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Donnerstag, 26. Juli 2012

Moralapostel im Sündenpfuhl...

Die Kinder im Kindergarten der Süßen sind unterschiedlichster ethnischer Herkunft. Zwei Mädchen (Schwestern) kommen aus Afrika. Die Eltern und die Kinder sprechen sehr gut, um nicht zu sagen akzentfrei deutsch, soll heißen: Die leben schon lange hier und sollten unsere Kultur kennen. Die größere, nennen wir sie Ella, ist fünf und eine Freundin der Süßen.

Gestern kam die Süße weinend vom Kindergarten nach Hause:

"Mama, Du lebst in großer Sünde. Du kommst mal in die Hölle, weil Du nicht verheiratet bist und ein Kind hast. Das darf man nicht. Da wird man verbrannt und das tut doch weh."

Lady Crooks (sich wohl denkend von wem das kam, weil es schon öfters solch sehr christliche Ansprachen gab): "Wer sagt das?"


Süße: "Ella"

Lady Crooks: "Süße, das stimmt nicht. Es kann sein, dass manche Leute dieser Meinung sind, aber das heißt nicht, dass das dann auch so ist. Man darf auch ein Kind haben wenn man nicht verheiratet ist, ohne dass man bestraft wird. Sag Ella, dass sie ihre Meinung haben darf und auch nach solchen Richtlinien leben kann, aber dass es auch Menschen gibt, die da anderer Meinung sind und dass sie auch diese Meinung akzeptieren muss."

Ich glaube ich muss mal ein ernstes Wort mit der Mutter sprechen. So geht das nicht...
Das Kind kann selbstverständlich nichts dafür, aber die Eltern sollten doch etwas vorsichtiger mit ihren Aussagen sein.
Ich lasse mir mein Kind doch nicht von solch fundamentalistischen Christen verschrecken und mich als Sünderin bezeichnen. Übrigens ist die Hälfte der Mütter im Kindergarten nicht verheiratet.... Alle Deutschen eben....

Puh... das muss ich mal mit den anderen der sündigen Damen besprechen, glaube ich....

29 Kommentare:

  1. ^^ Spricht aber auch nicht für die deutschen Frauen, dass ihr alle Single seid... oder gegen die deutschen Männer ;-)

    Religion ist ein heikles Thema - kann ja auch jeder glauben woran er möchte. Kritisch wirds halt, wenn die Leute anfangen zu missionieren. Das ist hier aber nicht gegeben, denke ich.

    Kinder nehmen halt alles was die Erwachsenen sagen für bare Münze, ohne darüber zu reflektieren.

    Ich würde das jetzt weniger eng sehen - hätte da wohl eher drüber gelacht und gut ;-)

    der BySu
    (übrigens auch offiziell Christ, aber auch nur, weil er zu faul ist auszutreten ;-) )

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    1. Das ist die Frage ob man das missionieren nennt, oder nicht. Fakt ist, dass es meiner Tochter angst machte und diese Meinung diametral zu meinen Erziehungsgrundsätzen steht.
      Lachen war in dem Fall nicht angesagt.
      Ich finde es schon kritisch, wenn Menschen ihren Kindern solche Ansichten vermitteln, in einem Land in dem solche Dinge normal sind und somit in kauf genommen wird, dass man sein Kind ausgrenzt.
      Ich finde das nicht richtig. Auch Christen sollten Toleranz und nicht Angst predigen. Welch Bild wirft das denn auf diese Religion? Kein gutes, wirklich kein gutes...

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    2. Welche Religion ist schon frei von Fanatikern - die hast Du überall. Die Christen machen da keine Ausnahme ;-)

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    3. Sagte ich nie...
      Mag ich in keiner Religion und die Grenzen von Fanatikern sind bei mir, wenn es mein Kind betrifft...;-)

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    4. Verständlich - aber das kannst Du durch Aufklärung der Kleinen lösen. Die Fanatiker der Welt wirst Du nicht zur Einsicht bringen.

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  2. Wenn die erst deine wahren Sünden kennen würden uiuiuiui

    Dein Kopf an der Burgmauer aufgepflockt und so ....

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    1. Hör mir nur auf... Bei dem Gedanken wird mir ganz anders...
      Wo ist der Priester, wenn man ihn mal braucht? Ich muss beichten!

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  3. Dass jemand seiner Fünfjährigen irgendwas erzählt um die eigenen Moralvorstellungen zumindest so lange hochzuhalten wie es geht, das ist doch an der Tagesordnung. Die eigenen Kinder sind nun mal der einzig legitime Weg, die eigene verkorkste Ethik an den Mann zu bringen. Bei der Aufmerksamkeitspanne einer Stubenfliege bleibt halt nur "Hölle" hängen. Und dann klingt etwas das man von einem Kind hört plötzlich viel merkwürdiger als das was die Eltern tatsächlich gesagt haben. Da lass Dich mal nicht vom Mutter-Löwinnen-Reflex täuschen, auch wenn ich's verstehe.

    Ich mag die Kreuzjünger ja auch so nicht, besonders weil sie mich immer um sieben mit dem Gebimmel in ihrer seltsam konstruierten Kneipe aus dem Bett holen. Aber ein Teil von ihnen ist mittlerweile zumindest im letzten Jahrhundert angekommen.

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    1. Täusche Sich mal nicht in der Aufmerksamkeit eines Kindes. Jedes 5-jährige wird dich beim Memory platt machen.
      Klar sollte man sowas nicht überbewerten. Im Grunde schadet es den Kindern, denen eine solche engstirnige Meinung vermittelt wird, weil die mit zunehmendem Alter immer mehr ausgegrenzt werden.
      Aber ich finde es auch nicht lustig, wenn meinem Kind erzählt wird, dass ihre Mutter in die Hole kommt, weil sie ein abweichendes Lebenskonzept hat. Das macht ihr Angst und es ist meine Aufgabe solche Dinge von ihr abzuwenden...
      Ich werde die Eltern nicht gleich köpfen, aber ich werde ihnen sagen was sie damit anrichten...

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    2. Hey, Du bellst den falschen Baum an, ich wurde von Dreijährigen im Memory vernichtend geschlagen ;)

      Davon ab, das Motto lautet: "Dinge die ich ändern kann, Dinge die nicht, und das eine vom anderen zu unterscheiden".
      Dass Deiner Kurzen irgendwelcher Stuss ins Ohr gedrückt werden wird, wirst Du die nächsten zehn Jahre kaum verhindern können. Und wenn Du es versuchst, bist Du alles, aber keine Supermom.

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    3. Du bist nur ein Baum? Ich dachte du bist mein Feld in der Brandung!=-O
      Man kann nicht alles ändern, aber man kann versuchen manches zu verbessern. Ich denke ich habe es schon richtig gemacht mit meiner Antwort, aber ich vermute den Eltern ist es nicht bewusst was sie tun und deshalb muss man es ihnen bewusst machen. Wie gesagt, sie schaden eher ihren Kindern als anderen. Die Mädchen sind sehr nett.
      Ich will nicht gegenmissionieren, aber ich will auch nicht von meinem Kind gefragt werden ob ich in der Hölle lande. Das kann ich nicht ohne schlechtes Gewissen verneinen;-)

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    4. Nein, ich bin kein "Feld in der Brandung", ich bin der ... "Stern des Anstosses" ... ??-)

      Siehst Du, sag' ich doch, auch Du lügst also dass sich die Balken biegen und die Kartoffelaugen tränen über Deine schändliche Vergangenheit ;)

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    5. Swype *seufz*
      Du mein Stern der Kartoffelaugen...
      Reicht, wenn ich mein Kind anlüge, müssen nicht andere machen:-P

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    6. Hör auf mit mir zu flirten, Du heiratest nächste Woche.

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    7. Eben...
      Ich gehe vorher ja auch noch zur Beichte... Da darf ich das;-)

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    8. Dann müssen wir die Hochzeit aber noch 'ne Woche verschieben, weil das Beichten könnte sich hinziehen ;)

      Wiesst Du ob Pizzadienste auch in den Beichtstuhl liefern ?

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    9. Ach was, ich bin da schnell fertig. Ich habe zwar viele Sünden begangen, aber immer die gleichen. Ich mach eine Stapelbeichte....
      Der Priester wird mir dann die Buße auferlegen (ich weiß ja schon was... auch das ist gruselig) und gut ist.

      Soooo lange kann ich den Captain ja nicht unter Drogen halten. Der Ring muss schnell an den Finger!

      Apropos Ring: Erwähnte ich schon, dass mir jetzt ein Trauring-Onlineshop bei Twitter folgt?

      Das ist gruselig!

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    10. Ja, das mit dem Konzentrieren auf das Wichtigste ist vermutlich geschickt, 3.800 Rosenkränze bringen Dich zwar ins Guinessbuch, aber gehen unheimlich auf die Knie.

      Trauringe ? Sind längst fertig! Hat der Schmied gemacht. Momentan poliert er die Eisenkugeln. Wie möchtest Du Deine: Weiss- oder Gelbgold ? Die Kette ist silbern.

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  4. Das ist es wieder.. das alte Leid.. RELIGION! Seit tausenden von Jahren Kriegsauslöser Nummer 1!

    Nein, die kleine Ella kann sicherlich nichts dafür, wenn sie solche Dinge von den Eltern hört und beigebracht bekommt. In meinen Augen sind solche Leute einfach nur lächerlich und zeigen doch immer wieder, wie dämlich der Mensch doch sein kann...

    Du Elende, der Blitz soll Dich treffen und Deine Seele spalten...

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    1. Früher wurden Christen verfolgt, heute verfolgen sie uns... *seufz*

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  5. Jedem das Seine - aber schon krass was Kindern erzählt wird bzw. was die mitkriegen. Ich war in einem christlichen (evangelischen) Kindergarten und ich schätze mal dass es nach deren Verständnis auch nicht das Richtige ist unverheiratet mit Kind zu sein (but I don't know, weil ich bin nicht evangelisch), aber ich habe niemals jemanden negativ darüber reden hören, obwohl wir auch mehrere Alleinerziehende hatten. Und das ist 25 Jahre her. Irgendwie kann ich mich nur erinnern, dass es wichtig war "den anderen nicht zu hauen und niemandem die Läisi-Steine wegzunehmen"! Das sind in meinen Augen wichtige zu vermittelnde Grundsätze *hihi*

    Um mal kurz abzuschweifen, aber vielleicht kannst du ja drüber grinsen: agressive Werbung diverser Trägerschaften. Als ich 5 war und gerade so an den Briefkastenschlüssel reichte, habe ich mal die Post reingeholt und einen Brief vom SOS-Kinderdorf adressiert an meine Mum entdeckt. Drauf stand "Wir brauchen Sie!" - ich hab das Briefgeheimnis, das mir noch kein Begriff war, verletzt, den Brief geöffnet und gelesen wie lang und breit erläutert wurde, dass man meiner Mutter einen Job im SOS-Kinderdorf was-weiß-denn-ich-wo anbietet und sie sich melden solle und *blabla* Wahrscheinlich war ich grad reichlich unartig gewesen, auf jeden Fall manifestierte sich in meinem Kopf direkt der Gedanke, dass Mama mit wehenden Fahnen nach Timbuktu ziehen und mich meinen Bruder und meinen Vater zurücklassen würde! Ich hab bitterlich geweint. Sie hat schallend gelacht und seitdem weiß ich was Werbung ist und wie ich mit Werbe"versprechen" umzugehen habe^^ Was ich damit, so ein bissel im übertragenen Sinne, ich geb's zu, sagen wollte ist, dass man Lehren aus so Sachen zieht - nicht nur, dass es so was wie das Briefgeheimnis gibt :D Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Süße nach diesem Schreck nun sehr viel differenzierter mit ähnlichen Aussagen, die ja nicht mal von Ella kommen müssen, umgehen wird. Vorurteilen begegnet man ja leider überall - nicht nur bei fundamentalen Christen.

    Uff... ich geh jetzt in die Mittagspause! A bientôt!

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    1. Klar lernt die SÜße was, aber ich denke auch Ella sollte was lernen.

      Ich werde es heute im KiGa ansprechen. Denn ich finde es wichtig, dass die Kinder (und zwar alle) lernen, dass es unterschiedliche Lebensentwürfe gibt.
      Ich habe mit zwei anderen Müttern gesprochen, die waren ähnlich unbegeistert wie ich.

      Letztendlich werde ich deshalb den Vorschlag machen, dass die Kinder im KiGa vermittelt bekommen, dass es eben genau solche Unterschiede gibt. Dass die Erzieher in der Gruppe vermitteln, dass es eben Eltern gibt, die verheiratet sind, nur zusammen leben, nicht (mehr) zusammenleben oder auch mit einem anderen Partner zusammen leben und das das alles ok. Ist. Auch Ella und ihre kleine Schwester sollen das lernen, dass das in Deutschland möglich und auch gut ist.

      Sonst kommt die noch als nächstes mit der Info ums Eck, dass die Süße auch in der Hölle schmort, weil sie nicht getauft ist und dann ist Polen offen....

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    2. Edle Ziele, aber Ella ist nicht DEIN Kind - Finger weg! Das kann nur schief gehen. Reicht, wenn du dich um die Süße kümmerst.
      (Und alles andere wurde hier schon gesagt, danke Alice.)

      Grüße! N.

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  6. Hmmm, als absolute Atheistin habe ich es mit solchen Moralaposteln natürlich auch nicht so. Aber andere Länder andere Sitten. Wer weiß ob die Mutter dieser Kinder nicht noch aus religiösen Gründen beschnitten wurde. Gruselig!
    Und wenn einer in die Hölle kommt, dann bin ich das. 2 kids von 2 verschiedenen Männern. Unverheiratet. Und genau vor einem Jahr saß ich hochschwanger (vom Lieblingsfreund) im Gerichtssaal und durfte mich vom Exmann blitzscheiden lassen. Ich würde sagen, ich bin die "Schlampe der Nation" ;O).

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    1. Vergiss es! Dich nimmt nicht einmal mehr der Teufel! Verkommenes Stück, Du!;-)

      Ich bin übrigens Agnostiker, nicht Atheist... Aber das ist ein anderes Thema...

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    2. Har Har...

      Ok, dann bin ich auch Agnostiker. Man weiß ja nie...

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  7. Man, ist mein Leben langweilig ;-)

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  8. Schwierige Situation, da ich auch die Sichtweise der Ellas und deren Eltern kenne. Hier in Afrika ist es ja teilweise so traditionell, dass eine Frau, deren Mann gestorben ist, nur einen der Brüder des Mannes heiraten darf, notfalls auch als Zweit- oder Drittfrau. Und das sind nicht unbedingt muslimische Familien, auch christliche machen das. Hängt damit zusammen, dass die Kinder in der Familie bleibe sollen. Denn andererseits würde ein neuer Ehemann außerhalb der Familie die mitgebrachten Kinder als Kuckuckskinder verstoßen.
    Was die Ehe betrifft: die wird in Afrika im Normalfall auf Lebenszeit geschlossen. Wenn sich die Eheleute trennen, lassen sie sich nicht scheiden, sondern leben getrennt. Und haben dann ihre neuen Partner, die sie sogar heiraten können. Polygamie ist hier von altersher immer noch vorhanden, da kommt die Kirche nicht gegen an.

    Aber einfach mal das so durchziehen, wie ich es in den Kommentaren gelesen habe. Im Kindergarten ansprechen, dass es auch Mamas oder Papas gibt, die eben alleine ein Kind großziehen. Weil eben der oder die andere entweder gestorben ist, oder sich jemanden anderes gesucht hat oder es dauernd Streit zwischen den Eltern gab... Das sollten dann auch Kinder verstehen können.

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  9. Die eigenen Werte zu vermitteln, ist eine Sache. Dies zu tun, indem man andere Lebensweisen herabsetzt, eine ganz andere. Und das macht man schon gar nicht in einem Gastland. Leider wird man bei solchen Themen immer nur bis zu einem gewissen Punkt Einfluss nehmen können. Aber wie ich im folgenden Post gelesen habe, hast Du da ja viel Unterstützung.
    Ich hoffe, die Süße hat es mittlerweile verarbeitet.

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