Metropole vs Provinz

Die verwunderte Alice bat mich mal das Leben in einer Metropole und der Provinz gegenüberzustellen:

Here you are:

	Metropole	Provinzstadt
Verkehr	Gutes öffentliches Netz, Flughafen Immer Parkplatzmangel, aber am Stadtrand P&R-Möglichkeiten)	Kaum öffentliche Infrastruktur, kein Flughafen in der Nähe, Parkplatzmangel nur in der Innenstadt (was aber bei dem OVN eine Katastrophe ist)
Kultur	Vielfältiges Angebot an Theater, Oper, Konzerten, Literaturlesungen,  Kino etc. auf hohem Niveau	Wenige Theater, Kinos , hin und wieder Konzerte, Lesungen etc  meist mittelmäßiges Niveau
Wellness	Viele Bäder, vom Jugendstil bis hin zum Olympiabad, Hamams, Yoga und sonstige Studios jeglicher Couleur	Ein Hallenbad, wenige Freibäder, keine sonstigen Angebote
Freizeit	englischer Garten, Seen und Berge im nahen Umland, vielfältige Sportangebote,	Schönes Umland mit Wäldern, ausreichend Sportangebote, viele Feste im nahen Umland
Gastronomie	Alles was man sich vorstellen kann, jegliche Qualität, vom 4-Sterne-Restaurant bis hin zur Dönerbude, Lokale, Clubs, Diskotheken in jeglicher Ausprägung, Biergärten in jeder größe und Ausprägung	Wenig gute Lokale, viele Dönerbuden o.ä. Wenige gute Kneipen, Clubs und Diskotheken, Besenwirtschaften(!) und Weinlokale, ein paar nette Biergärten
Einkaufen	Große Auswahl sowohl an Boutiquen, als auch an Kaufhäusern. Viele kleine spezialisierte Lebensmittelläden, am Stadtrand auch große, Bio und konventionell, international	Wenige Boutiquen, eher die großen Ketten. Viele riesige Lebensmittelläden die alles was man sich denken kann anbieten. Kaum kleine spezialisierte Lebensmittelhändler
Wohnen	Teuer, deshalb auch meist klein. Schwierig etwas neues zu finden	Preis-Leistung stimmt. Erhöht die Lebensqualität enorm
Kinder	Viele Spielplätze, meist gut gepflegt, permanente Kindertheater, Zoo, Zirkus, Indoorspielplätze, viele Tanz- und Musikschulen, Kinderturnen etc, allerdings meistens lange Wartelisten	Weniger Spielplätze (aber oft haben die Leute einen Garten und daher auch nicht so gefragt), einige sind in einem desaströsen Zustand, hin und wieder Kindertheater o.ä., viele Reitvereine die Kinderreiten anbieten, Tanz- und Musikschulen, Kinderturnen meist ohne Wartezeiten, Kinderuni
Freunde (das ist jetzt meine ganz persönlich Sicht)	Wenige, aber gute Freunde viele Bekannte,auch international. Insgesamt fiel es mir anfangs nicht ganz leicht Anschluss zu finden, weil man sich eben nicht jeden Tag 5 mal über den Weg läuft, aber da ist die Arbeit ein guter Start.	Viele Freunde aus der Jungend, die meine 13-jährige Abwesenheit in vielen Fällen unbeschadet überstanden haben. Kaum internationale Bekannte. Man lernt auch schnell neue Leute kennen, weil man sich praktisch nicht aus dem Weg gehen kann.
Wege	Lange Wege, man ist immer irgendwie unterwegs, man lässt viel Zeit auf den Wegen. Man kann (fast) alles mit öffentlichen machen.	Kurze Strecken, sofern man etwas in der Stadt macht. Leider muss man in und wieder in die Provinzhauptstadt, wenn man was spezielles möchte.  Man braucht immer ein Auto. Egal für was.
Gesellschaft	Internationall, studentisch, weltoffen	Kleinbürgerlich aber meist freundlich
Sehensürdig-keiten, Architektur	Viele schöne Kirchen, Museen, Ausstellungen. Viel schöne Architektur	Eine historische Kirche, ein nettes naturwissenschaftliches Museum zum „mitmachen“, kaum gute Ausstellungen. Über die Architektur der Provinzstadt reden wir besser nicht. Im Krieg wurde die Stadt zu 95 % zerstört, die restlichen 5 % in dann in den 70ern zugrunde gerichtet. Gruselig… einfach gruselig

Fazit: Eine Metropole wie München hat viel zu bieten, aber für meine persönliche Situation ist die Provinz (die ja rein technisch gesehen auch eine Großstadt ist, weil über 120.000 Einwohner) die bessere Variante, aber das ist auch der Historie geschuldet, weil ich hier auch noch Familie habe, die mich bei der Kinderbetreuung unterstützen kann.

Natürlich ist München die schönste Stadt Deutschland, mit tollen Freizeitangeboten etc, aber ich konnte es zum Schluss nicht mehr genießen, weil ich schlicht fast jeden Abend zu Hause gesessen bin, weil es einfach zu teuer ist, sich jeden Abend einen Babysitter für 50 € zu leisten und dann auch noch den Abend zu finanzieren. Da kostete so ein Abend dann schnell mal 100 € und man hatte nichts besonderes gemacht. Man war gerade mal Essen und im Kino. Hier in der Provinz kann ich mir auch schnell mal Freunde einladen, weil das Haus groß genug ist, dass man auch mal Gäste empfangen kann. Außerdem habe ich natürlich hier kostenlose Babysitter….