll sich jedoch ein Kind wofür entscheiden, wenn es NICHTS kennenlernt?, egal um welche Religion es sich handelt. Der Glaube hat absolut nichts damit zu tun, ob man jede Woche in die Kirche geht. Jene, die das tatsächlich machen sind auch keine besseren Menschen als wir, aber bestimmt auch keine schlechteren. Es gibt überall schwarze Schafe.
    Meiner Meinung nach finde ich es schade, dass die Kinder zwar alle kirchlichen Feiertage leben, Geschenke bekommen usw. aber keine Ahnung haben, wieso das eigentlich so ist. Ich bin auch überzeugt, dass viele so denken, doch das wird nicht mehr kommuniziert, da es als engstirnig und altmodisch abgetan wird.
    Das werden die kleinsten Sorgen unserer Kinder und Enkelkinder sein, welchen Religionsunterricht sie in der Schule beigewohnt haben.

    Das Unbeaufsichtigtsein ist natürlich das absolute NOGO und das würde ich nicht tolerieren.
    Lg Sadie

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    1. Das Hinterfragen wird von religösen Organisationen oder Glaubensgemeinschaften in der Tat nicht gerne gesehen, so meine Erfahrung. Habe mich damals (stellvertretend für und mit jemandem) jahrelang mit so einer Glaubensgemeinschaft rumschlagen dürfen, die ihre Schäflein absolut nicht gerne ziehen ließ und einen gerne mal zu Hause aufsuchte. Und eine beliebte Antwort auf all (!) meine Fragen war stets ein: "Du sollst nicht fragen." Warum nur... Wer gute und überzeugende Antworten hat, muss Frage nicht fürchten, finde ich. ;)

      Nichts desto trotz stimme ich dir zu: Damit Kinder sich eine Meinung bilden können, müssen sie Verschiedenes kennenlernen. Und da war für mich der Ethikunterricht sehr hilfreich, weil ich meinem Sohn in diesem Punkt keinesfalls etwas wertneutral hätte vermitteln können.

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    2. Liebe Sadie,

      ich habe mir jetzt deinen Kommentar mehrmals durchgelesen und bin mir nicht ganz sicher wie ich ihn verstehen muss.

      Ich habe ihn so aufgefasst: "Du findest es richtig, dass die Kinder in den Reliunterricht gehen, weil sie so den christlichen Galuben kennen lernen und auch die Hintergründe der Feiertage die wir hier im Abendland feiern."
      Habe ich das richtig verstanden?

      Darauf baut meine Antwort nämlich auf.
      Ich sage nicht, dass die Kinder nicht über Religionen informiert werden sollen, aber bitte nicht einseitig, also nur über die katholische oder alternativ die evangelische Glaubenslehre.
      Ich möchte, dass die Kinder über alle großen Religionen informiert werden. Nicht nur die, die sich zufällig hier in unserer Gesellschaft etabliert haben. Betrachtet man im übrigen den Anteil an Muslimen hier in Deutschland ist es durchaus kritisch zu sehen, dass kein Islamunterricht in deutschen Schulen gibt und da frage ich dich: Wolltest du das? Ich nicht und so will ich auch nicht, dass es christlichen Religionsunterricht in deutschen Schulen gibt, denn hier wird die Trennung zwischen Kirche und Staat unterlaufen.

      Ich möchte, dass die Kinder einen "neutralen" Unterricht bekommen in dem sie die Gebräuche der unterschiedlichsten Religionen lernen, das hätte uns auch nicht geschadet, dann hätten viele nicht solche Angst vor z.B. dem Islam.

      Ja und auch wir feiern Weihnachten und Ostern und das mit gutem Gewissen.
      Es ist Tradition in unserem Land und genau genommen sind das auch keine ausschließlich christlichen Feste, sondern sogar heidnische. Die Christen waren nur so schlau, diese Feste in ihre umzuwandeln, damit sich die Heiden besser bekehren lassen.

      Fazit: Ich finde es empörend, dass man hier in Deutschland quasi dazu gezwungen wird sein Kind in den christlichen Reliunterricht zu schicken, wenn man nicht möchte, dass das Kind ein Ausenseiter ist.

      LG
      Lady Crooks

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  5. Für mich die beste Lösung, ein Kind zum selber denken anregen. Wenn es später meint, es gibt etwas "MEHR" zwischen Himmel und Erde, dann kann es noch immer eine Religion wählen. Sollte es aber eher wissenschaftlich und unverklärt denken lernen, dann wird es keine Religion wählen.

    Eine "geerbte" Religion finde ich schlimm.

    LG, Holger

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    1. Natürlich regt man sein Kind zum selbständig denken an, aber Reliunterricht ist eine einseitige Information. Ich finde das falsch!

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    2. In NRW kann sich jeder die Lehrpläne des jeweiligen Faches aus dem Internet als PDF herunterladen. Schaue dir die Lehrpläne doch einfach mal an und mache dir selbst ein Bild, wie Religionsunterricht heutzutage unterrichtet wird. Ich kann nichts über dein Bundesland sagen, aber deine Vorstellung einer einseitigen Vermittlung trifft auf meinen Unterricht nicht zu.
      Ich habe immer Muslime, Buddhisten, Atheisten, etc. die freiwillig an meinem konfessionsgebundenen Religionsunterricht teilnehmen und bisher fühlte sich glaube ich niemand in eine Richtung "genötigt". Darüber hinaus ist es üblich, dass die katholischen und die evangelischen Lehrer ihre Inhalte aufeinander abstimmen und parallel gearbeitet wird (u.a. auch mit dem gleichen Buch) ;-)

      Liebe Grüße
      Tina

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  6. Unbeaufsichtigt bedeutet doch sicher nicht : ohne Aufsicht
    sondern: In einer anseren 3.Klasse,die zb.gerade Mathe hat,
    nur ohne an Mathe teilzunehmen,sondern eine Stillarbeit zu machen.

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    1. Zuerst hörte es sich für mich an, als ob unbeaufsichtigt genau unbeaufsichtigt heißt.
      In der Realität sitzen die Kinder in einem Rollenspielraum zwischen zwei Klassenzimmern und die Lehrer der angrenzenden Klassen schauen hin und wieder rein.

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  7. "Unbeaufsichtigt" ist verboten! Man kann dann mal den Klassenlehrer fragen, was denn ist, wenn das unbeaufsichtigte Kind auskneift...
    Mein man ist ausgetretener Katholik, ich bin ausgetretene Evangelische. Nicht, um die Kirchensteuer zu sparen, nicht, weil wir nicht glauben, sondern weil wir der Meinung sind, dass das Kirchensteuergeld christlich(!) ausgegeben werden soll...
    Unsere Kinder habe ich zum
    Religionsunterricht geschickt, zu welchem, war mir egal, die Kinder wählten je nach Lehrer oder Freunden aus...

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  8. Ups, tut mir leid, zu schnell abgeschickt...
    Liebe Grüße Saskia

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  9. Wieso der Einfachheit halber evangelisch getauft?

    Tja und dass eine Schule ein Kind in den falschen Reliunterricht schickt ist ja schon ein Ding!
    Aber gut.
    Ich finde Reliunterricht gehört nicht in die Schule. Wenn die Kirchen meinen, dass Kinder Reliunterricht brauchen, sollen sie es anbieten, dann können die Eltern die der Meinung sind, dass ihr Kind das braucht dort hin schicken.
    Aber gut, soweit sind wir n Deutschland dann wohl doch noch nicht mit der Religionsfreiheit.

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  10. Hm. Das mag ja in Ba-Wü anders sein, aber gerade wundere ich mich wirklich, dass nach evangelisch und katholisch unterschieden wird?! So viele Reli-Lehrer hätten wir gar nicht zur Verfügung hier, dass wir nach Konfessionen getrennt unterrichten könnten. Und überhaupt: Ich mag dabei schon nicht, dass so auf Unterschieden herumgeritten wird, anstatt Verbindendes zu fördern.
    Also: Hier ist der Religionsunterricht weder katholisch noch evangelisch, aber schon überwiegend christlich geprägt, eben weil wir traditionell in eben diesem Umfeld leben.
    Lt. Lehrplan werden aber alle Weltreligionen erklärt und vorgestellt.
    Soweit zur Grundschule.

    An der Gesamtschule, an der ich mich herumtreibe, gibt es übrigens auch keinen Ethik-Unterricht, weil wir dafür schlichtweg keine Unterrichtenden haben. Ab der 10. kann man statt Religion Philosophie wählen. Auch nett.

    Allerdings mag ich unseren Religionsunterricht, an dem tatsächlich viele muslimische Kinder teilnehmen, weil wir genau da die Möglichkeit haben, AUCH ethische Werte zu vermitteln. In allen anderen Fächern - gut, bis auf Gesellschaftslehre vielleicht - ist genau das nicht so intensiv möglich.
    Während im fünften Jahrgang Dinge wie "Freundschaft" behandelt werden, "Anders sein" uvm., (auch an biblischen Beispielen, ja) also Themen, die im Alltag unserer Kinder ja nunmal auch vorkommen und für sie wichtig sind, gibt es in den höheren Klassen ganz oft tolle Diskussionen zu Themen wie "warum nehmen wir eigentlich diese vielen Flüchtlinge auf" (auch basierend auf biblischen Grundlagen, ja) oder "Was ist mir eigentlich wichtig in meinem Leben? Geld? Karriere?"
    Die muslimischen Kinder argumentieren dabei halt auf Grundlagen ihrer Religion - das ist manchmal spannend, oft auch überraschend.
    Für diese Dinge haben wir genau im Reli-Unterricht Raum und Zeit, und deshalb plädiere ich FÜR Religionsunterricht in Schulen. Nicht, um die Kinder zu extremisieren oder um ihnen konfessionelle Scheuklappen zu verpassen. Aber um sie zu sensibilisieren für Themen, die nicht mit Mathematik, Chemie oder Grammatik zu tun haben.

    Liebe Grüße vom
    LandEi

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    1. So stelle ich mir das vor.
      Ich frage mich warum man das nicht überall macht.
      Ich glaube ich muss umziehen. ;-)

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  11. Ich bin Grundschullehrerin in Ba-Wü und unterrichte u.a. auch Religion. Dieses Fach ist bei uns nach Konfessionen getrennt, konfessionslose Kinder werden von den Eltern in irgendeine Gruppe angemeldet. Wir unterrichten aber die selben Themen. Es ist ein tolles Fach, weil man mit den Kindern ins philosophieren kommt und viele Dinge machen kann, die im Unterrichtsalltag zu kurz kommen. Außerdem finde ich auch, dass man zu den Festen (Weihnachten, etc) die Hintergründe kennen sollte. Es ist immer schade, wenn das Wissen auf Geschenke reduziert bleibt.
    Also, ich kann Reli in der Grundschule nur empfehlen!
    Heike

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    1. Ich sage nicht, dass so ein Unterricht nicht sinnvoll ist, aber ich hätte es gerne etwas neutraler. Nicht als konfessionellen Religionsunterricht, sondern als Ethikunterricht.
      Ständig höre ich von religiösen Menschen, dass sie sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen, ich frage mich jedoch warum man sich als nicht gläubiger Mensch ständig rechtfertigen muss, dass man nicht gläubig ist und dass man sich ständig dagegen wehren muss von der Kirche vereinnahmt zu werden.
      Ein solcher Unterricht ist durchaus auch in neutraler Form möglich.

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  12. BabyChief ist auch nicht getauft, wir sind beide nicht in der Kirche. Wir werden ihn aber in den Religionsunterricht schicken, ich finde nämlich schon, dass er die Grundlagen des Christentums lernen soll. Immerhin basiert tatsächlich viel unserer westlichen Werte und Lebenseinstellung da drauf, auch wenn es einem vielleicht nicht gefällt. Ich finde es immer armseelig bzw kulturlos, wenn Leute nicht wissen, was man an Ostern/Weihnachten eigentlich feiert außer GESCHENKE.

    Ich selbst war hier in Deutschland im katholischen Unterricht, meine Mom ist katholisch. ich finde aber nicht, dass mich das irgendwie besonders geprägt hat. Ich glaube trotzdem nicht dran. Und ich glaube auch nicht, dass ich durch den evangelischen Unterricht andersdenkend geworden wäre. Von daher - der Kerl kommt dahin, wo er in Bayern am wenigsten "Außenseiter" ist. Zu den Katholen.

    Wenn er sich dann taufen lassen will etc - darf er gerne. Ich will ihm da nicht im Weg stehen. Aber das soll er selbst entscheiden können.

    In den USA hat Religion übrigens nichts an der Schule zu suchen, da gibt's für sowas die Sonntagsschule. Sollte man hier auch einführen.

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  13. Ich selbst bin ja Agnostikern. ( zur Atheistin fehlt mir die dann doch die absolute Gewissheit um Verneinen zu können.)
    Der Große hat immer am Religionsunterricht teilgenommen, da lernen die über alle möglichen Religionen. Hier gibt es auch keinen konfessionsabhängigen Religionsunterricht.
    Die Einladung zum Konfirmandenunterricht hat er ausgeschlagen mit der Begründung: „Ich bin 13 Jahre alt, woher soll ich denn jetzt schon wissen, an was und ob ich in 10 Jahren glaube.“
    Für die Kleine ist an Gott zu glauben einfach selbstverständlich und warum sollen wir ihr Eltern das ausreden?
    Es war für den Großen ja genauso in dem Alter.
    Beide sind nicht getauft.
    Ob und an was sie glauben, das müssen beide selbst herausfinden und da finde ich einen neutralen Religionsunterricht in der Schule persönlich perfekt.
    Das Schulen schon so früh eine Entscheidung einfordern, hat einfach organisatorische Gründe.
    Da geht es um die Stellenausschreibungen für die befristeten Lehrkräfte.
    Wenn sich z.B. nur 3 Kinder für den evangelischen Unterricht anmelden, dann wird der im Zweifelsfall eben gestrichen, wegen mangelnder Nachfrage.

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