Das supergroße Möbelhaus..

Nachdem der SüVa nun ausgezogen ist, kann ich ja mal anfangen mich richtig einzurichten.


12.12.2013
In der Lampenabteilung eines supergroßen Möbelhaus:
Lady Crooks wünscht sich ein Schienensystem für die Lampenaufhängung im Esszimmer.
Ein sehr junger Verkäufer berät dient sie:
Gewünscht wird eine Schiene mit 80 cm, zwei mit 100 cm, die notwendigen Verbindungsstücke, die Einspeisung und zwei Pendel für E27 Fassungen.
Der sehr junge Verkäufer:
“Schienen mit 80 cm gibt es nicht, nur 50 und 100 cm.“
Auf Rückfrage kommt die Aussage: “ Absägen geht nicht, da müssen sie dann diese Einspeisung mit Kabel nehmen.“
Ob das Kabel, dann die 80 cm überbrückt, weiß er nicht.
100 cm Schienen sind nicht vorrätig und müssen bestellt werden.
Für diesen Einkaufstag ist ein Rabatt in Höhe von 20 € bei einem Kauf ab 100 € Warenwert.
Ab, an die Kasse, alles bezahlen, Warenwert um die 160 €.
Zuhause auspacken: Sch... Man hat mir die falschen Pendel mitgegeben, keine für eine E27 Fassung. Die brauche ich aber für die Lampenschirme.

19.12.2013:
Erneut beim supergroßen Möbelhaus um die Pendel zu tauschen.
Der sehr junge Verkäufer: Ach, herr je, das tut mir leid, dass ich ihnen die falschen Pendel mitgegeben habe, ich gebe ihnen für den Aufwand 20 % auf die richtigen, die müssen wir aber bestellen.

Dann eine große Rechenorgie, dann verschwindet er für 10 Minuten, weil er eine Unterschrift des Chefs braucht, der offensichtlich am anderen Ende des Hauses sitzt, dann bekomme ich einen Beleg mit einer Gutschrift von ca 45 € für die falschen Pendel. Ich schaue auf die ursprüngliche Rechnung. Die falschen Pendel kosteten aber 50 €.
Lady Crooks: "Warum erstatten sie mir nur 45 €, wenn die Pendel 50 € kosten?
Sehr junger Verkäufer: "Sie hatten ja einen Rabatt bekommen der wurde bei der Erstattung abgezogen, weil die Aktion abgelaufen ist."
Lady Crooks: "Den Rabatt gab es ab einem Einkaufswert von 100 € und da lag ich auch ohne die Pendel noch drüber, also dürfen sie das gar nicht abziehen."
Sehr junger Verkäufer: "Ich kann das nicht anders machen, das macht der Computer so."
Also zur Information und nochmals die gleiche Beschwerde vorbringen.

Der Herr der Info: "Sie haben jetzt doch aber einen Nachlass von 20 % bekommen."
Lady Crooks: "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Den Rabatt bekam ich wegen meinem Aufwand weil ich nochmals her musste, weil man mir das falsche mitgegeben hat."
Der Herr der Info nimmt meine gesammelten Zettel (mittlerweile 8 DinA 4 Seiten) verschwindet und kommt 5 Minuten später wieder: "Gut, wir erstatten ihnen das aus Kulanz."
Lady Crooks: "Hätten sie das "aus Kulanz" weggelassen hätte ich mich gefreut, denn sie tun nichts weiter als sich an ihr Angebot zu halten."
An die Kasse zahlen (bzw die Differenz für die verschiedenen Pendel ausgezahlt bekommen) und gehen.

02.01.14
Mittlerweile hatte ich festgestellt, dass ich die 50 cm Schiene nicht brauche, weil das Kabel reicht.

11.40 Uhr:

SMS vom supergroßen Möbelhaus: Die von Ihnen bestellte Ware ist da.

11.50 Uhr:
Lady Crooks fährt Richtung supergroßes Möbelhaus.

12.00 Uhr:
Ankunft: Parkplatz suchen rein ins supergroße Möbelhaus zur Information:
Ich habe einen Umtausch zu machen und will meine bestellte Ware abholen.
Die Dame verlangt die Rechnungen und sucht erst mal 5 Minuten nach den Positionen der Umtauschware, weil auf dem Beleg und Ware offensichtlich andere Artikelnummern zu finden sind (ich frag mich auch wie das geht, aber es geht).
Ich helfe, bekomme einen Zettel.

12.10 Uhr:
Ab in die Lampenabteilung. Man verweist mich an den sehr jungen Verkäufer, der dieses mal von seiner Ausbilderin unterstützt wird.
Es wird wieder gerechnet, die Ware zurück genommen, die Ersatzware herausgesucht, der sehr junge Verkäufer verschwindet wieder, zwecks Unterschrift vom Chef am anderen Ende des Hauses.
Lady Crooks sucht mittlerweile noch die passenden Glühbirnen, schaut sich um.

12.30 Uhr:
Der sehr junge Verkäufer drückt Lady Crooks 5 weitere Zettel in die Hand:
"Damit gehen sie jetzt zur Kasse, dort bekommen sie die Belege mit denen sie zur Warenausgabe hinterm Haus gehen und dort ihre Sachen abholen.

12.31 Uhr:
Lady Crooks steht an der Kasse an. Vor Ihr 3 Leute.

Murphys Law. Die Bonrolle muss gewechselt werden, der Rentner versteht nicht wo er nun zur Warenausgabe hin muss und braucht etwas länger, die EC-Karte des nächsten Kunden geht nicht

12.40 Uhr:
Lady Crooks ist an der Reihe.
Die Glühbirnen sind schnell abgerechnet.
Die Kassendame nimmt hilflos die 13 DinA 4 Blätter in die Hand und fängt an die relevanten Positionen zu suchen, versucht irgendwas im Computer nachzuvollziehen, schaut wieder auf die Zettel, tippt wie wild irgendwas in ihren Computer: "Wie war das bei dem Umtausch wurde das auf den alten Kaufvertrag gebucht?" fragt sie irgendwann hilfesuchend.
Lady Crooks: "Woher soll ich wissen wie sie das bei sich verbuchen. Ich habe einen Umtausch gemacht, aber jetzt will ich nur meine bestellte Ware abholen, ein Teil ist auf den Belegen vom 12.12, ein Teil auf den Belegen vom 19.12 und den Rest für den Umtausch auf einem der Zettel von heute. ICH muss da nicht durchblicken."

12.45 Uhr:
Kassendame verschwindet

12.47 Uhr:
Kassendame kommt zurück, nimmt den Telefonhörer zur Hand, redet mit irgendjemandem, legt wieder auf, widmet sich wieder ihrem Computer, fragt die Kollegin an der Nachbarkasse, steht wieder auf, kommt wieder zurück, telefoniert wieder.

12.55 Uhr: 
Kassendame verlangt einen plausiblen Verkaufspreis, und händigt Lady Crooks weitere 5 Zettel aus.
Sie müssen diese Zettel an der Warenausgabe vorlegen, dann bekommen sie die Ware. Den einen Teil bekommen sie in der Ausstellung, den anderen hinterm Haus bei der Warenabholung.

Lady Crooks ungläubig: "Sie wollen mir jetzt aber nicht erzählen, dass ich die Ware an unterschiedlichen Orten abholen muss.

Kassendame (besitzt den Anstand zu erröten): Doch, das tut mir leid, das ist so.

12.57 Uhr:
Lady Crooks trabt zurück zur Ausstellung und erwischt die Ausbilderin des sehr jungen Verkäufers: "Ich muss angeblich einen Teil der Ware hier bei ihnen abholen, den anderen hinterm Haus."
Die Dame nimmt die 5 Belege, schaut sie ratlos an und meint, nein, da hat sich die Kassiererin vertan, nur die Steckverbinder bekommen sie hier, aber die haben sie ja vorhin schon mitgenommen. Sie behält einen der Zettel.

13.10 Uhr: 
Lady Crooks setzt sich ins Auto um die 700 Meter hinters Haus zu fahren (das Haus ist groß)

13.15 Uhr:
Lady Crooks stürmt die Warenausgabe: "Bitte seien sie der Mann der mich glücklich macht. Ich brauche meine Ware und zwar schnell jetzt, ich bin schon über eine Stunde hier für einen simplen Umtausch und zur Warenabholung.
Der Mann ganz entspannt: "Das bekommen wir schon hin, nimmt die Zettel: Da fehlt aber einer. Haben sie nicht noch einen Beleg?"
Lady Crooks: "Nein, den hat die Dame in der Ausstellung behalten.
Er schaut weiter und meint: "Also das eine Teil bekommen sie bei mir, die anderen in der Ausstellung."

Der Puls rast, der Kopf dröhnt, Lady Crooks versucht alles an Contenace zu behalten was ihr noch übrig ist: "Sie wollen mir jetzt aber nicht erzählen ich muss jetzt nochmals in die Ausstellung um meine Ware zu bekommen.
Der Mann ist schlau, sehr schlau: "Nein, das bekommen wir schon hin, nehmen sie kurz Platz, ich komme gleich wieder."

13.18 Uhr:
Lady Crooks setzt sich auf einen der Stühle und wartet. Ein weiterer Kunde kommt, ein zweiter, ein dritter, Lady Crooks wartet.

13.25Uhr:
Der Warenausgeber taucht auf, gibt Lady Crooks einen Teil ihrer Ware: "Den Rest holt der kollege in der Warenausgabe ab." und widmet sich den anderen mittlerweile auch etwas ungeduldigen Kunden.

13.30 Uhr:
Ein anderer Mann kommt in den Raum, redet mit dem ersten Warenausgeber. Er zwigt auf mich, man händigt mir die restliche Ware aus, ich muss eine kopierten Beleg unterschreiben (weil sie das Original verloren haben).

13.35 Uhr:
Lady Crooks verlässt das supergroße Möbelhaus mit all ihrer Ware!

Respekt!

1 1/2 stunden für den Umtausch und die Abholung von ein wenig Ware.

Ich würde sagen, das supergroße Möbelhaus hat Prozessoptimierungsbedarf.