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Dienstag, 20. August 2013

Sinnkrise...

in letzter Zeit frage ich mich immer häufiger, ob mir das Tempo meines Lebens so gefällt. Es ist so extrem Zukunftsorientiert, dass ich das Gefühl habe, das hier und jetzt gar nicht genießen und leben zu können.
Morgens ist es eine Hatz um ja pünktlich in der Arbeit zu erscheinen. Ich finde es schon ein wenig anstrengend, wenn man kurz nach 8 ankommt und alle sind schon da und man dann dementsprechend beäugt wird.
Ich schaffe kurz nach acht aber nur, weil ich die Süße morgens in einer Form antreibe, die mir selbst missfällt. Warum muss man eigentlich so früh aufstehen? Die wenigsten Menschen machen es gerne und trotzdem sind die meisten Büros um 08.00 Uhr besetzt und auch schon die Kinder werden in diesen Rythmus gedrängt, weil die Schule um 08.00 Uhr anfängt.
Ich selbst habe kein Problem mit dem frühen Aufstehen, aber mir blutet das Mutterherz, wenn ich sehe mit welchem Druck ich mein Kind morgens drängen muss, damit ich nicht noch später in der Firma aufschlage. Ja gut, sie will andererseits auch nicht so lange im Kindergarten bleiben und wenn ich morgens später komme muss ich abends auch länger bleiben, aber auch das liese sich lösen, indem sie z.B. von der Oma abgeholt wird.

Kürzlich war ich ja mit der Süßen auf dem Bauernhof.

Klar es war Urlaub und im Urlaub ist man natürlich immer entspannter, aber ich beobachtete die Leute die dort Leben, also die also keinen Urlaub sondern Alltag hatten.

Es war ein winziges Dörfchen, oben am Berg. Die meisten Leute dort fahren in die "Stadt" zum arbeiten.

Ich war (dank meiner senilen Bettflucht) meist vor 7 Uhr wach. Das Dorf erwachte aber lange nach mir. Das erste Auto verlies das Dorf gegen 8 Uhr (da bin ich zuhause schon mal eine halbe Stunde unterwegs).

Jeden morgen saß ich da und fragte mich: "Warum mache ich mir und der Süßen jeden morgen so einen Streß?"

Ja, warum?
Weil sie pünktlich im Kindergarten sein muss?
Weil sie jetzt demnächst in die Schule kommt und weil sie da dann eben pünktlich sein muss?
Wei ich es mir nicht erlauben kann sie bummeln zu lassen?

Ich stelle mir immer häufiger die Frage: Warum tun wir uns das an?

Ich stelle aber auch fest, dass wir heutzutage irgendwie gar nicht mehr im hier und jetzt leben.
Der Herr Silberne Löffel, postete erst diese Tage von den ersten Lebkuchen. Hallo? Wir haben August! Weihnachten ist noch fern und sollte es auch bleiben. Ich möchte erst mal den SOmmer genießen, bevor ich wieder an die kalte Zeit erinnert werde.

In meiner neuen Firma herrscht eine Unart. Man muss seinen Urlaub am Jahresbeginn planen. Warum muss ich das tun? Es reicht die Vorgabe, dass man seinen Jahresurlaub rechtzeitig abbauen sollte und ich habe es noch niemals in meinem Leben erlebt, dass dies nicht klappte. Jeder hat ein Eigeninteresse daran, seinen Urlaub zu nehmen und eine gewisse Flexibilität zu erhalten. Schon alleine deshalb spricht man sich mit den Kollegen ab.

Mir fehlt die Spontanität und die Gegenwärtigkeit in meinem Leben.

Mir fällt auch auf, dass es heutzutage anscheinend nicht mehr genügt, wenn man sich einfach nur mit Freunden trifft. Nein, das muss eine besonders tolle Lokalität sein, wenn nicht mindestens Champagner und Häppchen gerreicht werden ist es nicht fancy genug. Man hat ja seinen Anspruch. Es muss immer höher schneller weiter sein. Das normale ist nicht mehr genug.

Im Gegenzug verrohen die Sitten, auf den Fluren wird nicht mehr gegrüßt, geschweige denn sich angeschaut, Autofahrer sind agressiv und ungeduldig, wenn man an der Kasse steht ist man angenervt.

Was soll das? Warum ratscht man nicht einfach mal mit den Leuten die ebenfalls an der Kasse stehen. Was ist dabei?
Nein? Das mögen die wenigsten? Warum eigentlich? Wenn man keine Menschen mag sollte man in die Wildnis ziehen wo es keine gibt.  Was ist daran schlimm, wenn man seinem Nachbarn in der Warteschlange mal ein Lächeln und ein nettes Wort gönnt?

Ich verstehe es momentan nicht mehr und es gefällt mir auch nicht.

Am liebsten würde ich auswandern, mir ein Baströckchen anziehen und Hulla-Hulla tanzen.

Kommt jemand mit?

29 Kommentare:

  1. Also wenn das mit dem röckchen nicht sein muss - ich bin dabei....

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    1. Crooks20/8/13 5:07 nachm.

      Du bekommst nen Lendenschurz;-)

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  2. Also, das mit dem Baströckhen funktioniert auch nicht.
    Mit deinen anderen Gedanken gehe ich zumeist konform. Allerdings mussten wir vor 20 Jahren unseren Urlaub auch bereits am Jahresanfang einreichen - unser Arbeitsbeginn war von 7 - 8 Uhr. Es wurde dann später sogar noch eine Stechuhr angebracht - das fand ich kriminell.
    In dieser Hinsicht hat sich wirklich nicht viel geändert.
    LG Irmi

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    1. Ich finde eine Stempeluhr sogar angenehm, weil dann weiß jeder wieviel Zeit er auf dem Stundenkonto hat. Nichts ist schlimmer als Vertrauensarbeitszeit. Nichts!

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    2. Seh ich anders, das Stempeln wurde bei uns abgeschafft und es klappt.

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    3. "Nichts ist schlimmer als Vertrauensarbeitszeit. Nichts!"

      Sehe ich auch so. Wenn ich schon den Ärger erinnere, den es bei uns teilweise TROTZ Stempelkarte schon gegeben hat... Ätzend. Und total verblödet, wie ich finde. Wichtig ist doch, dass die Arbeit gemacht wird. Und nicht, dass man Stunden absitzt.

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  3. Bisher war ich immer nur stille Leserin, aber dieses Mal muss ich kommentieren: Du sprichst mir aus der Seele!!!
    Danke, es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist, mit dem Gedanken...

    LG
    Nadine

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    1. Leider hilft einem das nicht, oder doch?
      Wenn genug Menschen so denken... wer weiß, vielleicth ändert sich irgendwann etwas?

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    2. Tja, das ist leider das Ungewisse...Aber es muss sich doch mal was ändern! Ich frage mich immer häufiger: ist das wirklich der Sinn des Lebens?! So kann es doch nicht weitergehen und kann auch gut verstehen, warum immer mehr Menschen auswandern. Aber hilft einem das, wird es wirklich besser?! ...oder aber, es gibt irgendwann einen großen Knall!

      Naja, trübsal blasen hilft einem auch nicht! Deshalb schweift mein Blick grade auf einen Magneten auf meinem Schreibtisch mit dem Motto: "Kopf hoch! Alles wird gut!"
      ...einen kleinen Funken Hoffnung darf man ja haben. ;)

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  4. Lady, genauso ging es mir in meinem Beruf auch einmal. Nicht, dass der nicht Spaß gemacht hätte. Aber: alles im engen Korsett der sozialen Zwänge. Und der selbst auferlegten Zeiten. Du sprichst die Lebkuchen an. Warum denn nicht? Nur, weil irgendwann mal von 100 Jahren entschieden hat, dass ein Pfefferkuchen nun nur noch an Weihnachten serviert werden kann? DAS ist starres Denken. Ich esse die Lebkuchen, wann ich will, nicht, wann Andere mir vorgeben, wann ich die zu mögen habe. Und wenn ich Hula tanzen wollen würde (oder wenigtens könnte...), dan würde ich das auch tun.

    OK, um gewisse Dinge, wie z. B. einem pünktlichen Arbeitsbeginn, kommt man einfach nicht drumrum. Ansonsten versuche ich, so wenige Termine wie möglich zu setzen. Warum sollte ich denn auch? Setzt mich nur unter Druck, das braucht kein Schwein.

    Früher, als ich früh um sieben auf der Arbeit sein musste, da ist mir das schwer gefallen. Der kleine Rebell hat jede Minute im Bett genutzt, ja nicht zu früh aufstehen. Heute? Wenn ich wach bin, bin ich wach, wenn ich müde bin, dann schlafe ich. DAS ist mein Luxus. Zu tun, wann und was ich will. Ich brauche keine Luxushotels mehr, nicht mehr das neueste und größte Auto in der ganzen Umgebung, alleine auf die Dinge, die mir direkt gut tun, lege ich wert. Zeit für mich und gutes Essen und trinken. Der Rest? Gibt sich schon irgendwie und irgendwann. Wenn Du mal ganz oben und dann ganz unten warst, erkennst du auch, dass es mehr als nur den Run auf Materielles gibt.

    Klar, ich habe leicht reden. Die Hütte ist bezahlt, das Auto auch, keine Kinder und die Frau ist abgehauen. Aber - ich würde es im Moment nicht ändern wollen, kann auch die kleinen Dinge wie den Sonnenaufgang und die Blüte auf dem Balkon genießen.

    Kopf hoch, solche Sinnkrisen kommen - und gehen auch wieder. Beobachte einfach die Kleine beim wachsen und genieße DIESE Zeit.
    Gruß
    Der Lebkuchenliebhaber ;-)

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    1. Mein Beruf macht mir Spaß. Meistens zumindest, aber immer häufiger frage ich mich nach dessen Sinnhaftigkeit. Immer häufiger frage ich mich, welchem Phantom wir da eigentlich nachjagen.

      Zum Thema Lebkuchen. Mag sein, dass es eingeschränktes Denken ist, aber für mich und vermutlich für sehr viele gehören Lebkuchen einfach zu Weihnachten. Mir schmecken die im Sommer gar nicht und ja, man mag es eingeschränktes Denken nennen oder eben Gewohnheit. Der Hintergrund dessen, dass sie bereits jetzt auf dem Markt angeboten werden (denn die die wirklich nicht auf sie verzichten wollen, das ganze Jahr über, können sie sich ja selbst backen) ist doch schlicht und ergreifend, möglichst viel davon zu verkaufen.
      Klar ist das nicht verwerflich, aber dennoch entsteht in mir immer häufiger der Eindruck: Das LEben verkommt zum einzigen Konsumrausch und es sind erschreckend viele, die diesen ohne es zu hinterfragen mitmachen.

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    2. Eben das ist ja der Trick dabei. Den Verkauf auf 2 - 3 Monate beschränken und so einen Druck auf den Käufer auszuüben.
      Ich gehe ja nicht in den Handel und kaufe die da, ich bestelle direkt im Werk. Und ab und zu auch den Baumkuchen.

      Und ist es nicht die Vorfreude, die eigentlich auch unser Leben beschleunigt? "Wann darf ich endlich wieder Lebkuchen essen?"

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    3. *grins*

      Ich habe mal für eine Lebkuchenfirma ein kleines Layout gemacht und bekam als Dank ein "Belegexemplar" - im Juni!!
      Auch bei mir kam Wiederwille hoch diesen - zwar frischen - aber der Jahreszeit entsprechend doch unüblichen Lebkuchen zu essen.
      Allein der Grund das ich in der folgenden Woche keine Nervennahrung in Form von Schoki o.ä. gefunden hatte lies mich die Packung der eindeutig adventlich angehauchten Lebkuchen öffnen und verspeisen. Ich muss sagen, total ungewohntes Gefühl aber lecker war es - ich habe noch nie so frischen Lebkuchen gegessen. :-)

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  5. Mal von allem Drumherum (Terminstress... und die Kinder auch schon darin trainieren,Freunde die "fancy"-Equipment benötigen um zufrieden zu sein,etc)abgesehen - ist ein Zustand von Zufriedenheit weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit zu erleben.Das gibt es nur in der Gegenwart und die ist leider extrem flüchtig.
    Alles andere ist entweder Hoffnung,oder Erinnerung.
    Oder Planung und Archiv,je nach dem,wie man tickt.

    Das hört sich jetzt an,als wäre ich der personifizierte evangelische Kirchentag...aber bei mir funktioniert es:
    Auch an noch so beschissenen Tagen,mit Kilometerlangen,unfertigen to-do-Listen + nur mit Idioten zu tun gehabt und Beule in´s Auto gefahren....
    frage ich mich vor dem Schlafen gehen,was an dem Tag gut war.
    Ist erstaunlich wie viel das trotzdem ist und das macht mich ua. zufrieden.

    Und natürlich die Widerworte,die gezogenen Colts und das Überholen auf dem Standstreifen.

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  6. "In meiner neuen Firma herrscht eine Unart. Man muss seinen Urlaub am Jahresbeginn planen."

    Ich kann das verstehen. In meinem Team möchte ich "Große Urlaube" die länger als eine Woche dauern auch so weit wie möglich im Vorfeld wissen, um sicherstellen zu können, das immer einer anwesend ist. Anders geht es nicht. Ich kann nicht alle gleichzeitig in den Urlaub gehen lassen, das ist schlichtweg unmöglich.

    Ja, der Urlaub sollte bis zum Jahreswechsel genommen sein. Nur macht das eben nicht jeder, da der Großkonzern einen Übertrag bis Ende April gestattet. Und so gibt es immer Leute, die zweimal im Jahr einen „Großen Urlaub“ nehmen - bzw. nehmen wollen. Und entsprechend unleidlich werden, wenn das eben nicht geht.

    Bei mehr als 3 Personen mit 6 Wochen Urlaub im jahr MUSS man rechtzeitig planen. Vor allem, wenn da berufstätige Eltern mit schulpflichtigen Kindern dabei sind. Die bestehen nun einmal darauf unbedingt in den Ferien nehmen zu dürfen. Egal, wie. Aber sie bestehen darauf.

    Und daher will ich wissen, wann sie gehen. Punkt. Denn ich muss mehr als eine Person irgendwie koordiniert bekommen, die auf Ferien-Urlaub besteht. Ich kann aber nicht alle gleichzeitig gehen lassen. Auch wenn diese Eltern sich das einbilden. Um Stress und Ärger zu entgehen muss ich auch auf dieser so abfällig betitulieren Unsitte bestehen.

    Wenn ich das nicht mache, gibt es wahnsinnigen Stunk untereinander. Und DARAUF habe ich ÜBERHAUPT KEINE LUST.

    Sorry, soll nicht abwertend sein, aber ich sitze eben auf der anderen Seite des Schreibtisches. :(

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    1. Ich sage ja nichts gegen die Planung des Jahresurlaubs, da kann man sich absprechen und ja, ich arbeite auch nicht seit gestern. In allen anderen Firmen hat das immer ganz hervorragend geklappt auch ohne ganzjährige Vorausplanung. Mindesnt Mitarbeiten in meinem Bereich kann man ein wenig Restintelligenz unterstellen.

      Wir hier müssen aber alle 30 Urlaubstage verplanen. Ganz davon ab, dass das dann natürlich ein geschiebe und storniererei ist, ist es ziemlich unschön im Januar schon einzelne Tage für Dezember zu planen (und ich behaupte hier sind gerade die Eltern die verlässlichsten).

      Und ja, es ist eine Unart von Eltern, dass sie in den Ferien Urlaub wollen. Wo kommen wir da hin. Die Kinder sollen dann eben alleine zuhause bleiben, egal ob sie 6 Jahre oder 16 Jahre alt sind.
      Ja, auch ich kann Sarkasmus.
      Wie sollen Eltern ein viertel Jahr Ferien der Kinder überbrücken, wenn jeder nur 30 Tage Urlaub hat? Schlimmer wird es dann noch bei allein Erziehenden und ja, da mache ich der Gesellschaft und den Arbeitgebern einen Vorwurf, denn Kinder wollen alle (mindestens die Gesellschaft), aber wenn es darum geht diese Groß zu ziehen, stehen die Eltern gaaanz schnell alleine auf weiter Flur.


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    2. Dem letzten Absatz schließe ich mich 100% an.

      Zum Glück ist es bei uns nicht so schlimm. Wir müssen im Vorraus planen, aber nicht das gesamte Jahr. Immer ein paar Monate. Und das geht ganz gut.

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    3. Ja, das ist wohl wahr. Alleinerziehende haben da definitiv ein Riesenproblem. Dem schließe ich mich an.

      Und ich habe auch nichts gegen Eltern, die in der Ferienzeit Urlaub wollen. Bitte nicht falsch verstehen.

      Ich habe nur etwas dagegen, wenn Restintelligenz und Kooperationsbereitschaft Mangelware sind. Und keiner bereit ist, auch nur einen Millimeter Rücksicht zu nehmen.

      Die ohne Kinder sind immer die, die dann zurückstecken MÜSSEN. Die ihren Urlaub danach richten müssen, wann die Elternteile eben da sind.

      Macht auch keinen Spaß, jemandem den Urlaub verweigern zu müssen und ihn zu sagen, das er eben erst im Oktober gehen darf - und nicht im Sommer.

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    4. "Die ohne Kinder sind immer die, die dann zurückstecken MÜSSEN. Die ihren Urlaub danach richten müssen, wann die Elternteile eben da sind."

      Hast Du ne Idee, wie Eltern die unheimlich langen Ferien der Kinder überbrücken sollen, wenn nicht mit Urlaub? Der im Übrigen eh nicht für die ganzen Ferien reicht, außer die Eltern sind selbst Lehrer. Auch nicht, wenn beide Elternteile da sind. Man will ja auch irgendwann als Familie zusammen Urlaub haben und nicht immer nur abwechselnd. Ja?
      Dann sag mir ne Lösung. Bitte. Dann seh ich das auch ein. Ansonsten - anders geht's halt nicht. In der Härte. Sorry.

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    5. Ich habe bisher immer mit Freuden im September oder später meinen Urlaub genommen, wenn alle anderen wieder da waren konnte ich mich darauf freuen und es war günstiger.
      Ich stelle mir die gleiche Frage wie Judy. Wie sollen Eltern es sonst lösen und es erzürnt mich, wenn ich so etwas lese. Welches Bild hat man in Deutschland von Familien. Es ist absolut familienfeindlich. Abgesehen davon, dass es schwierig ist eine gute Betreuung für die Zwerge zu finden, so dass man als Mutter auch noch arbeiten gehen kann, so wird es noch schwieriger wenn man sich noch gegen solche Windmühlen kämpfen muss, weil Menschen meinen keinerlei Rücksicht und Verständnis aufbringen zu müssen. Meiner Meinung nach, sind es in deinem Betrieb nicht die Eltern die den Betriebsfrieden stören, sondern die die so egozentrisch sind und meinen entgegen aller äusseren Zwänge ihren Urlaub in der Hauptreisezeit zu wollen.
      Wie du siehst kann man das ganz schnell herumdrehen, verändert man ein wenig den Blickwinkel.

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    6. Vor allem wundert es mich, wieso man als Nicht-Eltern in der Hauptreisezeit überhaupt unbedingt Urlaub will. Erstens ist es da überall voll und zweitens sehr viel teurer. Wir haben ja bisher diese Zeit immer gemieden wie die Pest und ab Mitte September unseren Sommerurlaub zum Verreisen genommen. Und ich hatte auch keine Probleme auf Eltern Rücksicht zu nehmen, das sind einfach Sachzwänge, die man nicht wegdiskutieren kann.

      Von daher haben solche Leute von mir keinerlei Verständnis. Und nicht erst, seit ich selbst Mutter bin.

      "Die Gesellschaft" verlangt förmlich nach Kindern, von wegen Erhalt unserer Lebensweise unseres ganzen Sozialsystems mit Renten etcetc. Da sollte "die Gesellschaft" dann auch Rücksicht auf die Leute nehmen, die die Kinder auch bekommen.

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  7. Solche Gedanken kamen mir auch schon oft. Aber das ist doch ein generelles Problem. Wie leben wir denn heute? Wir stehen morgens auf, Frühstück, Schule/ Arbeit/ Uni oder was auch immer. Nach dem Feierabend Hausarbeit/ andere Pflichen. Wer Kraft/ Zeit/ Geld hat, der macht noch etwas schönes für sich. Dann ab ins Bett und am nächsten Tag wieder von vorn. Aber so ist das Leben, für die meisten von uns. Meine Große hat dagegen auch rebelliert. Mal sehen, wie ihr Weg aussehen wird. Noch ist sie den nicht gegangen. Ich glaube das Leben ist das, was dazwischen stattfindet, das, wofür wir uns immer Zeit nehmen, was uns erfreut. Den Pflichtteil sollte man versuchen gelassen zu ertragen, je weniger man drüber nachdenkt, desto weniger nervt es auch. Man kann nur sich selbst ändern, auf die anderen und die Umstände hat man keinen Einfluss. Den Rest sollte man genießen. Der eine machts mit Lebkuchen, und der andere mit was auch immer.
    LG Susann

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  8. Ich glaube diese Sinnkrise haben wir Familienmenschen alle mal. Egal ob Mutter oder Vater, irgendwann fragt man sich eben, warum man schon wieder zu einem Termin hetzen muss. Und ich meine damit jetzt nicht nur Schule oder Kindergarten, sondern auch die ganzen Vereinsgeschichten, Liederabende, usw... Ist halt so! Wenn man es nicht möchte, muss/sollte man es ändern. Da wäre auswandern gar nicht so schlecht. ;) Es ist einfach ein Dilemma.

    LG

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  9. Naja, so ein Röckchen würde ich vermutlich nicht anziehen, aber ein paar der aufgelisteten Punkte missfallen mir auch. Ich muss auch meinen Urlaub spätestens im Februar bekannt gegeben haben. Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
    Ich bin ja mal gespannt, wohin uns dieser Lebenstil noch bringen wird...

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  10. Das frühe Aufstehen ist eine Erfindung des Kapitalismus. Genauer gesagt des Industriekapitalismus Anfang des 19. Jahrhunderts. Man hat seine Arbeitskräfte diszipliniert, vom richtigen Benehmen über Sittlichkeit bis hin zur Pünktlichkeit. Sie wurden überwacht und man stellte damals sicher, dass auch jeder fein pünktlich abends daheim ist, damit er am nächsten Tag pünktlich in der Fabrikhalle stehen konnte. Man hat sogar unterbunden, dass die Leute umhergingen oder sich unterhielten.

    Zum Glück gibts heute keine Disziplinarstrafen oder Sperrstundne mehr, aber einiges gibts ja heute noch.
    Es gibt Unternehmen, die davon wegrücken und sich wieder auf das Menschliche beziehen, aber trotzdem muss man ja halbwegs ähnliche Arbeitszeiten haben, um sich zu koordinieren. Um 7 oder 8 anzufangen finde ich persönlich auch grausam, andere mögen das. Man hat dafür noch was vom Tag. Finge man erst um 10 an, käme man auch erst abends nach Hause.

    Aber du hast Recht, dieses Hektische, Beschleunigte (siehe Hartmut Rosas Beschleunigungstheorie, übrigens ein Prof meiner Uni) ist füchterlich. Wenn man dann noch bedenkt, dass das Rentenalter immer weiter angehoben wird und man gleichzeitig aber oftmals so wenig Geld für diese unglaublich viele Lebenszeit, die man da reinsteckt, bekommt, wird es einem anders.

    Ich hoffe, dass es mir mal besser ergeht. Besonders dran glauben tu ich da nicht. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

    (DIese kalte Fürsorge wie man das nennt, wenn man das Kind entgegen seines Biorhythmus' in Kindergarten und Schule schleift, wird auch immer sehr stark kritisiert. Aber mal ehrlich. Was will man denn machen, wenn man nicht gerade reich genug ist, sich ein Kindermädchen leisten zu können?)

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  11. Vielen lieben DANK für DIESEN Beitrag....ich stimme Dir in ALLEN Punkten zu.

    Was die Freunde anbelangt kannst Du allerdings selber ein wenig an Dir "arbeiten". Meine Freunde kommen auch mal eben zu mir wenns nur nen Käffchen und ne Tüte Kekse oder auch einfach nur schnöden Kaffee gibt. Auf Häppchen und Champus kann ich nämlich gerne verzichten wenn die Menschen ansonsten oberflächlich sind.

    Was das freundliche Wort anbelangt...beruflich bedingt MUSS ich zu jedem nett sein, egal ob ich will oder nicht. Und so manches Mal hab ich auch schon das Positive erlebt. Kunde kommt, miese Laune, pöbelt mich an, ich wiederrum antworte mit einem Lächeln und einem netten Spruch, und siehe da, das Gesicht des anderen wird freundlicher. Zwei dreimal die selbe Geschichte mit dem selben Mensch, heute sind genau diese Pöpelfritzen superfreundlich und nett zu mir. Keine gespielte Freundlichkeit, sondern wirklich echte aufrichtige.

    Ach und Baströckchen...ach komm...geht mal gar nicht...aber mitkommen würd ich trotzdem gerne :) Darf ich ? :)

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  12. Dein Post spricht mir aus der Seele. Danke. :-)

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  13. Ja, ich glaube (auch nach den vielen Kommentaren hier) das es vielen so geht. Aber wie ausbrechen? Wie diese Spirale unterbrechen?

    Längst werden die sogenannten Aussteiger nicht mehr belächelt sondern beneidet.

    Jeder muss für sich entscheiden auf was er verzichten kann im Leben und dementsprechend handeln. was ist mir lieber? Ranklotzen (arbeiten) und sich den ein oder anderen Luxus zu gönnen oder lieber darauf verzichten und ruhiger leben?
    Ich weiß es nicht.
    Mein Kompromiss bisher sieht so aus das ich ranklotze in der Großstadt und abends heim ins ländliche fahre und dort die Ruhe geniesse. Vor allem BEWUSST geniesse das ich so schön wohne.

    Weshalb aber dabei die Ellbogen eingesetzt werden müssen und eine gewisse Grundhöflichkeit auf der Strecke bleibt kann ich auch nicht verstehen.

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Mein Blog, meine Regeln.

Die Kommentare dürfen gerne kritisch sein, an der Sache an der Person, sie müssen NICHT meine Meinung widerspiegeln, aber:

Hier wird nicht rumgepöbelt. Wem das nicht passt, oben rechts ist ein Kreuz, dort bitte klicken, das beendet das Leiden.

Ich behalte mir vor Kommentare, nicht zu veröffentlichen, wenn ich sie als beleidigend oder politisch unkorrekt o,ä. empfinde.

Außerdem sollte jeder Manns/Frau genug sein, auch wenn er/sie anonym kommentiert, dass er wenigstens mit einem Pseudonym "unterschreibt", das ist ein Akt der Höflichkeit.

Ansonsten freue ich mich natürlich über jeden Kommentar. Das ist ja auch gut fürs Ego;-)