Dienstag, 27. Mai 2014

Über Manieren und Respekt

Irmi hat einen Artikel verfasst in dem sie von einem unschönen Erlebnis erzählte.
Jugendliche hatten sie angeschnorrt. Es war ein wenig bedrohlich und die Jugendlichen zollten wenig Respekt.
Überrascht war ich von den Reaktionen der Kommentatoren.

Die lauteten ziemlich unisono: "Den Jugendlichen heutzutage fehlt es an Manieren."


Diese Aussage ist so alt wie die Menschheit. Ich erinnere mich noch gut an meine Jugend in den 80ern. Auch damals hieß es wir hätten keine Manieren und keinen Respekt. Das ist aber falsch.
Es sind vielleicht ein paar die Auffallen und die ganze Generation in Misskredit bringen.
Wenn ich mir anschaue welcher Druck heutzutage auf Jugendlichen lastet, welche Menge an Informationen an Daten und Wissen sie heutzutage verarbeiten müssen staune ich immer wieder.
Das Leben ist wesentlich schneller als früher.

Ich finde es ist an uns, den Erwachsenen den Jugendlichen Respekt zu zollen. Respekt dafür, was sie leisten (müssen).

Manieren sind keine Frage des Alters sondern eine Frage der Erziehung.
Erst letzte Woche hat mir ein Mann die Schwingtür ins Gesicht fallen lassen. Der war um die 60.
Beim Einkaufen sind es selten bis nie die Jugendlichen die sich an der Kasse vordrängeln, das sind fast IMMER ältere Leute.
Klar gehört es sich, dass man älteren Leuten den Sitzplatz im Bus anbietet, aber wie oft höre ich: "Ich bin doch gar nicht so alt, warum bietet man mir den Sitzplatz an?"

Nein, ich finde nicht, dass Jugendliche sind die keine Manieren haben, fehlende Menschen sind Altersunabhängig.

Es gilt die Menschen zu respektieren und zu achten und zwar jeden Alters.

Wie oft stand ich in München mit meinem Kinderwagen an richtungswechselnden Rolltreppen. Ich stellte mich immer gut sichtbar hin, dass mich die Leute die aus der anderen Richtung kamen sahen.
Es waren IMMER Erwachsene, die die Rolltreppe betraten und mir die Wartezeit verlängerten. Nicht selten halfen mir Jugendliche dabei den Kinderwagen die Treppe hoch oder runter zu tragen.

Als ich hoch schwanger war, hatte ich das Erlebnis, dass eine Frau mit Kinderwagen an einer defekten Rolltreppe wartete.
Ich bat einen Mann, ca 40 Jahre alt, ihr zu helfen. "Er wandte sich ab und meinte: Dann helfen doch sie." Schlussendlich habe ich mit der DAme den Wagen runter getragen, wie gesagt ich war hoch schwanger.

Nein, fehlende Manieren sind keine Frage des Alters es ist eine Frage der Erziehung und wer erzieht die Kinder?

Richtig!

Wir Erwachsenen.

8 Kommentare:

  1. "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."
    -Sokrates

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  2. Respekt und Manieren ist eine Bringschuld....egal in welchen Alter.
    Alt sein ist kein Verdienst, dass wird man in der Regel von alleine

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  3. Hallo Lady Crooks,
    deinem Post kann ich nur voll und ganz zustimmen, es ist eine Frage der Erziehung, nicht eine des Alters und mancher lernt es eben nie.
    Viele vergessen, oder wollen vergessen, dass wir auch jung waren, nicht alles richtig machten, eine Zeit hatten, wo alles andere lustiger war, wo wir nicht lange nachdachten, ob das jetzt so ist, wie wir gelernt haben usw. Auch bin ich überzeugt, dass man in einer Gruppe meistens anders agiert, man ist ausgelassener, der so oft zitierte "Gruppenzwang" so kommt es eben manchmal vor, dass man ganz und gar vergisst, was richtig ist. Es ist selbstverständlich schlimm, wenn man in eine Situation kommt, die einem Angst macht und das muss ich schon sagen, wenn ich die jungen Leute so beobachte, welchen Wortschatz sie bevorzugen, der ist wirklich unbescheiblich derb, öfters angsteinflößend und zeugt nicht gerade von Empathie.
    Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass die Erziehung, die einem zuteil wurde, wieder an die Oberfläche kommt.
    Für mich persönlich ist es egal, ob einer alt, jung, erfolgreich, hilfsbedürftig usw. ist, ich zolle jedem Respekt.
    LG und schönen Tag.
    Sadie

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  4. Also, ich sage auch, dass es diesen Jugendlichen an guten Manieren fehlte. Natürlich sind nicht alle so und das wissen Irmi und die anderen Kommentatoren auch. Gerade Irmi umgibt sich viel mit jüngeren Leuten und ist in dieser Hinsicht sehr aufgeschlossen. Deine Pauschalmeinung: "Ich finde es ist an uns, den Erwachsenen den Jugendlichen Respekt zu zollen. Respekt dafür, was sie leisten (müssen)", würde ich so auch nicht unterschreiben. Ich zolle demjenigen oder derjenigen Respekt, der ihn verdient und da ist das Alter ziemlich egal. Es gibt überall solche und solche, und ich finde es auch ganz okay, wenn man sich über so ein Verhalten aufregt, denn wir leben immer noch in einem Land der freien Meinungsäußerung und man soll auch nicht alles schönreden, was nicht schön ist.


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    1. Ich habe eine kleine Tochter und wenn ich sehe, was heutzutage von denen alles abverlangt wird, da war unsere Kindheit wesentlich unbeschwerter.

      Das liegt nicht zu letzt daran, dass sich die Gesellschaft stark verändert hat und das Modell "Hausfrau" ein Auslaufmodell ist.

      Kaum eine Familie, kann oder will es sich leisten, dass ein Elternteil zuhause bleibt und die Kinder betreut.
      Die Kinder sind oft bis spät Abends im Hort oder sonst wo.

      Die Eltern sind gestresst, weil der Job stressig ist und die Kinder müssen auch damit zurecht kommen.

      Doch, ich finde, dass man Kindern und Jugendlichen durchaus dafür Respekt zollen kann, weil sie auch was leisten.

      Ich habe nochmals nachgelesen, es waren wohl die ersten Kommentatoren, die ich gelesen haben. Später kamen andere die es etwas differenzierter ausgedrückt haben.

      Ja man darf sich über Respektlosigkeiten und mangelnde Manieren ärgern, was ich sagen will: Es ist keine Frage des Alters, es ist eine Frage der Erziehung...

      Natürlich kann man irgendwann auch mal sein Benimm selbst hinterfragen und sich selbst erziehen. Denn wer die Augen offen hält, hat genug positive Beispiele vor Augen.
      Deshalb finde ich schlechtes Benehmen bei Erwachsenen noch unangenehmer als bei Jugendlichen, die sich noch finden.

      Die Jugendlichen, die Irmi bedroht haben sind ohne zweifel respektlos, aber sie stehen nicht für die Jugend von heute...

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  5. Ich habe erstens nicht verallgemeinert und zweitens nicht gesagt, alle Jugendlichen seien so. Und meine Kommentatoren auch nicht.
    Aber ich kann nur die respektieren, die sich entsprechend benehmen. Sicher gibt und gab es zu allen Zeiten "pöbelnde" Jugendliche. Aber ich kann mich nicht entsinnen, dass wir Passanten belästigt hätten. Und es ist eine Tatsache, dass es den Erwachsenen oftmals auch an Takt und Manieren fehlt. Und wie sollen die diese Werte weitergeben?
    LG Irmi

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    1. Ich sagte nicht, dass du verallgemeinert hast, aber in den Kommentaren, die ich gelesen hatte, wurden durchaus über mangelnde Manieren der Jugend gesprochen.

      Ich wollte auch niemanden angreifen.

      Wie gesagt, diese Aussage über die Jugend ist so alt wie die Menschheit.
      Ich und meine Freunde haben auch keine Passanten belästigt, aber ich erinnere mich gut daran, dass meine Oma - als ich ca 15 war - erzählte, dass sie ähnlich belästigt wurde.

      Das ist es was ich meine.

      Es sind nicht alle Jugendlichen gleich...

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  6. Lady C., ich stimme Dir zu. "Die Jugend" gibt es heute nicht, wie es sie auch nie gab. Ein paar Hansele fallen unangenehm auf, das wird dann weiter erzählt. Oder hat man schon mal ein Kaffeekränzchen sagen hören "Mir wurde gestern die Tür aufgehalten!"? Eher nicht.

    So wenig wie es in keiner Zeit eine typische Jugend gab, fühle ich mich der "Null-Bock-Generation" zugehörig, die wir angeblich zu meiner Jugendzeit waren. Auch da gabe es "Ausreißer" in Benehmen und Umgangsform. Einer probt die Grenzen mehr, einer weniger. Pauschalismen - nicht angebracht, zu keiner Zeit.

    Und nicht vergessen sollte man trotz allem auch das, was Du schreibst: Der Druck. Jede Generation muss das Wissen der Vorgenerationen erlernen plus dem, was frisch an Wissen dazukommt. Auch dafür braucht es ein Ventil. Manchmal ein unerfreuliches, manchmal in zivilisierte Bahnen gelenkt. Alles keine Sache, um sich großartig aufzuregen, weil irgendwie normal. Auch, weil man gerne vergisst, dass man selbst auch jung war und gegen die Eltern die Grenzen ausgetestet hat.

    LG, Holger

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