Am Freitag waren die Süße und ich mit Diana und deren Kindern, Max (6) und Emma (4), verabredet.
Wir kamen an und mir blieb mein Lachen im Halse stecken. Dianas Mund lächelte, die Augen waren tiefst traurig.
Ich schickte die Süße erst mal zu den Kindern ins Zimmer, setzte mich und fragte: "Was ist los?"
Diana: "Christoph (ihr Ehemann) liegt im KKH."
Lady Crooks: "Hatte er einen Unfall?"
Diana: "Nein, er hat einen faustgroßen Gehirntumor. Er wird gerade operiert. Kannst Du heute Mittag auf die Kinder aufpassen? Meine Schwiegermutter kommt zwar, aber die ist erstens auch durch den Wind und zweitens kann die nicht mehr so mit Kindern."
Lady Crooks: "Oh mein Gott! Natürlich pass ich auf die Kinder auf. Sind die informiert?"
Diana: "Ja, sie wissen es. Sie sind entweder total anhänglich oder sehr wild. Ich bin aber froh, wenn die Süße da ist, damit sie ein wenig abgelenkt sind"
Lady Crooks: "Ich pass auf. Ich hole Dir die Kinder auch vom KiGa ab, wenn es notwendig ist.
Diana: "Darauf habe ich gehofft. Ich arbeite nächste Woche wieder, aber mittags möchte ich zu Christoph, da wäre gut, wenn jemand die Kinder holt, dann kann ich länger bei ihm bleiben und meiner Schwiegermutter kann ich das momentan auch nicht zumuten. Ich habe Dich schon im KiGa als Abholperson gemeldet."
Diana ging dann zu ihrem Mann. Ich habe seither nicht mehr mit ihr gesprochen. Ich weiß nur von Frau Nachbarin, die im gleichen Haus wie Diana lebt, dass die OP 8 Stunden dauerte, er war auch nach der OP hin und wieder bei Bewusstsein, konnte einzelne Worte sagen und sich bewegen, aber jetzt ist die aktuelle Aussage: "Ihm geht es schlecht."
Ich weiß nicht ob es ihm schlecht geht, weil es einem einfach schlecht geht, wenn man den Schädel aufgesägt bekommt oder ob es ihm schlecht geht, weil der Genesungsprozess nicht gut verläuft.
Diana kann momentan nicht telefonieren, was ich auch gut verstehen kann. Am Freitag wirkte sie noch stark, aber jetzt bricht sie wohl gerade zusammen....
Ich hoffe, dass der Tumor nicht bösartig war... Wenigstens das... Das Ergebnis kommt Ende der Woche!
Meine Güte und ich dachte immer der Kerl wäre etwas verstockt. Ich kenne die Leute im Grunde ja erst so richtig, seit ich in Provinzstadt eingezogen bin.
Diana hatte mir zwar erzählt, dass es Christoph momentan nicht gut ginge, er litt an Burnout (wer denkt denn auch an einen Tumor), aber ich fand ihn eben etwas seltsam. Klar! Ich wäre auch seltsam, wenn ich einen faustgroßen Tumor im Schädel sitzen hätte....
Verdammte Hacke!
Hoffentlich geht das gut!
Montag, 26. März 2012
10 Kommentare:
Mein Blog, meine Regeln.
Die Kommentare dürfen gerne kritisch sein, an der Sache an der Person, sie müssen NICHT meine Meinung widerspiegeln, aber:
Hier wird nicht rumgepöbelt. Wem das nicht passt, oben rechts ist ein Kreuz, dort bitte klicken, das beendet das Leiden.
Ich behalte mir vor Kommentare, nicht zu veröffentlichen, wenn ich sie als beleidigend oder politisch unkorrekt o,ä. empfinde.
Außerdem sollte jeder Manns/Frau genug sein, auch wenn er/sie anonym kommentiert, dass er wenigstens mit einem Pseudonym "unterschreibt", das ist ein Akt der Höflichkeit.
Ansonsten freue ich mich natürlich über jeden Kommentar. Das ist ja auch gut fürs Ego;-)
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Oh mein Gott! Mir wurde beim Lesen ganz schlecht :(
AntwortenLöschenIch wünsch deiner Freundin unbekannterweise viel Kraft und drücke sämtliche Daumen, dass sich ihr Mann wieder erholt und zurück zu seiner Familie kommt!
Bestürzte Grüße vom Schäfchen
Oh shit! Da gibt's eigentlich kaum was zu sagen außer:
AntwortenLöschen1.: Hoffentlich wird er wieder, das kann leider auch bei einem gutartigen Tumor nämlich ganz heimtückisch sein. Leider weiß ich das aus langjähriger Berufserfahrung... Ich drück ganz fest die Daumen!
2.: Das sind die Momente, in denen man froh und dankbar sein sollte, dass gegenüber sowas die eigenen Probleme in der Regel sehr viel kleiner sind.
3.: So schnell kann#s jeden treffen.
Wiegesagt, ich drück die Daumen!
Wie schlimm!!!
AntwortenLöschenFür alle, die Freunde, die Familie.
Ja, jeder geht anders damit um, deshalb ist Verständnis und kleine Hilfen absolut super!
Drücken wir ihm die Daumen, dass alles gut wird.
PS: Und es stimmt, da werden dann eigene Probleme plötzlich ganz klein und man denkt nach und ist dankbar um jeden Tag, jedes Jahr, das ins Land zieht, ohne krank zu werden.
Eine Freundin von mir arbeitet im Labor und sagte mal, dass Du 100% mehr Überlebenschancen und Chancen hast, alt zu werden, wenn Du HIV positiv bist als wenn Du Krebs hast. Ich kann mich noch gut an die AIDS-Welle erinnern.
Oh nein... Unbekannterweise gute Besserung und viele Genesungswünsche und gute Gedanken für Deine Freundin und ihren Mann.
AntwortenLöschenHatten das auch erst bei Sohnemanns bestem Schulfreund... :(
Faustgroß ist heftig - sehr heftig. Ich drücke die Daumen und wünsche, dass am Ende alles gut wird!
AntwortenLöschenKannst du nur da sein, zuhören, nicht viel fragen, machen - und sei es wirklich nur, mal auf die Kinder aufpassen, ein Brot mitbringen, oder einen Topf Suppe kochen.
Grüße! N.
@ chiefjudy
AntwortenLöschenzu Punkt 1:
Ich glaube sowas will man in solchen Situationen einfach nicht lesen, aber leider sind solche Worte immer die, die in solchen Situationen wohl zwanghaft abgegeben werden müssen.
Immer dieses..."Du ich will Dich ja nicht bekloppt machen, aber..."
Ich glaube nicht an Deine Berufserfahrung.
1.: Es ist mir egal, was Du glaubst oder nicht.
Löschen2.: Frau Crooks ist nicht die Ehefrau des armen Kerls. Zu der hätte ich das wahrscheinlich auch nicht so gesagt. Ist für mich nämlich nochmal ein Unterschied, WEN ich da vor mir habe.
3.: Fakt ist Fakt. Und wenn man sich selbst damit auseinandersetzt (googelt, oder andere Ärzte fragt) wird man selbst zu diesem Ergebnis kommen.
Oh weh, entsetzlich. Ich drücke Deiner Freundin und vor allem ihrem Mann die Daumen. Find ich prima, dass Du so unkompliziert Hilfe leistest. Tausend Mal mehr wert als alle Worte der Welt.
AntwortenLöschenMan möchte jedem, der von solchen Schicksalsschlägen hört, soviel Trost zu sprechen, wie man nur kann.
AntwortenLöschenDie Angehörigen (irgendwie) aufzufangen dürfte sehr, sehr schwer sein.
Man wünschte, man könnte ihnen zumindest auf den Sozialdienst des Krankenhauses, (kirchliche) Seelsorger etc. hinweisen, sich ggf. selbst um die Verständigung solcher kümmern?
Der medinizische Fortschritt ist beachtlich - aber es gibt Krebsformen, bei denen die Prognosen sehr, sehr brutal sind.
Ich denke, auf jeden Fall könnte man versuchen, die Leute nicht völlig alleine zu lassen.
Sich dabei um die wenigen offiziellen Stellen zu kümmern, diese hinzuziehen zu können, wenn es nötig werden sollte - das wäre schon verdammt viel, denke ich.
Bruno P.
Da kann man gar nicht viel sagen. Shit.
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