Am Wochenende traf ich beim grillen einen Bekannten, der mittlerweile in Bern lebt.
Bern muss eine tolle Stadt sein, sagt er, ich kenne sie ja leider (noch) nicht. Er und seine Frau sind begeisterte Aareschwimmer. Davon habe ich schon öfters gehört und es soll ein riesiger Spaß sein. Die Stadt ist anscheinend sehr schön, übersichtlich und bietet doch einiges. Natürlich tun die Berge (und ICH liebe ja das Berner Oberland) das ihre für den Freizeitwert.
Was mich jedoch total erschreckte war zu hören, wie ausländerfeindlich, ja deutschenfeindlich, es in der Schweiz zugeht. Mein Bekannter sagt: Man muss zwar unterscheiden zwischen "Mikro- und Makrokosmos"also ob man so generell angefeindet wird oder im Bekanntenkreis, aber die "Groswetterlage" ist für Deutsche ganz offensichtlich nicht gut. Das höre ich immer wieder und auch immer häufiger. Das geht bei Kleinigkeiten wie z.B. "nicht grüßen" los, bis hin zur Sachbeschädigungen wie aufgestochene Reifen oder zerkratzte Autos bei deutschem Kennzeichen.
Zwar finden die Ausländer, sprich die Deutschen, meistens durch Beruf etc Anschluss und dann, wenn man ein paar Leute mal kennt, wird man von diesen auch nett behandelt, aber insgesamt werden Deutsche sehr ungern gesehen und der Anschluss zu finden ist offensichtlich schwer.
Ich frage mich warum das so ist.
Ich kenne die Diskussionen über die Sprache, dass die Schweizer immer glauben, dass Deutsche ihnen sprachlich überlegen wären. Aber für diesen unbegründeten Minderwertigkeitsgefühl der Schweizer können wir Deutsche nun wirklich nichts und ob das wirklich die Ursache für solch einen Unmut ist, kann ich fast nicht glauben. Die meisten Deutschen finden schweizer Dialekte ja sogar (fast) alle ziemlich schön. Ich verstehe zwar nicht sonderlich viel, wenn Schweizer sich unterhalten, aber der Klang der Sprache ist sehr charmant.
Dann kenne ich die Vorurteile, dass wir Teutonen vielleicht auch etwas zu laut und zu polternd wären. Das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen wie es dazu kommt. Ich kenne genug Schweizer, die lauter und polternder sind als die meisten Deutschen die ich so kenne. Aber gut, vielleicht kenne ich auch nur die falschen Leute. Leute die diese Klischees nicht erfüllen.
Allerdings auch sowas kann doch kein Grund für diesen Hass gegen eine Nation sein. Ich meine die Amerikaner gelten doch ebenfalls als laut und polternd und die werden - mindestens dafür - nicht gehasst. Schlimmstenfalls schäme ich mich für so etwas fremd.
Mein Bekannter sagte mir, dass dieser Deutschenhass nicht in jedem Kanton so ausgeprägt ist, aber in den Kantonen in denen die SVP stark vertreten ist, aber das halte ich nun ja mal eher für die Folge als für die Ursache.
Gut, vielleicht sind die Schweizer ja auch sauer, weil wir ihnen das Steuerabkommen aufgeschwatzt haben und damit ihr heiliges Bankgeheimnis nicht mehr so geheim ist, aber das Abkommen ist wesentlich jünger als der Deutschenhass und so stark beschädigt das den Ruf der Schweizer nun wirklich nicht.
Vielleicht sind sie ja immer noch sauer, weil die deutschen Grenzstädte das Überflugabkommen für den Züricher Flughafen nicht verlängert haben wollten und nun die Flugzeuge über die Goldküste anfliegen müssen. Ich meine das ist ja auch wirklich perfide von uns Deutschen, dass wir den Dreck und den Fluglärm nicht mehr wollten, obwohl der Flughafen Zürich ja auch Steuern bezahlt. Aber liebe Schweizer, die zahlt der Flughafen an Zürich, nicht an Konstanz, Friedrichshafen oder Lindau. Dort regnet es keine Steuern sondern nur Kerosin. Also, kann auch das nicht die Ursache sein., mindestens nicht für mittelmäßig begabte Menschen, die können sowas nämlich nachvollziehen. (Ich vermute ja eher, dass die Flughafengeschichte die Ursache dafür ist, dass die Schweizer jetzt darüber nachdenken ein atomares Endlage in Grenznähe zu bauen. So aus Rache;-))
Natürlich gibt es auch in Deutschland Fremdenfeindlichkeit, aber ich denke es ist etwas grundsätzlich anderes, als das was da in der Schweiz an Fremdenhass passiert.
Hier in Deutschland wird auch mal gerne über DIE Ausländer geschimpft. Gemeint sind hierbei aber in der Regel, eine gewisse soziale Schicht, die eben nach 40 Jahren Deutschland immer noch kein deutsches Wort sprechen, die die deutsche Kultur nicht respektieren oder die eben Werte leben, die diametral zum mitteleuropäischen Wertesystem stehen. Oft sind das dann auch noch Menschen die von deutschen Steuergeldern leben, sprich ALG II empfangen.
Ja, da kann man als gemeiner Deutscher schon mal die Contenace verlieren.
Aber solch kulturellen und sprachlichen Unterschiede gibt es zwischen der Schweiz und den Deutschen aber doch gar nicht. Es ist sogar eher so, dass die Westschweizer, also die französisch sprachigen Kantone, nicht so deutschenfeindlich sind, wie diejenigen diesseits des Röstigrabens.
Die Deutschen die in der Schweiz leben arbeiten gemeinhin und Arbeitslosigkeit gibt es in der Schweiz, volkswirtschaftlich betrachtet auch nicht wirklich. D.h. die Deutschen nehmen auch keine Jobs weg.
Woher also kommt dieser Hass?
Es ist mir ein Rätsel. und ich finde es schade, weil ich seither immer gerne in die Schweiz gereist bin, aber langsam fange ich wirklich an mir dieses zu überlegen... aus politischen Gründen sozusagen.
Ich habe leider bisher auch nur das bestätigt gehört, was Du beschreibst. Eine gute Freundin von mir hat in Zürich promoviert und war froh, als sie wieder wegziehen konnte. Davor hatte sie ein gutes Bild von der Schweiz und hat sich den Standort bewusst ausgesucht, weil es ihr da zunächst gefallen hat. Nach dem Umzug hat sie ihre Meinung schnell revidiert. Einige Kollegen von mir sind in den letzten Jahren nach Zürich oder Genf gezogen, um bei Banken, an den Unis oder für Internationale Organisationen zu arbeiten und wirklich alle sind unglücklich und wollen schnell wieder weg. Sie werden angefeindet, hatten zum Teil sogar extreme Probleme bei der Wohnungssuche. Gleichzeitig sind es Ausländer, die sich sowohl in den wenig als auch hoch qualifizierten Jobs für die Schweizer Wirtschaft und für Schweizer Institutionen abrackern. Ich persönlich bin mit dem Staatssystem als solches nicht ganz d'accord. Mal überspitzt gesagt, diese Pseudo Unabhängigkeit und dieses Elite-Getue "wir sind was besseres und halten uns aus allem raus" geht mir gegen den Strich. Der Wohlstand basiert auf blutigem Geld, dass auf Korruption, Steuerhinterziehung und illegalen Machenschaften (Drogen, Menschenhandel usw.) in anderen Ländern basiert. Damit werden die schlimmsten Regimes auf dieser Welt unterstützt und die Schweiz als Staat prahlt dann auch noch mit ihrem Sauber-Image, das finde ich widerlich!
AntwortenLöschenJepp, genau so sehe ich das auch.
LöschenMenschenrechte sind weniger wichtig als das Bankgeheimnis und die angebliche Neutralität. Das ist widerlich.
Im Zuge der Diskussion unten möchte ich trotzdem nochmal deutlich machen, dass es überall und natürlich auch in Deutschland auf politischer Ebene Sachen gibt, die widerlich sind und dass ich natürlich nicht die Schweizer Bürger damit meine, die nichts dafür können, sondern den institutionellen Überbau, der das Blutgeld legitimiert. Da setze ich an ein hochentwickeltes Land wie die Schweiz nunmal andere Maßstäbe als an die Cayman Inseln. Zu den Bekannten von denen ich das Negative gehört habe, kann ich noch hinzufügen, dass die meisten auch schon in anderen Ländern (USA, Korea, Argentinien, Kolumbien, Rumänien) gelebt haben und es nicht alles Deutsche sind. Insofern gibt es da Vergleichswerte was den Wohlfühlfaktor angeht und da schneidet die Schweiz eben nicht gut ab. Als Tourist hat es mir in der Schweiz gefallen und ich habe mich wohl gefühlt.
Löschenziemlich harte worte, wenn man bedenkt, dass die argumentation vor allem auf hören-sagen und politik basiert (eine saubere veste haben weder wir, noch ihr - geschichtlich betrachtet).
AntwortenLöschenauch in der schweiz gibt es arbeitslosigkeit, unzufriedenheit etc. viele arbeitsstellen werden an deutsche arbeitskräfte vergeben (klar, weil sie den job für weniger geld machen, weil andere schweizer den job ev. nicht wollen - wieso auch immer). das führt bei einigen gewiss zu frust.
ausserdem ist es für mich z.b. schon seltsam, wenn ich meinen dialekt die hälfte des tages nicht mehr anwenden darf, weil ich sonst nicht verstanden werde.
das sprachproblem kommt vermutlich nicht daher, dass wir uns unterlegen fühlen, sondern eher daher, dass sich "hochdeutsch" oftmals härter und distanzierter anfühlt/anhört.
und ganz ehrlich, wenn ich bedenke, dass meine schülerInnen zum beispiel, die hälfte des tages gewisse (deutsche) privatsender schauen und ihnen da (supernanny?! nachbarschaftsstreit?! familien im brennpunkt?! vera mittag?! usw. usw.) ein bild von wirklich extremst bescheuerten deutschen vermittelt wird, müssen wir uns alle nicht wundern.
was schweizer (und ich denke alle anderen völker auch) nur ganz schlecht ertragen, ist wenn man sie dauerkritisiert, aber dann hierhin kommt um geld zu verdienen.
es gibt bestimmt einige schweizer, die deutsche nicht leiden können, aber es gibt bestimmt noch ganz viele mehr, die absolut kein problem mit ihnen haben.
lg re
Wie kommst Du darauf, dass ich das nur vom hören sagen kenne? Ich kenne die Schweiz sehr gut. Das kannst Du dem Content entnehmen.
LöschenZur Sprache: Wie gesagt, das ist ein seltsamer Minderwertigkeitskomplex und ich spreche im übrigen auch kein Hochdeutsch aber ich versuche so zu reden, dass mich Menschen verstehen. Das kann kein Grund sein. Im übrigen lächeln die Deutschen entgegen der landläufigen Schweizer Meinung in keinem Fall über die dortige Sprache.
Arbeitslosigkeit: Ich habe geschrieben, dass volkswirtschaftlich betrachtet es keine Arbeitslosigkeit gibt. Eine Arbeitslosenquote von 3,4 % gilt als Vollbeschäftigung. Das ist so.
Dass Deutsche billiger arbeiten als Ausländer ist sicher richtig, aber bei Vollbeschäftigung ist das doch zu vernachlässigen. Das "Fremde" billiger arbeiten haben wir hier auch, das sind die Polen, den Tschechen, den Kroaten etc pp. und wir rufen hier ganz andere Arbeitslosenzahlen aus als ihr. Trotzdem sind wir froh, diese Leute zu haben die solche Jobs machen (solange sie nicht kriminell werden).
Kritik: Ich weiß auch nicht, warum Schweizer der Meinung sind, dass Deutsche sie immer kritisieren. Das stimmt nicht. Die Schweizer gelten in Deutschland als ordentlich, pünktlich, eloquent etc pp... Alles Dinge die wir als Tugenden betrachten.
Einzig das Blutgeld wird kritisiert. Dass wir alle - geschichtlich betrachtet - keine weiße Weste haben ändert nichts daran, dass in der Schweiz Geld gewaschen wird und zwar heute noch. Fehler passieren, allerdings wird es in der Schweiz sogar staatlich gefördert und gemeinhin geduldet. Das muss man nun wirklich nicht gut finden.
Ich kann es eben nicht gut finden wenn Menschenrechte einen niedrigeren Stellenwert als die sogenannte Neutralität haben.
Unterschichtenfernsehen: Wer sowas glaubt ist selbst schuld. Es gibt genug Sendungen die ein anderes Bild der Deutschen aufzeigen, die muss man sich halt nur anschauen.
Wie sagt man so schön? Fernsehen macht die dummen dümmer und die schlauen schlauer.
Ich habe viele Schweizer Freunde, die nett (zu mir) sind, aber der Trend zur Deutschenfeindlichkeit ist mittlerweile nicht mehr zu übersehen. Das sagen sogar meine Schweizer Freunde.
Allein die Ursache ist mir unklar. Die wüsste ich gerne.
das war ein subjektiver erklärungsansatz meinerseits, nicht mehr. eine echte, bessere erklärung hab' ich leider nicht auf lager.
Löschenund wenn ich unsere geschichte anschaue, ist es tatsächlich so, dass die gruppen, die verhältnismässig stark "einwandern", diejenigen sind, die angefeindet werden. in der schweiz waren es in den 50ern die italiener, danach die türken, dann diejenigen aus dem ehemaligen jugoslawien und heute die deutschen. die unmut der schweizer über diese einwanderungsströme dauerten einen moment, dann gewöhnt man sich irgendwie daran und dann wird es ok. nein, auch das ist weder eine entschuldigung, noch eine erklärung, aber halt auch eine tatsache.
und wenn wir schon dabei sind, möchte ich gerne betonen, dass ich mit keinen ausländern mühe habe - in keinem fall. bösartige und intrigante menschen findet man nämlich definitiv (leider) überall.
lg re
Hm, ja so ist das wohl. Fremdes macht einem Angst. Ein Urinstinkt!
LöschenIch finde es in diesem besonderen Falle eben nur deshalb so verwunderlich, weil man die gleiche Schriftsprache verwendet und es somit nicht wirklich ein großes Kommunikationsproblem gibt und auch kulturell sind wir nicht soooo großartig verschieden.
Übrigens habe ich es schmerzhaft lernen müssen, dass die Schweizer es keinesfalls lustig finden, wenn man versucht ihren Dialekt zu adaptieren. Da fühlt ihr euch ganz schnell auf den Schlips getreten. Also, wie man es macht ist es nicht recht. ;-)
Aber vermutlich hast Du recht. Es gibt keine Erklärung dafür. Mindestens keine offensichtliche.
Unschön finde ich es trotzdem und ich überlege mir mittlerweile tatsächlich nicht mehr in die Schweiz zu reisen, weil ich mich nicht (mehr) willkommen fühle.
das ist echt schade - wenn du trotzdem mal nach zürich kommst, zeige ich dir gerne "mein" zürich und dass tatsächlich nicht alle schweizer so sind...
LöschenIch kenne Zürich, aber Du darfst es mir gerne aus Deiner Sicht zeigen, wenn ich mal wieder dort bin.
LöschenWie heißt denn die Bar, kurz vor Zürich, wo man quasi über dem Wasser auf einem Steg sitzt?
Ich liebe die! Ich weiß nur nicht mehr wie sie heißt. Ist glaube ich Schnupfenseite;-) (Ich fahre in der Schweiz meistens nur mit, deshalb habe ich keine Orientierung)
seerose?
LöschenNein, die Seerose ist es nicht:-(
LöschenVielleicht gibt das auch schon gar nicht mehr;-(
dann fällt mir nur noch "chez fritz" oder die "frauenbadi" ein... und dabei dachte ich immer, dass ich "mein" zürich soooo gut kenne... ;-)
Löschenchez fritz! DAS ist es!
LöschenMerci!
Ich lese sowas immer wieder, nur entspricht es so gar nicht meiner eigenen Erfahrung und das wundert mich.
AntwortenLöschenIch bin gelegentlich - allerdings immer nur ein paar Tage - in der Schweiz und habe wirklich noch nie erlebt, dass mich dort jemand dumm angemacht hätte. Im Gegenteil, die Schweizer die ich getroffen habe, waren durch die Bank freundlicher als die Nachtwächter, die Du hier auf der Strasse triffst - auch noch, nachdem sie mein Autokennzeichen gesehen haben.
Ob es darum ging dem verirrten Teutonen den Weg zu zeigen weil er mit den Spielzeugstrassen ein wenig überfordert war, ob es darum ging mit ihm in einem urschweizer Unternehmen zu arbeiten und plötzlich in einer Fremdsprache reden zu müssen weil der Teutone sonst nix versteht, ob im Laden, auf der Strasse, sonstwo, alles das war viel entspannter als hier.
Vielleicht ist 'dort leben' ja ganz anders, mag sein, nur ich glaube, einige schlechte Erfahrungen haben auch viel mit 'wie Du in den Wald rein rufst ...' zu tun.
Dass Du nur auf "Durchreise" bist macht ganz sicher den Unterschied.
LöschenMein Bekannter ist übrigens ein sehr umgänglicher, freundlicher und zuvorkommender Mensch und seine Frau ebenfalls. Man hat ihm trotzdem schon zweimal das Auto beschädigt. Einmal war der Lack mit den Worten verkratzt: "Scheiß Deutscher" Das ist nicht lustig und macht auch Angst.
Crooks, ja sicher, aber entschuldige, das meiste was Du erzählt und als Beispiele angeführt hast ist aus dritter Hand, mithin hörensagen. Was viel mehr zählt sind selber gemachte Erfahrungen. Und, wieviel Schlechtes bleibt dann noch übrig ?
LöschenUnd selbst das schlechte was als selbsterlebt übrig bleibt, welchen Schluss auf 'die Schweizer' lässt das denn zu ?
Es wäre ein erstaunliches Land, wo eine handvoll schlechter Beispiele (vulgo Arschlöcher) mehr Rückschluss auf die Bevölkerung zuliesse als die Fülle angenehmer Beispiele...
Das erinnert mich doch ein wenig an "halb zehn in Deutschland, wo ist mein Knoppers ? In Polen."
Ich würde das als "aus erster Hand" einstufen, wenn mir das Menschen erzählen die es selbst erlebt haben.
LöschenIch kann es nur wiederholen. ICH kenne die Schweiz. Ich habe auch gute Erfahrungen gemacht. Nicht nur, aber überwiegend, das ist jetzt aber auch schon ein paar JAhre her und seither scheint da eine Entwicklung stattzufinden die eben in die deutschenfeindliche Richtung geht.
Es ist aber ein Unterschied, ob ich in einem Land LEBE, oder dort nur mal so kurz zu Besuch bin.
Ich war immer nur zu Besuch. So wie Du eben auch.
Die Schweizer haben imho ein anderes Verständnis von Freundlichkeit als wir. Vieles, was bei uns noch als höflich gilt, ist dort eben schon ruppig.
Und das die SVP ist keine kleine Partei ohne Einfluss, das erscheint mir durchaus als Hinweis auf eine gewisse politische Gesinnung insgesamt und weniger als Hinweis auf wenige Arschlöcher.
Ich habe ja auch nur eine Frage gestellt, weil ich es eben immer häufiger höre. Das hat doch nichts mit einer Wertung zu tun. Ich wollte einfach mal von den Schweizern wissen, wie sie das so empfinden und ob andere auch solch Erfahrungen gemacht haben.
Ich habe dem Herrn aus der Schweiz einen Content versprochen. Den bekommt er auch. Nur zur Info, wie ich zur Schweiz stehe.
Meine Kusine wohnt & arbeitet seit 12 Jahren in Bern & Zürich und fühlt sich dort bisher überall gut aufgenommen. Im Berufsleben, wie im privaten Bereich.
AntwortenLöschenSie passt sich allerdings auch vorbildlich an, was z.B. die Sprache betrifft.
Angesprochen auf die angebliche Deutschen-Antipathie meinte sie, dass vieles mal wieder von den Medien hochgespielt wird.
Hm, ist vielleicht auch eine Frage der Anpassung. Das kann sein, aber nicht jeder ist in der Lage einen Dialekt anzunehmen.
LöschenIch glaube nicht, dass es keinen Deutschenhass gibt, aber vielleicht ist er wesentlich weniger ausgeprägt, als allgemeinhin behauptet wird.
Ich weiß es nicht.
Ich formuliere es so: Wenn wir plötzlich von Fremden umgeben sind, fühlen wir uns unwohl. Das trifft auf alle zu und war schon immer so. Fremdenfeindlichkeit – in diesem Fall die Ablehnung der Deutschen – ist somit ein natürlicher Abwehrmechanismus, hat aber nichts mit Rassismus zu tun!
AntwortenLöschenErfahrungen und Erlebnisse, wie Sie sie schildern, habe ich noch nie erlebt und in meinem Freundeskreis sind viele Deutsche.
Ich denke man kann sich auch in etwas reinsteigern, obwohl gar nichts ist.
Ich kann nur wieder geben, was mein Bekannter so erzählt hat. Bei den Vorfällen mit dem Auto kann es natürlich sein, dass es immer der gleiche Täter war, weil der Wagen jedesmal am gleichen Ort stand, wenn er beschädigt wurde, aber erschreckend fand ich das schon.
LöschenMein Bekannter ist niemand der sich in etwas reinsteigert. Ich denke sowas macht aber einfach Angst.
Wusste ich persönlich gar nicht, dass das so extrem ist in der Schweiz - war aber auch noch nicht da (außer auf der Durchreise).
AntwortenLöschenMan lernt doch immer wieder dazu... würde trotzdem gern mal die Schweiz bereisen, um Land und Leute kennen zu lernen - mir Wurst, wenn die Leute nicht so nett sind... dann gibts halt kein Trinkgeld im Restaurant etc. pp. *kichert* ;-)
Das ist ja die Frage OB es so extrem ist. Hier wird ja trefflich drüber diskutiert.
LöschenZu Touristen sind sie aber eigentlich immer freundlich.
Überhaupt empfinden wir deutschen die Schweizer eher als freundlich, weil sie eben eine andere Art haben und vieles was bei uns noch als normal gilt, dort vielleicht schon als unfreundlich empfunden wird.
Ich denke ja, dass es überall Idioten gibt - hier sowieso, in der Schweiz und in jedem anderen Land auch.
LöschenWenn man Pech hat, trifft man halt geballt darauf und wenn man Glück hat, bleibt man davon verschont.
Shit happens ;-)
Interessanter Blogeintrag :)
AntwortenLöschenIch bin zwar selbst keine Schweizerin, aber Österreicherin und kenne daher die zum Teil "gemischten" Gefühle, die untereinander ausgetauscht werden - die aber nach einer anfänglichen, gegenseitigen "Beschnupperung" meist doch recht schnell aus dem Weg geräumt werden können. Schwarze Schafe gibt es natürlich überall, die "Annäherungsresistent" sind.
Als verhältnismässig "kleines" Land, kann es natürlich schon einmal vorkommen, das gewisse Verlustängste aufkommen, wenn man sich so einer starken Nation mit 80 Millionen Einwohnern gegenüber gestellt/konfrontiert sieht. Verlustangst im Sinne der eigenen Sprache, Kultur, Gepflogenheiten, Jobmöglichkeiten, Ausbildungs/Universitätsplätze etc.
Kultur[gut] ist nicht gleich Kultur[gut], auch wenn es durchaus gewisse Parallelen zwischen den einzelnen "deutschstämmigen/sprechenden" Nationen gibt.
Apropos Sprache.. Ich denke auch da darf man nicht so Verallgemeinern. Wenn sich "Wessis", lieb gemeint oder nicht, regelmässig über die sprachlichen Gepflogenheiten der "Ossis" lustig machen, vergeht denen bestimmt auch irgendwann das Lachen. Das selbe gilt, denke ich, für die Bayern, Friesen bzw für jedes Bundesland/Nachbarland mit eigener Sprachkultur. Ist ja nicht nur bei "uns" so. Nehmen wir mal als Beispiel den ewig simmernden "Streit" zwischen den englisch sprechenden Nationen her.Wo sich Australier mit den Neuseeländern streiten, Schotten mit Engländern, Iren mit dem Vereinigtem Königreich, Amerikaner gegen das "British English" wettern und umgekehrt. Und die englischen Native Speaker fast immer "Ausländische" Klangfärbungen milde bespötteln.
Wo ein Wille, da auch ein Weg. Oder wie es bei uns so schön heisst "Durch's reden/palavern kumman d'Leit zam" [Mit/Durchs Reden kommen die Leute sich einander näher]. Wichtig ist nur, aufeinander zuzugehen - mit offenen Ohren und einem gewissen Grundverständnis/Offenheit füreinander.
Liebe Grüße :)
In Wahrheit ist nicht der Content, sondern die Diskussion spannend und lehreich, aber Danke für die Blumen;-)
LöschenJa Animositäten gibt es immer und wenn von einer "Sorte" Mensch zuviel auf einmal kommen, kann das Angst machen. Das ist ja selbst hier in Deutschland so, dass die Bayern mit den Franken nicht können, die Düsseldorfer, nicht mit den Kölnern, die Badener nicht mit den Schwaben, die Jammerossis mit den Besserwessis etc.
Und klar, wenn man sich dann mal kennen lernt ist es meist auch in ORdnung, weil der einzelne Mensch einfach nicht in eine Schublade passt.
Es ist jedoch so, dass man wohl länger braucht um im Land anzukommen, dass es länger dauert bis man sich wohl fühlt.
Wegen solchen Resentiments;-)
Oh, mir war diese Antipathie gar nicht bewusst...
AntwortenLöschenAllerdings habe ich noch nie versucht mich zu integrieren, da die Schweiz für mich in erster Linie Sport-Urlaubsland ist. Und ich hoffe das nimmt mir keiner krumm ;) Wir sind ein Mal im Jahr für mehrere Tage in Bern zum Paddeln und das ist immer wieder ein tolles Erlebnis mit super Gastgebern und fahren zum Wandern oder Skilaufen in die Schweiz <3 Als "Touri" kann ich mir somit kein Urteil erlauben, außer das die Schweiz wunderschön ist. So akut fällt mir auch niemand ein, der zum Arbeiten dorthin ausgewandert ist...
Ich glaube als Tourist bist Du safe;-)
LöschenDas Land ist wirklich sehr schön!
*Schmunzel*
AntwortenLöschenDabei solltest Du es doch am Besten erklären können.;-)
LöschenIch bin sehr sehr stolz auf mein Heimatland, meine Schweiz. Und ich möchte nirgendwo anders leben als in diesem Land. Es bedeutet für mich Glück und Geborgenheit und eine Hammer Lebensqualität.
AntwortenLöschenMein bester und liebster und schnuggligster Schatz aber, der ist Deutscher und lebt in Deutschland.
Manchmal....da ruft er mir ganz laut.....hol mich hier raus.....
Ich? Ich habe die Deutschen gerne. Und werde in Deutschland immer gut behandelt. Ja. Ich werde sogar auf Händen getragen. Ich bin niedlich, ich bin herzig, ich bin goldig, ich hab soviel Herzenswärme...das sind die Dinge die ich von den Deutschen höre.
Ja. Es gibt kulturelle Unterschiede. Ich kenne viele Deutsche die arbeiten in Schweizer Unternehmen. Die erzählen der Faktor Mensch sei einfach viel wichtiger und werde höher gewertet als in Deutschland. In Deutschland wird eher direktiv geführt und in der Schweiz eher partizipativ. Deswegen brauchen wir wohl auch keine Betriebsräte. Schweizer Führungskräfte erzählen, dass sie ihren Deutschen Mitarbeitenden oftmals sagen müssen, dass sie sich in den Meetings mit ihren Ideen auch einbringen dürfen. Die müssen das richtig lernen, dass sie auch was wichtiges zu sagen haben.
Ja. Es gibt Unterschiede. Aber es ist schon so. Wie man in den Wald ruft.....
Alles Liebe nach Deutschland.
Nun, ich kann einiges nachvollziehen, aber nicht alles. Es gibt Dinge die ich in der Schweiz besser finde als in Deutschland, aber es gibt auch vieles was ich in Deutschland besser finde als in der Schweiz.
LöschenIch finde die Arbeitsbedingungen in der Schweiz nicht NUR gut. Da gibt es so Dinge die sind einfach nur gruselig, nur mal ein Beistpiel, dass eine Frau bin in den Kreißsaal arbeitet, weil es sowas wie Mutterschutz vor der Geburt gar nicht gibt.
Wie ist das gemeint, der Faktor Mensch wird höher bewertet? Die Aussage verstehe ich an der Stelle nicht ganz.
Der Führungsstil eines Unternehmens ist abhängig von der Geschäftsleitung. Das kann man so überhaupt nicht verallgemeinern. Ich habe hier schon einiges erlebt.
Du darfst gerne stolz auf Dein Land sein, aber ganz ehrlich. Mein Bekannter, der ist ein sehr freundlicher und zuvorkommender Mensch. Der hat bestimmt niemandem die Reifen zerstochen und den Lack zerkratzt. So ganz stimmt das also nicht, mit dem Wald und dem rufen.
Dieses Blog und vor allem dieser Beitrag ist einfach nur schrecklich: rassistisch und diskriminierend im Bezug auf die HARTZ IV-EmpfängerInnen und absolut an der Realität vorbei: "Ich kenne jemanden, der jemanden kennt", "war selbst schon oft dar" etc. sind alles subjektive Meinungen und keine objektiven Aspekte, die als allgemeingültig gelten. Aber Lady Crooks besticht gerne immer wieder durch ihre Stammtischparolen und als vermeintliche Weltkennerin. Sie tut mir leid für ihre Scheuklappen.
AntwortenLöschenKönnen Sie sich - wenn schon anonym - qualifiziert zum Thema äussern? Ich finde das Thema des Posts interessant.
LöschenAch Schätzchen, Du bist eine Bank wie die Bild. Die macht das auch: Einzelne Dinge aus dem Zusammenhang reißen und hetzen.
LöschenWieso wusste ich eigentlich, heute morgen als ich den Content geschrieben habe, dass Du auftauchen wirst?
Einmal die Wörter Ausländer und Hartz IV geschrieben und Du schlägst auf...
Wie gesagt: So sicher wie eine schweizer Bank!
Da ist sie ja wieder und wie immer ganz im Thema!
LöschenAha... und wer disqualifiziert sich hier mit so geistreichen Ergüssen?
LöschenMein Troll...
LöschenJeder gute Blogger sollte sich einen Troll halten;-)
Ich habe das auch schon oft so gehört und kann zumindest sagen, dass die Schweizer da etwas mit den Wienern gemeinsam haben. Ich habe 1,5 Jahre in Wien gelebt (vor Dubai) und es war fast unmöglich überhaupt Kontakte zu machen. Wir hatten dann ein ganz nette Babysitterin, die auch mal für eine Woche auf den Hund aufgepasst hat, sie hat auch unser Auto - mit deutschem Kennzeichen! - genutzt, um mit dem Hund aus der Innenstadt in den Wald zu fahren. Als ich wiederkam, sagte sie zu mir: Jetzt weiß ich, was du meinst. Mit einem deutschen Kennzeichen wird man hier nur angepöbelt, keiner lässt einen rein und alle versuchen, dir das Leben auf der Straße so schwer wie möglich zu machen....
AntwortenLöschenDas habe ich auch schon gehört, aber mit Wien hatte ich selbst bisher noch nie zu tun.
LöschenAlso ich höre auch immer wieder. Wähhh, die bösen Schweizer mögen uns Deutsche nicht. Ich selbst, aber vor allem ein Kollege von mir, der seit etlichen Jahren in der Schweiz lebt und arbeitet (eine Klinik dort leitet), können das nicht bestätigen.
AntwortenLöschenMir fallen da (ohne dir was unterstellen zu wollen!!!) zwei Dinge ein:
1. Wie man in den Wald hinein ruft ... immerhin sind wir da Gäste.
2. Es gibt sie, die sich selbst erfüllende Prophezeiung ... wird schon so kommen, wie wir es erwarten.
Grüße! N.
Wenn Du den Content richtig gelesen hast, ist der weit entfernt von "Wähhh, die bösen Schweizer." Sondern es wird durchaus differenziert zwischen Groß- und Kleinwetterlage.
LöschenMir brauchst Du auch gar nichts unterstellen, ich habe nur wieder gegeben, was ich so höre.
Und 1. Die Leute die ich kenne sind in der Regel freundliche, zuvorkommende Menschen und es ist einfach nur erschreckend zu hören, dass man denen so entgegen tritt, weil die garantiert auch sehr freundlich sind.
2. Die Leute sind alle durchweg ohne Vorbehalte in die Schweiz gegangen und hatten dann solche Erlebnisse.
Was mich noch interessiert, Lady Crooks: Welche Erfahrungen haben Sie selber mit Schweizern gemacht?
AntwortenLöschenDazu werde ich die nächsten Tage mal einen Content schreiben. Das würde einen Kommentar sprengen.
LöschenLustig, wie du versuchst, eine Erklärung zu finden für das Phänomen des Deutschenhasses in der Schweiz. Und den gibt es wirklich. Zwar nicht gerade flächendeckend, aber es gibt ihn. Lieder. Denn für Fremdenhass gibt es keine rationale Erklärung. Vor allem liegt die Schuld nie bei den Angefeindeten selber, sondern immer in der bornierten Dumpfheit der Hassenden.
AntwortenLöschenIch als Schweizer kann mir dieses Phänomen auch nur schwer erklären. Vielleicht gelingt es mir bedingt damit, dass ich eine Unterhaltung wiedergebe, die ich kurz vor der EM geführt habe (führen musste). Übersetzung aus dem Schweizerdeutschen (das es so nicht gibt, sondern wiederum regionale Färbungen davon, aber lassen wir das, kommen wir zum Gespräch)
Ich: Schaut ihr zu Hause auch EM?
Sie: Ja, klar. Was meinst du, wer gewinnt?
Ich: Bei einer EM ist es immer offen, es hat in der Vergangenheit schon viele Überraschungen gegeben.
Sie: Na, Hauptsache die Deutschen gewinnen nicht. (Konspiratives Grinsen)
Ich: (Stirnrunzeln) Warum meinst du?
Sie: (Zögerlich) Na ja... Die treten so arrogant auf, findest du nicht?
Ich: Nein, nicht speziell. Klose zum Beispiel. Der wirkt alles andere als arrogant. Oder Lahm, oder Götze, ....
Sie: Ja, schon, aber irgendwie...
Ich: Und Selbstbewusstsein muss man ausstrahlen, wenn man auf den Fussballplatz geht. Das machen aber alle.
Sie: Ja, wir haben ja auch geschäftlich mit Deutschland zu tun. Das sind so nette Leute da. (Rückzugsgesäusel)
Erklärung: Gegen die Deutschen zu sein stärkt bei uns Deutschschweizern das Zusammengehörigkeitsgefühl. Es ist auch eine bis anhin leider salonfähige Variante, Ressentiments gegen Nicht-Schweizer auszuleben. Ich kann mir gut vorstellen, dass einigen Deutschen die Lust gründlich vergeht, in diesem Land zu wohnen.
Hm, das ist eigentlich genau das, was ich auch höre.
LöschenEigentlich lustig, dass Deutsche in der Schweiz als arrogant gelten, wo doch die viele Deutsche durchaus mal in die Schweiz schielen und denken, dass dort so manches besser ist als hier in Deutschland.
Schon alleine das Nationalbewusstsein ist in der Schweiz viel besser ausgeprägt.
Da könnten wir uns eine Scheibe abschneiden. Eine große Scheibe.
Aber eine gaaaaaaaanz grosse Scheibe!!!
LöschenEin sehr guter Content, gekonnt und mit dem nötigem Maß Distanz geschrieben, Chapeau Mylady! Zur Sache kann ich nix sagen, meine Schweizer sind Blogger und stellen sich nicht so auf.
AntwortenLöschenWir alle haben Leser aus der Schweiz bzw lesen sie, in den Blogs ist dergleichen nicht zu finden, aber wie so oft, ist Bloggerhausen eine eigene Welt.
Hallo,
AntwortenLöschenbei uns im Rheinland sind es Belgier und Niederländer. Im Frühjahr waren wir auf Stoffmärkten in Venlo/Maastricht - Niederlande. Dort hatten wir einen vollkommen entspannten Eindruck, wie Deutsche und Niederländer miteinander umgehen. Umgekehrt findet man beispielsweise jede Menge Belgier und Niederländer auf Weihnachtsmärkten im Rheinland. Ich meine, als ich in der 80er Jahren die ersten Male in B/NL war, war das Verhältnis noch etwas angespannter. Hat sich meiner Meinung nach im Verlauf der Jahrzehnte gelockert und normalisiert.
Gruß Dieter
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