Alleinerziehend ist wirklich ein Sch...
Ständig werden die Mütter bedauert, aber denkt auch mal jemand an die Kinder?
Die Süße geht eigentlich gerne in die Schule, aber Montags tut sie sich immer schwer.
Seit Samstag ist die Süße eine Reiterin. Sie ist stolz wie Oskar, dass sie schon die erste Reitstunde an die Longe durfte:
Mir tut ihre Freundin, die ebenfalls mit zum Reiten geht immer ein wenig leid. Die ist etwas jünger und tut sich mit vielen Dingen schwerer.
So hat sie zum Beispiel das Seepferdchen nicht geschafft, die Süße hingegen hat es mit Bravour gemeistert.
In der Schule bekommen die Kinder jede Woche einen "Bericht" mit, wie die Woche war. Die Süße hat immer grüne Punkte (auch wenn sie diese Woche zum ersten mal einen etwas negativen Kommentar der Lehrerin bekommen hat, dass sie sich von ihren Freunden beim quatschen hat anstecken lassen, was sie mit beleidigt sein quittierte;-)), die Freundin hat oft gelbe Punkte.
Die Freundin war zwar auch an der Longe, aber wesentlich kürzer und sie hat auch nicht so viele Übungen machen dürfen und vor allem nicht traben.
Sie war sehr traurig. Irgendwann wird die Süße mal so eine Breitseite bekommen, weil die anderen Kinder neidisch sind. Davor graust es mir jetzt schon.
Gestern hatten wir einen wirklich tollen, entspannten Tag.
Wir lümmelten den halben morgen auf unserer neuen Chaiselonge mit der Nerzimitatdecke, dann war die Süße bei Omas Nachbarin eingeladen.
Ich genoß die "Freizeit" und spielte Quizduell mit halb Bloggerhausen, schaute nebenher Barnaby und räumte ein wenig auf.
Abends noch kurz Cello üben und dann ab ins Heiabett.
Heute morgen aber verschliefen wir, wir kamen spät los und die Süße weinte fast, dass sie in die Schule muss.
Als wir angekommen waren und sie ihre Freundinnen sah, war alles wieder gut, aber ganz ehrlich.
So manchmal würde ich sie wirklich gerne zuhause lassen oder wenigstens früher abholen.
Bis 17.00 Uhr ist halt doch sehr, sehr lange:-(
Aber ich muss ja auch irgendwann mal arbeiten....
Ich kann die Süße gut verstehen, ich komme montags auch am schlechtesten aus dem Bett. Wenn ich meinen Uni-Stundenplan bastel, halte ich Montag entweder frei oder lege den frühesten Kurs auf 12.
AntwortenLöschenVielleicht kannst du mit der Süßen rauskriegen, was die Freundin evtl wirklich gut kann und sie darin etwas bestärken? Meine beste Freundin aus Kindertagen war geistig etwas zurück, ich viel zu schlau. Ich hatte oft ein schlechtes Gewissen, weil sie mich manchmal nicht verstand (zu schnell gesprochen, zu verwirrend geredet etc). Dafür konnte man mit ihr Pferde stehlen gehen und richtig toll spielen. Wenn sie nicht da war, hab ich in einer Ecke gesessen und gelesen, weil ich mit sonst keinem spielen wollte.
Dass die Wochenendberichte der Kinder bewertet werden, finde ich irgendwie doof. Was soll denn ein Kind erzählen, dessen Eltern Couchpotatoes sind?
Liebe Grüße
Pony
Ich kenne die Freundin selbst recht gut. Sie ist einfach ein dreiviertel Jahr jünger und die Süße ist an manchen Stellen einfach sehr gewitzt.
LöschenDie Freundin kann z.B. besser Fahrrad fahren als die Süße, das "fällt" nur leider nicht immer so auf.
Ansonsten versucht die Süße ihre Freundin schon zu trösten und sagt auch immer: Du musst das doch noch gar nicht so können wie ich, weil du noch jünger bist, aber ehrlich gesagt ärgert das die Freundin nur noch mehr. Dass man für Alter nichts kann ist ihr irgendwie noch nicht ganz klar.
Es werden nicht die Wochenendberichte bewertet, sondern das Verhalten in der Schule. Wie Aufmerksam sind sie, wie ist ihr Sozialverhalten, wie gehen sie mit Schwierigkeiten um, wie sind ihre Lernfortschritte. Es sind IMMEr positive Formulierungen. Man möchte die Kinder bestärken.
Auch die Eltern sollen was schreiben (als Nachweis, dass das Kind den Wochenbericht auch gezeigt hat) und dies tunlichst positiv formulieren.
Ich finde das super, weil man so ein wenig von dem mitbekommt, was die Kinder den ganzen Tag so treiben.
Fragt man die Kinder nämlich: "Wie war es in der Schule?" Bekommt man die Antwort: "Schön"
Fragt man: Was habt ihr gemacht?" Hört man: "Ichw eiß nicht mehr";-)
Unterstütz die Süße nur dabei, auch auszuleben, was sie kann. Ich war damals auch oft den anderen voraus, aber so schüchtern und zurückhaltend, dass ich mich selbst zurückgenommen habe, um bloß nicht aufzufallen. Mir war das so peinlich, wenn ich gelobt wurde. Und der Neid, den ich zu spüren glaubte...grausam!
AntwortenLöschenEs ist freilich schwer, alleinerziehend zu sein. Für beide: Mutter (oder Vater) UND Kind. Ich fand es immer doof, dass meine Mutter von der Arbeit kam und dann keine Zeit für mich zum Spielen hatte, weil ja auch irgendwie der Haushalt geschmissen und Essen gemacht werden musste. Klar, ich hatte meine Großeltern, die ich innig liebte. Aber ich wollte eben auch mit Mutti was machen...
Trotzdem: So schwer es jetzt ist, glaub mir: die Süße wird mal daran zurück denken und sehen, wie unglaublich stark ihre Mutti war. Dass sie das alles so hinbekommen hat. Sie wird dann selbst eine starke Frau, die weiß, was sie will und ihren Weg geht, sein, weil du ihr das beigebracht hast. Vielleicht ist dir das solange ein Trost...
Soweit ich hier gelesen habe, machst du das super! Das muss dir erstmal einer nachmachen, das alles mit Umzug und dem SüVa, der Arbeit und als Mutti.
♥
Ich versuche sie schon zu unterstützen, wobei das durchaus eine Gradwanderung ist. Sie ist sehr selbstbewußt (GsD), aber sie soll halt auch nicht überheblich werden.
LöschenSie unterstützt ihre Freundin durchaus wo es geht, aber manchmal reagiert sie auch recht eifersüchtig, wenn ich das Mädchen tröste (gut, das muss sie lernen), dass sie es durchaus gut macht.
Ja, mir tut das schon leid, dass ich vor allem während der Woche kaum Zeit für sie habe. Deshalb war das gestern ja auch sooooo schön!
Es ist wunderschön dass du deine Süße so unterstützt, trotzdem dass du alleinerziehende Mama bist.
AntwortenLöschenWenn ich an meine Kindheit denke, wir waren eine glückliche Familie, aber meine Mutti hat mich nie gefördert, unterstützt oder eine Fahrt in Kauf genommen, mich zu Freundinnen zu bringen, geschweige denn mal ein Geburtstagsfest organisiert, dabei war sie Vollzeitmutter und ich hatte noch eine jüngere Schwester.
Wir wurden sehr schnell selbstständig, was nicht schlimm ist, ich war schon mit 3 Jahren im Kindergarten usw. aber bei meiner Tochter habe ich alles nachgeholt, was ich mir so sehr gewünscht hätte.
LG Sadie
Schön, daß Du die Süße so förderst, liebe Lady C. Ich habe meine Kiddies ja auch alleine "groß gemacht", und wie Du ja weißt vieles in Kauf genommen, um meiner Tochter beispielsweise Reitunterricht und meinem Sohn Karate- und Fußballverein zu ermöglichen. Das hätte ich mit einem normalen Job niemals wuppen können, weder zeitlich noch finanziell. Meine Kinder haben erst von meiner beruflichen Tätigkeit erfahren, als sie bereits 16 und 17 waren, und nicht mehr die Gefahr bestand, daß sie mit den falschen Menschen darüber reden. Glücklicherweise hatte meine Erziehung zur Toleranz bis dahin auch genug Erfolg gehabt, so daß sie kein Problem mit meinem Job hatten. Kürzlich unterhielt ich mich mit meiner mittlerweile 27jährigen Tochter über ihre Kindheitserinnerungen. Sie bestätigte mir, daß sie immer das Gefühl gehabt hat, sich zu 100 % auf mich verlassen zu können und ist dankbar für all die schönen Erlebnisse, die ich ihr in ihrer Kindheit ermöglicht habe. Bestimmt wird Dir in ca 20 Jahren eine ebenso wundervolle junge Frau einmal etwas Ähnliches sagen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Felina, die gelernt hat, daß man ein ehrliches "Mutterzeugnis" erst nach vielen Jahren ausgestellt bekommt.