In der Schule wurde ich gemobbt!!!

Die Misanthropin erinnerte mich gestern schmerzhaft an ein traumatisches Erlebnis aus meiner Jugend:

Meine Zeit im Schullandheim.

Wie es eben so ist, wuchs zu der Zeit, als wir gerade ins Schullandheim fuhren, bei den Jungs unseres Jahrgangs der erste Flaum im Gesicht. Der wurde gepflegt und gehegt wie empfindliches Pflänzchen. Manche zählten jeden morgen die Härchen, andere kämmten sie und einer färbte sein blondes Fläumchen sogar, weil man es sonst nicht gesehen hätte...

Mindestens eine Person in der Klasse fand das albern. Nämlich ICH!  Ich war noch nie ein Freund von VoKuHiLas mit OLiBa.
Aber mich fragte ja auch keiner ob ich mir das tagtäglich anschauen will.

Im Schullandheim waren die Jungs in einem großen Schlafsaal, wir Mädchen in 6er-Zimmern untergebracht. Altersadäquat erzählten wir Mädels uns abends Geschichten über die ersten Küsse, Liebeskummer und den großen Schwarm, die Jungs spielten lieber Bodensee .
Irgendwann erkundeten wir (Mädels) noch ein wenig das Schullandheim und fanden bei der Gelegenheit einen Akkurasierer (fragt nicht wo... Ihr wollt das nicht wissen).
Zuerst rasierten sich zwei Mädels damit die Beine und dann kamen meine Freundin und ich auf eine grandiose Idee. Endlich konnten wir uns des unliebsamen Anblicks (s.o.) entledigen. Wir schlichen auf Zehenspitzen (was angesichts des Schnapskomas der Jungs völlig überflüssig war) in den Schlafsaal. Bewaffnet mit dem Rasierer und...

jeder Schnauzflaumträger wurde mit einer kurzen Streicheleinheit mit dem Rasierer über die Oberlippe bedacht...

Ich gebe zu, eine perfekte Rasur sieht anders aus, aber ganz ehrlich für's erste mal und im dunkeln, war das nicht ganz schlecht.

Bis heute weiß ich allerdings nicht, welche Schlampe verraten hat, dass es meine Hand war die den Rasierer führte,. Aus gutem Grund weiß ich es nicht, denn wenn ich es wüsste würde ich diejenige (denn es muss ein Mädel gewesen sein, die Jungs lagen ja im Koma) langsam am Spieß braten.

Ich kann mich noch GANZ genau an den Moment erinnern in dem mir klar wurde, dass die Jungs herausgefunden hatten, wer für ihren etwas reduziertem Oberlippenflaum verantwortlich ist.

Wie in Zeitlupe schien sich die Meute auf mich zu stürzen und ich? Ich nahm meine Beine in die Hand und lief und lief und lief. Ich spürte schon den Atem meiner Häscher im Nacken als ich ausrutschte und in den See fiel, den ich umrundete...
Ich muss sagen, das war sowas von kalt! Gut, dass ein Fischer daneben stand, der mich herausfischte... Ich weiß nicht, was die Jungs sonst mit mir angestellt hätten;-)

Abschliesend möchte ich noch zu meiner Entlastung anmerken: 90 % ließen sich das Fläumchen nicht mehr nachwachsen!

Ich finde mein selbstloses Handeln war eine gute Tat;-)